Modellgepflegt wird der EQS 2026, doch schon mit dem "Änderungsjahr 2024" tat sich bei ihm was, zum Beispiel darf er nun 1.700 statt 750 kg ziehen. Auch trägt er ausstattungsabhängig einen stehenden Stern – da man weder Markenlogo noch Haube vom Fahrerplatz sieht, bleibt das Positionieren des breiten Benz Schätzarbeit.
Ein Präzisionsplus liefert das neue Bremspedalgefühl, für das unter anderem der Hauptbremszylinder vergrößert und die Software des Bremsregelsystems angepasst wurde. Ruckfreies Anhalten klappt nun ganz locker, zudem bewegt sich das Bremspedal nur in speziellen Situationen noch von alleine. Dieses Eigenleben kann im "Auto"-Rekuperationsmodus noch vorkommen, ansonsten hing das Pedal im Test immer an der erwarteten Ruheposition. Vereinzelt weicht das Pedalgefühl trotzdem weiterhin ab: In diesen Situationen ist für das gewohnte Verzögerungsverhalten ein höherer Pedaldruck nötig – zwar nur geringfügig, aber das reicht schon, um zu verunsichern.
Dafür treten die Reichweitenbedenken jetzt noch später ein, denn die Akku-Speicherkapazität ist um 9,6 auf 118 kWh gestiegen. Den Bruttogehalt verrät Mercedes nicht, wohl aber, dass im Batteriegehäuse mehr Zellen stecken als zuvor; und dass 10-auf-80-Prozent-Ladungen 31 Minuten dauern. In unserem Test reicht eine Ladung für 470 Kilometer bei 27,0 kWh/100 km. Auf der verbrauchsgünstigen Eco-Runde steigt der Wert auf 575 km. Nicht mehr neu, aber anders als Ende 2021 zum Start des EQS: Im Rekuperationsmodus "D-" verzögert der Antrieb mit bis zu 3 statt 1,8 m/s².

In 5,5 Sekunden sprintet der EQS 450 4Matic aus dem Stillstand auf Tempo 100.
Leise, komfortabel, zügig
Ansonsten fährt der 360 PS starke EQS 450 4Matic wie gewohnt, also schön leise, weich luftgefedert und schnell: 100 auf 180 km/h in 12,2 Sekunden. Bei dem hohen Tempo zeigt das Messgerät einen geringen Geräuschdruckpegel von 70 dB(A), doch auf geflickten Straßen stört teils ein Türtafelknistern; das Fahrwerk tönt hingegen oberklassetypisch nur dumpf nach innen. Kurven nimmt der 2,7-Tonner damit nicht sportlich, aber souverän-komfortabel, auch weil seine Hinterachslenkung ein Agilitätsplus liefert. Die reduziert auch beim Abbiegen die Lenkwinkel, so reicht dafür meist eine halbe Lenkradumdrehung.

Der Hyperscreen kombiniert drei Einzelbildschirme im Cockpit des Mercedes.
Der Lenkaufwand (und die Lenkungsrückmeldung) wird zur Modellpflege mit Steer-by-Wire weiter reduziert. Ob das System mit dem rechteckigen Lenkrad optional sein wird, hält Mercedes geheim. Auch wollen die Stuttgarter nicht geradeaus bestätigen, dass der EQS wohl ein 800-Volt-System (siehe neuer CLA) mit kürzeren Ladezeiten bekommt.
Mercedes EQS 450 4Matic | |
Grundpreis | 113.359 € |
Außenmaße | 5216 x 1926 x 1512 mm |
Kofferraumvolumen | 620 bis 1700 l |
Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h |
0-100 km/h | 5,5 s |
Verbrauch | 15,6 kWh/100 km |
Testverbrauch | 27,0 kWh/100 km |