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Dacia Duster dci 110 4x4 im Test
Was kann der Billig-Offroader im Härtetest?

Mit dem Duster kämpft Dacia gegen SUV-Statussymbole. Doch billig alleine reicht nicht, deshalb musste der Dacia Duster im Supertest ran.

Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Foto: Torsten Seibt

 Auf unserem Supertest-Gelände südlich von Berlin musste schon so manches SUV kräftig Federn lassen, wurden Blender entlarvt und Überraschungs-Sieger gekürt. Zu welcher Kategorie der Dacia Duster zählt, darüber schafft das selektive Gelände mit den neun fest installierten Testsektionen endgültige Klarheit.

Supergünstig ist der Dacia Duster nur als Benziner-Basismodell

Mindestens 15.490 Euro muss man investieren, um den Duster mit Allradantrieb zu bewegen. Dafür gibt es die Variante mit dem etwas lärmigen und nicht sonderlich spontanen 105-PS-Benziner in der Laureate-Ausstattung. Die sinnvollere Version kostet wenigstens 17.690 Euro: Den 110PS-Diesel mit Allrad gibt es ebenfalls erst ab der Lauréate-Ausstattung.
 
Unser Testwagen, die Prestige-Ausführung für 18.490 Euro, glänzt immerhin mit Lederausstattung, Leichtmetallrädern und Radio. Aufpreisextras sind andernorts selbstverständliche Dinge wie ein Ersatzrad (60 Euro) oder das sehr empfehlenswerte ESP (300 Euro), das gleichzeitig auch eine elektronische Traktionskontrolle für den Geländebetrieb bereitstellt. Damit wäre zumindest der plakative Basispreis des Dacia Duster (ab 10.490,- Euro) etwas relativiert, denn mit der sinnvollen Komplettausstattung unseres Testwagens ist knapp die doppelte Summe fällig .

Unsere Highlights

Viel Platz und ordentliche Verarbeitung

Im Prestige-Trim mit Metallic-Lack (nochmals 470 Euro) macht der Duster durchaus etwas her, die schwungvoll und ausladend modellierte Karosserie weckt keine Billig-Assoziationen. Auch im Innenraum lässt es sich aushalten. Die höhenverstellbaren Vordersitze erlauben eine gut angepasste Position, Instrumentierung und Bedienungshebel des Dacia Duster lassen, mit Ausnahme des französisch im Blinkerhebel versteckten Hupenknopfs, keine Verwirrung aufkommen. Die Verarbeitung geht  in Ordnung, die lackierten Zierteile sehen sogar ein bisschen edel aus. Mit welch spitzem Stift bei der Fertigung des Dacia Duster kalkuliert wird, merkt man allerdings an den verwendeten Materialien und lieblosen Details wie der labberigen Laderaumabdeckung aus Stoff oder der handgetackerten Bespannung des Laderaum-Zwischenbodens.
 
Für seine Klasse bietet der Dacia Duster erstaunlich viel Raum. Das gilt für das gesamte Fahrzeug – auf der Rücksitzbank reisen auch Erwachsene kommod und das Gepäckabteil ist sehr anständig dimensioniert. 94 Zentimeter Länge bei aufgestellten Rücksitzen, stolze 1,72 Meter bei umgelegten Lehnen – respektabel. Einzige Ausnahme ist die Innenbreite, bei der die Kompaktklasse grüßen lässt.

Der Renault-Diesel passt gut zum Dacia Duster

Der Renault-Diesel ist eine gute Wahl für den Dacia Duster. Er arbeitet erstaunlich kultiviert und geht durchaus mit Nachdruck zur Sache – sobald er seine leichte Anfahrschwäche überwunden hat. Etwas ungewöhnlich ist allerdings die Getriebeabstufung. In Ermangelung einer Untersetzung hat Dacia den ersten Gang des Duster mit 4,5:1 sehr kurz übersetzt, der Sprung zum zweiten ist sehr lang. So entwickelt sich eine ziemlich hektische Schalterei, um das Auto erst einmal in Fahrt zu bekommen, ab 40-50 km/h entspannt sich die Lage und es kann auf das Drehmoment des Dieselmotors gesetzt werden.
 
