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BMW i7 M70
Auf der Suche nach dem M-Kick

Der M70 ist BMWs neuestes Elektro-Flaggschiff. Der 7er trägt das M im Namen, doch birgt dieser Elektro-Bolide auch das echte M-Aroma? Wir finden es raus.

BMW i7 M70
Foto: Hans-Dieter Seufert

Er ist der stärkste, längste und irgendwie auch tollste Elektro-BMW. Aber eben auch nur irgendwie. Obwohl an seiner Hinterachse die stärkste BMW-E-Maschine überhaupt steckt, alleine 489 PS stark, sechsphasig mit Doppelinverter, mag die mit ihr praktizierte "doppelte Erregung" nicht bei klassischen Autofans ankommen. Ja, der M70 beschleunigt noch schneller und sogar noch länger schnell als der kleine Bruder i7 60. Aber wozu? Die Erregung ist deshalb nicht größer, die Befriedigung auch nicht. Ob nun das tolle, kuschelig-griffige Leder, den flauschigen Bodenteppich, das flüsternde Innengeräusch oder die surroundige wie bassgewaltige Musikanlage – das alles hat der 60 auch.

Unsere Highlights

Ein M mit 2,8 Tonnen Gewicht

Und den M-Kick, den mag einem der i7 M70 nicht verpassen. Er ist ein genauso faszinierendes Auto wie der 60, aber eben nicht mehr. Klar, die 2.774-Kilogramm-Elektro-Limousine donnert in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Häufigeres Zwischenbeschleunigen indes lässt die Leistung merklich schwinden.

Und natürlich kannst du bei so einem M noch mal was am Fahrwerk feilen, Regelsysteme, Lenkung, Luftfedern (weniger Volumen) und Dämpfer (spezifische Hydraulik) anpassen, die Steifigkeit mittels Schubfeld zwischen Stirnwand und Federbeindomen erhöhen. Indes alles in einem Bereich, der zwar die Souveränität des Kolosses steigert, nicht aber fühlbar die Dynamik. Oder gar den Spaß an ihm, den direkten, puren. Den, wenn man sich freut, wie spontan das Ding loslegt, anbremst (und wie es bremst!), unerwartet zackig einlenkt, eine schnelle Kurve zum Mittag und eine tricky Wechselkurve zum Nachtisch nascht. Dazu ist der große BMW i7 M70 zu schwer, zu getragen, zu komfortabel und, ja: zu vollkommen.

Super Federungskomfort, niedrige Innengeräusche und relativ präzises Handling zeichnen den M70 aus.

Beamer ohne Kante

So ein M braucht irgendwo eine Kante – und die darf nicht jene sein, dass die elektrischen Türen manchmal etwas langsam arbeiten. Lasst doch einfach das M weg, und alles ist gut. Die zwei stromerregten Synchronmaschinen walten wuchtig-standfest ihres Amtes, beamen die vollkommen glücklichen, top versorgten Passagiere in ihren Sitzen von Ladestopp zu Ladestopp, der je nach Tempo und Verbrauch (im Test um 33 kWh) etwa alle 350 Kilometer anliegt.

Trotz angeblichem M-Paket fehlt bei diesem 7er definitiv das echte M-Aroma.

Dazwischen immerhin weitgehend unbehelligt von Weltlichem wie Fahrbahnunebenheiten oder Windgeräuschen. Dazu würden dann sogar die M-exklusiven Two-Tone-Lackierungen passen. Jedenfalls konsequenter als das M-Sportabzeichen.

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Fazit

Eine nahezu perfekte elektrische Power-Luxuslimousine mit sensationellem Komfort und hoher Feature-Dichte bei überschaubarer Reichweite. Was fehlt? Ganz klar: das echte M-Aroma.

Technische Daten
BMW i7 xDrive M70
Grundpreis181.800 €
Außenmaße5391 x 1950 x 1544 mm
Kofferraumvolumen500 l
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Verbrauch0,0 kWh/100 km
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Erscheinungsdatum 15.08.2024

148 Seiten