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Deutschlands beliebteste Gebrauchtwagen
Gesucht und gefunden

Auf dem boomenden Gebrauchtmarkt gibt es interessante Neuwagen-Alternativen für jeden Geldbeutel. Wir haben uns einmal angesehen, welche Modelle und Varianten aus Vorbesitz besonders gefragt sind.

Gebrauchtwagen, Verhandlung
Foto: ams

Neue Autos riechen besonders. Cockpit, Teppiche und Polster verströmen in den ersten Wochen und Monaten einen exklusiven Neuwagenduft. Doch dieses Vergnügen wird mit einem hohen Wertverlust in den ersten zwölf Monaten vom Kunden teuer erkauft. Kein Wunder, dass Gebrauchtwagen immer beliebter werden. Wechselten vor fünf Jahren noch rund sechs Millionen Fahrzeuge den Besitzer, waren es vergangenes Jahr schon über sieben Millionen Autos. Bei 43,9 Millionen zugelassenen Autos in Deutschland entspricht das 16 Prozent. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sind vor allem gebrauchte Fahrzeuge von VW beliebt.

Das große Gebrauchtwagen-Spezial

Rund 21 Prozent der Besitzumschreibungen entfielen vergangenes Jahr auf Autos aus Wolfsburg, dahinter folgen Opel (11,7 Prozent), Mercedes (9,0 Prozent), Ford (8,3 Prozent), BMW (7,7 Prozent), Audi (7,0 Prozent) und Renault (5,1 Prozent) – analog zum entsprechenden Fahrzeugbestand. Bei den Gebrauchtwagen-Portalen mobile.de und autoscout24.de kommt das meistgesuchte Auto aber nicht aus Niedersachsen, sondern aus Bayern – der BMW 3er. Erst dahinter folgen VW Golf, Mercedes E-Klasse und Audi A4.

Die Auswertung der Online-Suchanfragen zeigt außerdem, dass die Kaufinteressenten beim Gebrauchten nicht auf Komfort verzichten wollen: 63 Prozent suchen ein Auto mit Klimaanlage, 36 Prozent eines mit Klimaautomatik. Selbst schalten ist nur noch für 33 Prozent interessant, 67 Prozent suchen dagegen ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe. Obwohl in Deutschland laut KBA nur 30 Prozent aller Autos einen Selbstzünder unter der Haube tragen, möchten 70 Prozent der Autoportal-User den preiswerteren Dieselkraftstoff tanken.

Fahrzeugalter spielt keine große Rolle

Gleichzeitig träumen sie von einem kräftigen Motor: Der Großteil (32 Prozent) der Anfragen zielt auf Fahrzeuge mit 130 bis 200 PS. Bei der Farbe verhalten sich die Interessenten eher konservativ: schwarz, weiß, grau, silber oder blau soll das Blech lackiert sein. Auch bei der Form verzichten sie auf Experimente: Obwohl bei Neufahrzeugen SUV boomen, werden bei den Gebraucht-Börsen eher Limousinen (32 Prozent) und Kombis (31 Prozent) nachgefragt. Den größten Anteil machen Kompaktwagen aus, dahinter folgen Mittelklasse- und Kleinwagentypen.

63 Prozent der User verlangen ein Auto mit nur einem Vorbesitzer, gleichzeitig akzeptieren sie eine recht hohe durchschnittliche Laufleistung zwischen 70.000 und 100.000 Kilometern. Auch das Alter spielt auf dem Secondhand-Markt nur eine untergeordnete Rolle: Rund die Hälfte der gesuchten Autos wurden zwischen 2000 und 2009 erstmals zugelassen, sind also zwischen fünf und vierzehn Jahre alt.

Dafür sind etwa 40 Prozent der Suchenden bereit, zwischen 2.500 und 10.000 Euro auszugeben. 30 Prozent investieren zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Bei autoscout24 kosten die aktuell betrachteten BMW 3er im Schnitt 18.500 Euro, der VW Golf 16.000 Euro, BMW 5er 26.000 Euro. Die Preise steigen übrigens: bei mobile.de im Vergleich zum Vorjahr in der Kompaktklasse um 6,8 Prozent, in der Mittelkasse um acht Prozent.

Was heißt das für Schnäppchenjäger? Sie sollten sich nicht auf ein beliebtes Modell versteifen, sondern auch Exoten eine Chance geben. Deshalb keinesfalls einen schwarzen BMW 3er oder VW Golf suchen, sondern auch ein bunteres oder größeres Modell in Betracht ziehen. Letztere verbrauchen zwar mehr und sind im Unterhalt teurer als schwächer motorisierte Kompaktfahrzeuge – dafür werden sie spürbar günstiger angeboten.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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