Ein Großteil des Weltrufs, den die italienische Küche genießt, basiert auf der MPP, der Modularen Pizza-Plattform. Sie umfasst seit 11. Juni 1889, als Pizzaiolo Raffaele Esposito für das Königspaar Umberto I. und Margherita (daher der Name) buk, die Komponenten Hefeteig, Tomaten, Oregano, Mozzarella, Basilikum. Damit sind wir beim Fiat 600.
Der basiert auf der eCMP, der elektrifizierbaren Klein-/Kompaktwagen-Plattform, die Stellantis von Opel über Citroën/DS/Peugeot bis Jeep und über die chinesische Verwandtschaft Dongfeng zurück bis zu Fiat nutzt. Immer gleich: das Untendrunter aus Antriebs-, Elektronik-, Assistenz-, Bedien- und Innenarchitektur.
Doppelt schnellt besser

Bemerkenswert ist die gut aufgestellte Assistenz und die Eleganz der Innenraumdekoration.
Auch den Fiat 600 treibt das neue Hybrid-Konglomerat des Konzerns an. Bei dem boostet eine im Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe integrierte E-Maschine mit 21 kW/55 Nm dem 136 PS starken 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo zu. Beim Rangieren, niedrigem oder konstantem Tempo genügt die E-Kraft, um den 600 herumstromern zu lassen – dabei liefern die 0,9 kWh des 48-V-Akkus erstaunlich oft und anhaltend Energie. Die füllt das System per Rekuperation, deren Verzögerung beim Gaswegnehmen verspätet, dann umso beherzter einsetzt.
Das Beherzte liegt im Wesen des Antriebs. Das Zusammenwirken mit dem E-Werk verleiht dem emsigen Benziner beim Anfahren und Durchziehen ein stabil unterschäumtes Fundament. Es stützt auch die Fähigkeiten des Getriebes zu gut terminierten, bündigen Schaltvorgängen. Bis auf gelegentliche Ruckeleien läuft das Hin und Her der Maschinen wohlorganisiert ab. Und effizient: Im Testschnitt genügen dem Fiat 5,9 l S/100 km, auf der Eco-Runde 5,0 l.
Mehr als genügend Platz ist auf 4,17 m Länge zwar nicht zu erwarten. Doch im Unterschied zum formatähnlichen VW T-Cross beherbergt der Fiat vier Erwachsene – an sich. Vorn genügt der Raum, ohne zu verwöhnen. Auf der steillehnigen Rückbank sitzen Erwachsene eher verkeilt als integriert. Die 385 Liter des Kofferraums? Stellen wir nicht infrage, so optimistisch sie auch erscheinen.

Schlechte Sicht nach hinten: kleine Scheibe, breite C-Säulen.
Bemerkenswerteres? Die gut aufgestellte Assistenz und die Eleganz der Innenraumdekoration. Doch auf die beschränkt sich die Eigenständigkeit des 600. Typisches Fiat-Fahrgefühl? Nichts da von dieser verwegenen Wuseligkeit, dieser nie ganz dingfesten Lenkpräzision, mit der Panda und 500 sich so geschmeidig durch den Verkehr schlängeln. Der Fiat 600 Hybrid bleibt sicher, aber für das trübe Handling hätte es des straffen, schon bei unbedarften Unebenheiten rempeligen Set-ups nicht bedurft. Der Fiat ist ordentlich und erschwinglich. Um ein besonderes Auto zu sein, müsste er aber mehr draufhaben – wie eine Margherita, wenn sie Ambitionen hegt, eine Quattro Formaggi zu werden.
Fiat 600 Hybrid La Prima | |
Grundpreis | 33.990 € |
Außenmaße | 4171 x 1781 x 1525 mm |
Kofferraumvolumen | 385 bis 1256 l |
Hubraum / Motor | 1199 cm³ / 3-Zylinder |
Leistung | 100 kW / 136 PS bei 5500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h |
0-100 km/h | 11,1 s |
Verbrauch | 4,8 l/100 km |
Testverbrauch | 5,9 l/100 km |