Porsche Taycan 4 Cross Turismo im Test

Absatzeinbruch, Einschichtbetrieb in Zuffenhausen – richtig geschmeidig läuft es nicht für den Porsche Taycan . Bei aller gebotenen Objektivität: Mehr Kundschaft hätte er schon verdient. Ein ähnlich freudvoller Stromer, der auch an der Ladesäule gierig zulangt, ist ja nur in Form eines Audi e-tron GT oder Hyundai Ioniq 5 N zu finden.

Um dem Absatz aufzuhelfen, hat Porsche kürzlich nachgelegt. 50 kW mehr Ladeleistung, größerer Energiespeicher, kräftigere Rekuperation, gegen Aufpreis das Active-Ride-Fahrwerk und eine 80 kW stärkere E-Maschine im Heck – das sind die wichtigsten Maßnahmen.

Eher Reisewagen denn Sportmobil

Selbstredend braust der 320 kW starke Allradler eilig voran, ohne seine Insassen mit brachialem Druck zu stressen. Gut so, schließlich dient der Porsche Taycan 4 Cross Turismo mit dem rund 450 Liter großen Kofferraum nicht primär als Sportmobil, sondern als ausgewogener Reisewagen mit exzellenten Sportsitzen, hoher Materialqualität und einem optimierten Bordrechner. Beispielsweise informiert der Porsche nun über die Temperatur seiner 396 Zellen und die aktuell mögliche Ladeleistung. Gut für alle, die dem (gleichfalls verbesserten) Charging Planner nicht komplett vertrauen. Rund 400 Kilometer sollte ein besonnen bewegter Taycan 4 mit großem Energiespeicher locker packen.

Danach fast leer an der HPC-Säule? Da bleibt gar nicht viel Zeit für einen Espresso. Acht Minuten lang lädt der Stromer mit über 300 kW, im Peak sogar mit 324. Für den 10–80-Hub reichen 17 Minuten – klasse!

Wie schräg ist das denn?

Respekt verdient ebenso das aktive Fahrwerk mit seinen vier Hydraulikpumpen – ein Options-Feature, das den Porsche fast perfekt austariert und sensationelle Kurvenspeeds erlaubt. Doch Vorsicht: Bisweilen fühlt man sich entkoppelt, vermisst Feedback, kann fast nur erahnen, was der Wagen gerade macht. Doch will ein Taycan-Pilot nicht genau das erleben? Wie gut, dass sich Active Ride auch deaktivieren lässt. Dann haben nur die Pumpen Schichtende.