Citroën C5 Aircross als Mildhybrid im Test

Womöglich lassen sich die alleraussichtsreichsten Alleinstellungen nicht durch hektischen Neuerungsaktionismus erlangen, sondern indem man allein die Stellung hält. Während sich so viele, ja die meisten Kompakt-SUV in Dynamik- oder Premium-Fantastereien stürzen, die Kunden mit Härten oder Preisabsurditäten verprellen, ruht der Citroën C5 Aircross seit 2018 in sich.

Und das nach der Technik-/Design- sowie kundenfreundlichen Preiskorrektur weiter in der Gewissheit, einer der wenigen SUV zu sein, welche die Grundidee des Konzepts wahren: als geräumiger, praktischer, variabler und bequemer Alltagsgefährte. Die Neuerungen gipfeln nach der Unvermeidlichkeit äußerer und digitaler Kosmetik (breitbandigere Instrumental- und Infotainment-Bebildschirmung samt integrierter Klimaregelung) im neuen Mildhybrid-Antrieb.

In der Truhe liegt die Kraft

Der verbandelt den 1,2-Liter-Turbobenziner mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, in das ein E-Motor mit 21 kW und 51 Nm integriert ist. Seine Energie sammelt er per starker, nicht anpassbarer Rekuperation, speichert sie in einem 0,89 kWh kleinen 48-Volt-Akku zwischen, um sie zum Rangieren, kurzen Allein-E-Fahren oder zum Boosten rauszuholen. Die milde Hybridisierung legt ein kleines Kraftfundament, auf dem der Dreizylinder mit emsigem Hochdrehen und wackerem Durchziehen aufbauen kann. Bis 130 km/h gelingt das munter, dann ebbt es ab. Passt aber, wie auch der Verbrauch (7,5 l/100 km im Testschnitt), der auf den Eco-Runden auf 5,7 l/100 km sinkt.

Wobei diese besonnen gefahrenen Runden den Rahmen für die angenehmsten Stunden im Aircross legen. Der ist – abgesehen von gelegentlichen kleineren Ruckeleien des Antriebs – ein wunderbar komfortabler Wagen. So überschmiegt das mit weichen Federn und mit Dämpfern mit hydraulischen Anschlägen kultivierte Fahrwerk selbst kraterige Unebenheiten. Ein bisschen Wogerei bleibt nicht aus, aber ins Gautschen kommt der Citroën C5 Aircross nicht, nun: nicht sehr. Derweil reisen fünf Menschen raumreich – hinten auf verschieb- und neigungsverstellbaren Einzelsitzen, vorn auf fläzigen, mit 1,5 Millimeter zusätzlichem Schaum unterkuschelten Sesseln.

Da käme so was wie Handling arg ungelegen. Also kurvt der Aircross sicher und zuverlässig, ohne dass sich seine Lenkung je anmaßte, sich mit Präzision oder Rückmeldung in den Vordergrund zu drängen. Das gelingt eher dem günstigen Preis des reich ausstaffierten, leicht bedienbaren C5 Aircross. Auch mit dem hält er seine Stellung – einzigartig und allein.