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BMW X2 M35i xDrive im Test
„M“ steht drauf, ist es auch drin?

M-Logo, Warnfarbe, Topmodell: Da deuten doch alle Signale in Richtung sportlicher Spitze, oder nicht? Wir testen das.

 BMW X2 M35i Xdrive
Foto: Achim Hartmann

Als Mimikry bezeichnet man in der Natur die Nachahmung von Pflanzen oder von anderen Tieren. So sichert die Imitation von Fressfeinden den Bestand der eigenen Art. Der BMW X2 M35i ahmt mit düsterer Kühlermaske, mattgrünem Lack und mächtiger Vierrohranlage die performantesten Geschwister aus dem M-Stall nach. Vor was ihn das schützen soll? Vielleicht vor dem Eindruck, ein relativ banales Auto zu sein – denn genau das ist er letztlich.

Stark und stumm: der Motor.

Unsere Highlights

Dem Motor kann man erst mal keinen großen Vorwurf machen: Der Vierzylinder baut schnell Drehmoment auf und liefert sauber Kraft bis zum Drehzahlbegrenzer. Doch schon bei der Zusammenarbeit mit dem DKG hakt es. Anfahren kann der M35 nur mit einem mächtigen Ruck nach vorn. Sauber anrollen? Kaum möglich. Die weiteren Gangwechsel geschehen dafür zackig. Im Fahrzeugmenü lassen sich die "Iconic Sounds" aktivieren, die wir bereits von den BMW-Stromern kennen; dort tobt Hans Zimmers Synthie-Orchester durch den Innenraum. Und hier? Mäßig umgesetztes Anime-Vierzylinder-Brummen mit falschen Schaltrülpsern und Schubgeboller beim Gaswegnehmen. Deaktiviert man die Funktion, klingt der BMW M35 so gedämpft und nölig wie ein regulärer 20i.

Der BMW verbrauchte im Test 8,8l/100 km.

Nur konsequent also, dass die Agilität diese Belanglosigkeit aufnimmt: Die spitze, feedbacklose Lenkung wurstelt den untersteuernden Kompakt-SUV irgendwie in den Kurvenverlauf. Dort gibt es auf Lenkimpulse oder Gaslupfer hin gelegentlich sogar ein leicht gierendes Heck, das sich mangels Lenkungskommunikation jedoch nicht wirklich ankündigt. Trotz Allrad und Sperrdifferenzial an der Vorderachse kappt das ESP ausgangs enger Kehren gelegentlich den Vortrieb. Der Fahrspaß? Ausbaufähig. Stark immerhin: die Bremse.

Harte Bandagen

Ab 67.860 Euro gibt's den BMW X2 M35i mit M Sportpaket Pro.

Ist der M also weich geworden? Mit Blick auf das Fahrwerk nicht. Das dämpft Kleinkram passabel weg, rumpelt aber herb über Brückenfugen und Gullydeckel. Statt eines elektronisch geregelten Adaptivfahrwerks mit verstellbaren Kennlinien wie beim Vorgänger sind nur noch frequenzselektive Dämpfer verbaut, die der Fahrer nicht beeinflussen kann. Immerhin stützt ihn der bequeme Sitz gut, und der BMW X2 M35i xDrive bietet einen stattlichen Kofferraum.

Innen gibt’s ein ordentlich bedienbares, manchmal hängendes Touchsystem.

Vorn gefällt die recht hochwertige Machart des Cockpits, dessen neues Betriebssystem sich im Test oft Zeit ließ, die Karte zu rendern oder die Radiosenderliste anzuzeigen. Aber es ist noch nicht vorbei mit der Mimikry: Beim Preis macht sich der BMW X2 viel größer, als er ist.

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Fazit

Ein Fahrerlebnis, das eines M-BMW unwürdig ist, zum vollen M-Preis. Im Alltag stört die Fahrwerkshärte mehr als die fahrdynamische Belanglosigkeit. Immerhin ist der X2 praktisch.

Technische Daten
BMW X2 M35i M Sportpaket Pro
Grundpreis67.860 €
Außenmaße4567 x 1845 x 1575 mm
Kofferraumvolumen560 bis 1470 l
Hubraum / Motor1998 cm³ / 4-Zylinder
Leistung221 kW / 300 PS bei 5750 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Die aktuelle Ausgabe
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten