Ford Courier gegen Dacia Jogger: Bei beiden gibts was zu meckern

Dacia Jogger vs. Ford Courier
Welches günstige Familienauto schlägt sich besser?

Veröffentlicht am 03.08.2025

Kombis mit maximalem Raumangebot bei möglichst geringem Preis – das Segment der sogenannten Kastenkombis richtet sich an eine Zielgruppe mit klarem Anforderungsprofil. Viel Platz, einfache Bedienung, robuste Technik und möglichst geringe Unterhaltskosten stehen im Fokus. Zwei Modelle bedienen diese Ansprüche auf unterschiedliche Weise: der Dacia Jogger Hybrid 140 und der Ford Tourneo Courier mit Dreizylinder-Turbobenziner. Beide kosten unter 28.000 Euro, bieten fünf Sitze und rund zwei Kubikmeter Ladevolumen. Doch die Gemeinsamkeiten enden dort, wo die technischen Konzepte auseinandergehen.

Der Dacia Jogger setzt auf ein bewährtes Hybrid-System aus dem Renault-Konzern mit einem 1,6-Liter-Vierzylinder und zwei Elektromotoren. Die Systemleistung beträgt 140 PS, wobei der stärkere E-Motor den Wagen auf kurzen Strecken rein elektrisch antreiben kann. Das Antriebssystem verteilt die Kräfte über ein Multi-Mode-Getriebe, das den Betrieb automatisch steuert.

Auf der Straße zeigt sich der Jogger dabei nicht immer harmonisch – insbesondere beim Übergang vom E- in den Verbrennerbetrieb kommt es zu Rucklern, und der Vierzylinder ist unter Last akustisch präsenter. Dennoch gelingt dem Dacia ein niedriger Verbrauch: Im Testmittel begnügte sich der Jogger mit 5,6 Liter Super pro 100 Kilometer, auf der Eco-Runde sogar mit nur 4,7 Liter.

Der Ford ist durstiger

Beim Ford Tourneo Courier handelt es sich um ein klassisch motorisiertes Modell. Ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit Turboaufladung und 125 PS treibt den Kastenwagen an. Die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles Sechsganggetriebe. Im Fahrbetrieb zeigt sich der Ford ausreichend agil, verliert aber aufgrund seiner kantigen Karosserieform und des kleineren Motors beim Verbrauch: 6,8 Liter pro 100 Kilometer im Testdurchschnitt markieren einen klaren Nachteil gegenüber dem effizienteren Jogger.

Punkten kann der Courier jedoch in anderen Disziplinen. Trotz kompakterer Außenabmessungen bietet er mehr Kofferraumvolumen. Mit bis zu 2.162 Liter übertrifft er den Jogger um rund 340 Liter. Der hohe Aufbau ermöglicht zudem bequemes Ein- und Aussteigen, unterstützt durch zwei seitliche Schiebetüren. Die Innenraumaufteilung fällt praxisorientiert aus, mit großzügigem Beinraum in der zweiten Reihe und vielen Ablagen.

Auch fahrdynamisch hat der Ford Vorteile. Die Lenkung wirkt präziser und gibt mehr Rückmeldung als im Dacia. Gleichzeitig federt der Dacia etwas geschmeidiger und hält Aufbaubewegungen auf kurzen Unebenheiten besser unter Kontrolle. Der Komfortvorteil relativiert sich jedoch durch die einfacheren Sitze und das insgesamt lautere Innenraumgeräusch.

Dacia punktet beim Bremstest

Ein klarer Schwachpunkt des Ford ist die Bremsleistung. Im Test kam der Courier bei Vollbremsung aus 100 km/h erst nach 40,3 Metern zum Stehen – fast vier Meter später als der Dacia, der nach 36,4 Metern zum Stillstand kam.

Ein weiterer Vorteil des Jogger ist die Möglichkeit, ihn optional mit zwei zusätzlichen Sitzen auszustatten. Damit lässt sich das Fahrzeug zum Siebensitzer ausbauen – ein in dieser Preisklasse seltenes Angebot. Die Zuladung ist mit 450 Kilogramm jedoch knapp bemessen, insbesondere bei voller Bestuhlung.

Unterm Strich zeigt der Vergleich zwei Fahrzeuge, die unterschiedliche Prioritäten setzen. Der Dacia Jogger überzeugt mit Effizienz, Bremsleistung und funktionaler Raumgestaltung. Der Ford Tourneo Courier hingegen bietet mehr Stauraum auf weniger Grundfläche, punktet mit praktischen Details wie Schiebetüren und besserer Lenkung, schwächelt aber bei Verbrauch und Verzögerung. Die Entscheidung hängt letztlich davon ab, welche Anforderungen im Alltag überwiegen.