Alfa Romeo Junior: Die Elektro-Version im Test

Junior heißt der neue Einstieg in die Alfa-Welt: Der 4,17 Meter lange Crossover ist als Hybrid mit 136 PS ab 29.500 Euro zu haben. Er ist aber auch das erste Alfa-Modell mit reinem E-Antrieb (Elettrica, 115 kW/156 PS, ab 39.500 Euro). Doch wie gut geht das zusammen, Alfa und Elektro? Der optische Auftritt passt jedenfalls schon mal. Den Designern ist es gelungen, auf die e-CMP-Plattform von Stellantis (darunter Opel Corsa, Fiat 600, Jeep Avenger) einen gefälligen kleinen Crossover zu stellen, der das SUV-Programm der Italiener angemessen abrundet.

Sportpaket ohne Sport

Im Inneren geht es passend dazu weiter – zumindest für die Kunden, die 4.500 Euro extra in die Hand nehmen und den Junior als Speciale und mit Sportpaket ordern. Dann sind unter anderem die elektrisch verstellbaren Sabelt-Sportsitze, Navigation, Lederlenkrad und Alu-Pedalerie an Bord. Doch längst nicht alle diese Extras nehmen Einfluss auf das Fahrgefühl, und das ist im besten Sinne unspektakulär.

Mit seinen 156 PS ist der 1,6-Tonner angemessen, aber nicht dynamisch motorisiert. 9,3 Sekunden dauert es bis zum Landstraßentempo, auf der Autobahn ist schon bei 150 km/h Feierabend. Überzeugender sind Juniors Reaktionen bei spontanen Überholmanövern (gehen schnell) oder seine gelassene Kurvenlage auf der Landstraße (geht gut). Das konventionelle Fahrwerk deutet an, dass es auch mit mehr Leistung zurechtkäme, die Lenkung ermöglicht präzise Kursvorgaben, ohne giftig zu wirken. Der Junior lässt sich also durchaus agil bewegen, wenngleich nicht gar so sportiv, wie es der emotional aufgeladene Marken-Claim vorgibt.

Zwiespältig im Alltag

Bei den Alltagskriterien ergibt sich ein zwiespältiges Bild. Einerseits punktet der Junior mit ordentlichem Platzangebot für Insassen und Gepäck, andererseits nerven ergonomische Schwächen wie der tief positionierte Touchscreen oder die schlechte Sicht nach seitlich hinten. Die Akkukapazität (51 kWh netto) und die Ladeleistung (DC 100 kW) sind ebenso wenig rekordreif wie die Testreichweite (261 km). Immerhin ist der City-Crossover softwaremäßig auf dem neuesten Stand, beherrscht drahtloses Apple Carplay, Android Auto und die Navigation mit Ladestopp-Berechnung und Over-the-Air-Updates.

Somit lässt sich festhalten, dass der Junior als Elettrica kein ausgeprägt dynamischer und schon gar kein billiger Einstieg in die Alfa-Welt ist. Immerhin: Wer mehr Fahrdynamik erwartet, kann den 282 PS starken Veloce bestellen. Kostenpunkt: stramme 48.500 Euro.