Überraschend gut fällt der Federungskomfort des rumänischen SUV aus. Vom Feldweg bis zur Querfugen-gespickten Autobahn schluckt das Fahrwerk des Dacia Duster freudig alles, was kommt. Komfortabel, aber wenig kurvengierig: die Lenkung lässt Direktheit und Zielgenauigkeit vermissen, der Dacia Duster ist ein Cruiser, keine Rennsemmel.
 
Die kurze Getriebeübersetzung macht den Dacia Duster ziemlich spontan. Im fünften der sechs Gänge beschleunigt er immerhin binnen 11,0 Sekunden von 80 auf 120 km/h. Den Spurt auf 100 km/h hakt er in 12,5 Sekunden ab. Das sind Werte, die in dieser Klasse aller Ehren wert sind.

Der Dacia Duster dCi 110 ist richtig sparsam

Die schönste Alltags-Seite des Duster ist allerdings seine Geizigkeit – nicht nur beim Kaufpreis. Denn auch der Verbrauch des Diesel-4x4 ist mustergültig. Bei besonnener Fahrweise macht es keine Mühe, eine Fünf vor dem Komma zu erreichen, der Testverbrauch von 6,2 Liter fällt entsprechend erfreulich aus. Noch besser: selbst bei Dauervollgas wird der Dacia Duster nicht zum Säufer, auch mit schwerem Fuß auf der Autobahn lassen sich nicht mehr als zehn Liter pro 100 Kilometer durch die Einspritzdüsen quetschen.
 
Und auf die Autobahn darf man sich durchaus wagen, denn mit gemessenen 174 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der Dacia Duster für jede Distanz gerüstet. Bei etwas Rücksicht auf den Motor lässt man es allerdings bei maximal 160 km/h bewenden, schon bei diesem Tempo erreicht er seine Nenndrehzahl von 4.000 Umdrehungen – und treibt das Innengeräusch auf 80 Dezibel.
 
Den Alltags-Einsatz meistert der Dacia Duster sehr entspannt. Bleibt die Frage, wie sich der preiswerte Osteuropäer schlägt, wenn man ihn im Gelände hart ran nimmt. Die Antwort darauf (und die eine oder andere Überraschung) finden Sie in den Einzelwertungen (oben auf die Rubrik „Wertungen“ klicken); weitere Details in der Fotoshow.

Umfrage
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Der Basisbenziner für 11.900 Euro
Auf alle Fälle ein Diesel
Nur die Topversion Prestige
Egal - Hauptsache Allradantrieb
Duster? - Geht gar nicht
Test Wertungen
Unterboden
26
maximal 10 Punkte

Die silberfarbene Plastikschürze unter dem tiefen Kühler ist nur Dekor. Um so kräftiger ist der Blech-Unterfahrschutz, der Motor und Getriebe vor Gemeinheiten behütet. Der sehr tief unter den restlichen Komponenten schlängelnde Auspuff mit dem tief und quer hängenden Endtopf wirkt wie nachträglich angebastelt - zumindest unter Geländewagen-Gesichtspunkten. Dafür sieht die Materialqualität sehr proper aus. Ein bisschen kümmerlich wirkt die Dimensionierung der hinteren Achslenker und Antriebswellen, die schon sehr filigran und zerbrechlich daherkommen. Auf der Beifahrerseite ist das Handbremskabel ungeschickt am Achsträger verlegt, hochstehende Äste freuen sich über so etwas. Wir freuen uns dagegen über die stabilen und gut zugänglichen Bergeösen an Front und Heck, an die man auch im tiefen Schlamm noch problemfrei herankommt. So und nicht mit diesen unsäglichen Einschraub-Ösen für Hochglanz-Stoßfänger muss das gelöst werden!

Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Torsten Seibt
Verschränkung
107
maximal 200 Punkte

Bahn 1 des Verschränkungsmoduls durchmisst der Duster noch ohne großes Dazutun, im Standgas und damit eine gute Spur zu schnell - da fehlt die Untersetzung dann doch. Die zweite Bahn lässt sich nur mit viel Gefühl und Kupplung bewältigen. Die Traktionskontrolle arbeitet nur unterdurchschnittlich und bringt bei einem frei rotierenden Rad nicht viel. An einer Schlüsselstelle, wo für den Skoda Yeti bereits frühzeitig Schluss war, kommt der Duster um Haaresbreite durch, ohne mit der Nase aufzusetzen.

Die einfachere Mittellinie schafft er mit weit ausgehebelten Rädern, setzt dabei zwei Mal leicht mit dem Unterboden auf – Schuld ist die weiche Federung, mit der sich die Bodenfreiheit beim Einfedern spürbar reduziert. Die harte linke Spur der Verschränkungsbahn mit den extremen Amplituden ist bei einem Rampenwinkel von 23 Grad nicht machbar. Obwohl die Verschränkung mit 130 Millimetern eines Geländewagens unwürdig ist, lässt sich diese Übung dennoch mit etwas Gefühl problemlos fahren.

Die eigentliche Überraschung brachte der obligatorische Karosserie-Check. Was sich bereits bei der knarzfreien Durchfahrt ankündigte: alle Türen, auch die große Heckklappe, öffnen und schließen selbst bei weit abgehobenem Rad mustergültig, die Karosserie verwindet sich kaum. Soviel Steifheit würde man manchem dreimal so teuren Luxus-SUV wünschen!

Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Torsten Seibt
Fahrwerk
41
maximal 100 Punkte

So komfortabel das Fahrwerk auf der Straße auch ist, im Geröllhang mit den kurzen Impulsen kommt es spürbar an seine Grenzen. Die Räder können nicht ordentlich am Boden gehalten werden. Weil die Motorbremse nicht reicht, muss mitgebremst werden. Und das bringt das ABS bei den hüpfenden Rädern in den Regelmodus, der Duster stürzt sich bergab ins Getümmel. Keine ungefährliche Situation, wenn die Abfahrt im Gelände ebenso holperig, aber steiler und länger als unser Testmodul ist. Die einzige Möglichkeit wäre, bei solchen kniffeligen Aufgaben das ABS lahm zu legen, indem man die entsprechende Sicherung entfernt.

Anfahren im Geröllhang ist ebenfalls kaum möglich - zumindet nicht mit Gefühl, dafür fehlt dem Motor die Kraft im untersten Drehzahlbereich. Nur mit viel Krawall und wenig materialschonend gelingt dies. Mit leichtem Schwung geht es besser, doch auch bergauf zeigt das Fahrwerk die bereits bergab festgestellten Schwächen und gerät ins hüpfen und springen.

Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Torsten Seibt
Steigfähigkeit
106
maximal 200 Punkte

Ein etwas mulmiges Gefühl stellt sich schon ein, wenn man mit dem Duster vor der 65%-Steigungsbahn steht. Schließlich hat der Renault-Diesel bereits zuvor klar gemacht, dass ihm unmittelbar nach dem Anfahren die Puste fehlt. Keine ideale Ausgangssituation, um kontrolliert und mit mäßigem Tempo den Berg zu entern. Also wird die Auffahrt etwas beschleunigt und gelingt ohne Probleme. Anfahren in der steilsten Steigung kann man dagegen vergessen. Die Handbremse hält nicht  und selbst bei akrobatischer gleichzeitiger Bedienung von Gas und Bremse mit einem Fuß gelingt es nicht, genügend Power freizusetzen. Das gleiche Bild bei der 55%-Steigung. Und auch für die Handbremse ist das noch zu steil, der Duster rutscht. Erst bei 45% gelingt das Anfahren im Hang.

Bergab fehlt dem Duster eine Untersetzung. Trotz des verhältnismäßig kurzen ersten Gangs reicht die Motorbremse nur für 20% Gefälle, schon bei 25% nimmt er langsam, aber stetig Fahrt auf. Mitbremsen ist angesagt, was wegen des eifrigen ABS eine ganz eigene Spannung ins Spiel bringt.

Ein skurriler Fehler stellt sich bei der Bergauffahrt heraus. Ab 25% Steigung beginnt der Duster, den Scheibenwasserbehälter über die hintere Scheibendüse zu entleeren. Das ist auf jeden Fall extravagant.



Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Torsten Seibt
Handling
60
maximal 100 Punkte

ESP aus heißt ESP aus. Keine Diskussionen mit versteckten Wachtmeistern, die sich ins Geschehen drängen. Und so lässt sich auf der Lockersandstrecke unbeschwert surfen. Allerdings ist das Handling des Duster etwas schwerfällig. Die Lenkung reagiert indirekt und verzögert, das ganze Auto funktioniert in dieser Disziplin wie in Zeitlupe. Erst kommt lange nichts, dann schwenkt der Duster hecklastig übersteuernd herum. Interessant. Die Kraft reicht für diese Übung völlig, damit würden wir uns durchaus auch auf eine ausgedehnte Nordafrika-Tour trauen. Aufbaubewegung findet zwar statt, durch die tapsige Reaktion auf flinke Fahrbefehle gelingt es aber kaum, den Duster wirklich aufzuschaukeln.

Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Torsten Seibt
Wat-Verhalten
51
maximal 100 Punkte

Mit lediglich 35 Zentimeter freigegebener Wattiefe reicht das Wasser dem Duster gerade mal an den Schweller. Ein bisschen mehr würden wir ihm durchaus zutrauen, dicht bleibt bei diesem Pegel jedenfalls alles. Auch die Leuchten bleiben beschlagfrei.

Dass man es nicht übertreiben sollte, zeigt ein Blick in den Motorraum. Die Luftansaugung liegt offen hinter dem Kühler, geschützt lediglich durch ein kleines hinter dem Ansaugschnorchel liegendes Schwallblech. Bis zu 50 Zentimeter sollten mit dem Duster durchaus möglich sein, allerdings nur bei sehr behutsamer Fahrweise. Der positive Nebeneffekt der offenen Zuluft-Führung: Wer es darauf anlegt, kann hier einfach und schnell eine Ansaughöherlegung realisieren. Die Lichtmaschine liegt in mittlerer Höhe am quer eingebauten Motor, der elektrische Lüfter ließe sich nötigenfalls mit einem Schalter ausrüsten.


Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Torsten Seibt
Übersichtlichkeit / Wendigkeit
73
maximal 100 Punkte

Mt 4,3 Meter Länge und 1,8 Meter Breite bringt der Duster eigentlich gute Voraussetzungen mit, um fröhlich durch enge Wälder zu zirkeln. Der kleine Wendekreis passt ebenfalls für solche Disziplinen. Nicht ganz so gut ist es allerdings um die Übersichtlichkeit bestellt. Die überbreite D-Säule schränkt in Verbindung mit dem kleinen Heckfenster die Sicht nach hinten kräftig ein. Nicht frei von Tücke: die bauchigen Radhausverbreiterungen, die sich nur schwer einschätzen lassen. Gleiches gilt für die runde Front, die von innen nur nach einiger Eingewöhnung zentimetergenau an Hindernisse herangeführt werden kann. Von Spiegelkante zu Spiegelkante misst der Duster exakt zwei Meter Breite, die Breite unserer Trial-Tore stellt ihn daher vor keine Probleme. Für behutsames Fahren würde man sich dennoch eine Untersetzung wünschen, denn der unten herum etwas lustlose Diesel verlangt beim rangieren nach einiger Drehzahl. Im schwierigen Gelände bei engen Verhältnissen würde sich dieses Problem sehr viel deutlicher stellen.

Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Torsten Seibt
Traktion
32
maximal 50 Punkte

Im tiefen Sandbecken kann der Duster eigentlich ganz gut vorlegen. Das gilt allerdings nur, solange man etwas Schwung mit in die Passage bringt. Dann gräbt er sich wacker durch. Beim Anfahren im tiefen Sand muss die Kupplung strapaziert werden, um den Motor auf leistungsgerechte Drehzahl zu bringen, sonst steht zu wenig Kraft zur Verfügung. Das steckt sie zwar ohne Geruchsbelästigung weg, all zu oft sollte man so etwas denoch nicht wiederholen. Die Bodenfreiheit ist ausreichend, um dem Sandbecken nicht tiefschürfend auf den Grund zu gehen. Eine insgesamt passable Vorführung.

Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Torsten Seibt
Antriebssystem
41
maximal 100 Punkte

Das Antriebssystem des Duster stammt von Nissan. Über einen Drehschalter lassen sich die Modi Frontanrieb, Automatik-Allrad und Allrad mit gesperrter Kraftverteilung aufrufen. Der Automatik-Allrad stellte sich im Test aber als nicht ganz so clever heraus. Es dauert eine kurze Zeit, bis sich die Hinterachse gut spürbar mit einem leichten Ruck am Vortrieb beteiligt. Ein Verhalten, das man sich im Straßeneinsatz auf glattem Untergrund eigentlich nicht wünscht. Zumindest im Gelände stellt sich das Problem dank der Sperrfunktion nicht, damit wird die Kraft fix zwischen beiden Achsen aufgeteilt. Mit dieser Funktion kann man leben, zumal die automatische Abschaltung der Sperre erst bei rund 80 km/h vorgenommen wird. Das reicht für alle Gelände-Situationen.

Mit dem Anfahren im Sandhang tut sich der Duster sehr schwer. Mit schleifender Kupplung und viel Gas muss er ins wühlen gebracht werden, dann fräst er sich langsam den Tiefsand-Hügel hinauf. Von der elektronischen Traktionskontrolle ist wenig zu sehen und zu spüren, deren behutsame Regelung hatte sich schon in anderen Sektionen gezeigt. Ein wenig Schwung entschärft die Situation, dann ist der Dieselmotor auch in einem Drehzahlbereich, in dem er Lust auf Arbeit hat. Der Untergrund für den Dacia Duster darf also auch gerne tiefer sein, wenn man ihn mit fröhlichem Tempo angeht.

Dacia Duster dci 110 FAP 4x4 Supertest 4wheelfun
Torsten Seibt

Fazit

Was sich bereits bei den ersten Testfahrten abzeichnete, hat sich in unserem Supertest-Gelände bestätigt: Der Dacia Duster dCi 110 FAP 4x4 ist auch für den Offroad-Einsatz zu gebrauchen. Uneingeschränkte Alltags- und Fernreisetauglichkeit kombiniert er dank passabler Überhänge, geringem Gewicht, ausreichend Bodenfreiheit und einem prinzipiell kraftvollen Motor mit einer für seine Klasse durchaus ansehnlichen Vorstellung.

Negativ fällt der im niedrigen Drehzahlbereich schlappe Diesel auf, der eine verschleißfördernde Fahrweise bedingt, wenn der Untergrund tief wird und kaum Anlauf zur Verfügung steht. Was der Duster in jedem Fall gut gebrauchen könnte, ist eine Bergabfahrhilfe. Diese ließe sich trotz der spitz kalkulierten Produktionskosten für kleines Geld in das bereits vorhandene ESP/TC-System integrieren. Ohne eine solche Hilfe sollte man wegen des tückisch reagierenden ABS von extremen Steilabfahrten im Gelände Abstand halten.

Die Konkurrenz im unteren Preissegment dürfte es künftig jedenfalls schwer haben. Die Ansprüche der meisten Käufer eines Suzuki Jimny, Daihatsu Terios oder Lada Niva erfüllt der Duster locker, übertrifft sie größtenteils. Selbst Interessenten aus dem höherpreisigen Lager, die sich bislang beispielsweise für einen Skoda Yeti begeistern konnten, dürften mehr als einen Blick auf den Dacia werfen. Denn im Gegensatz zu letzterem hat der Dacia Duster den Supertest bestanden.

Technische Daten
Dacia Duster dCi 110 FAP 4x4 Prestige
Grundpreis18.490 €
Außenmaße4315 x 1822 x 1695 mm
Kofferraumvolumen443 bis 1604 l
Hubraum / Motor1461 cm³ / 4-Zylinder
Leistung81 kW / 110 PS bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit168 km/h
0-100 km/h11,9 s
Verbrauch5,2 l/100 km
Testverbrauch7,3 l/100 km
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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