Citroën C4 PureTech 100 im Test

Die besten Ideen sind selten neu, sie geraten nur eine Zeit lang außer Mode. Wie die Sache mit dem Bauern, den Eiern und der Ente. Also dem 2CV, der so gut federn sollte, dass der Bauer mit einem Korb voll Eier über eine rumpelige französische Landstraße ..., genau, die Legende der Ente, die vor 75 Jahren als einäugiger Prototyp TPV startete. Und die nun eine Art Restart erlebt, seit Citroën am 15. September 2023 per Pressemitteilung kundgetan hat, wieder Autos anzubieten, die so erschwinglich sind wie einst der 2CV. In Ermangelung eines neuen Döschewo senkten die Franzosen die Preise für alle Modelle. Am zweitstärksten beim Citroën C4 PureTech 100, den es in der Basis für 19.565 Euro, aktuell gar schon für 17.390 Euro gibt.

So wird der C4 dreieinhalb Jahre nach seinem Start zu unserem ungeheimen, unübertreffbaren Tipp für alle, die ein vollwertiges, komfortables, solides, erschwingliches, fesch motorisiertes, geräumiges und etwas extravagantes Familienauto suchen.

Ente gut, alles gut

Wobei sich die Extravaganz des Citroën C4 auf die äußere Stilistik beschränkt. Die sachte Emporgehobenheit des Kompakten verschafft allen Passagieren bequemen Einstieg und Pilot und Co eine leicht erhabene Aussicht auf Straße und Cockpit. Da der C4 das Standard-Bedienkonzept von Stellantis nutzt – dürr bezifferte Digitalinstrumente und ein nachvollziehbar sortiertes Touchscreen-Infotainment –, gelingt der Umgang für Citroën-Neulinge ohne Erschwernisse. Und für Kenner der Marke ohne – womöglich erhoffte – neue Herausforderungen.

Im Fond (75 cm Normsitzraum) bringt der Citroën C4 PureTech zwei, drei Passagiere in ungezwängter Raumfülle unter und im Kofferraum eine Urlaubsladung Gepäck. Noch opulenter: der Komfort. Denn der C4 gibt sich keinen unerfüllbaren Dynamikfantastereien hin. Stattdessen fährt er sicher, aber mit diskreter Zurückhaltung bei Präzision, Direktheit und Rückmeldung in der Lenkung. Stoßdämpfer mit hydraulischen Anschlägen und die weiche, noch lange nicht gautschige Federung sorgen für eine beflissene Entspanntheit, in die nur bisweilen der Fahrwind zischelt oder das Laufgeräusch des Dreizylinder-Turbobenziners trommelt. Der treibt den Citroën C4 sparsam (Eco-Runde: 5,3 l/100 km) und nach kurzem Anfahrzaudern so emsig voran, dass genau nie der Eindruck entsteht, es brauche einen stärkeren Motor. Überhaupt braucht es als Erst- und Einzigauto nicht mehr als den Basis-C4. Womit der Test einen Schluss findet, der schon immer eine gute Idee war: ein Happy Ent’.