Abarth 500e im Test

Best Cars-Sieger Abarth 500e im Test
Abarth mit Strom, passt das?

Veröffentlicht am 03.05.2025

Als Monaco-Besucher könnte man auf die Idee kommen, die Hälfte der Auto-Population bestehe aus Abarth 595/695. Grundsätzlich pfiffig, lautstark, chic und jeglichen Klassendünkels unverdächtig. Trotz des halbstarken 1,4-Liter-Vierzylinders, der aus jedem seiner maximal 180 PS mächtig Aufhebens macht. Und jetzt? Zack – wird Abarth elektrisch, bringt einen testosteronigen Bruder des 500e. Ohne Vierzylinderkrawall, dafür mit Lautsprecher. Permanenterregte Synchronmaschine statt kleinvolumiger Otto halt.

Drei Sekunden auf 50 garantieren dem 1,4-Tonner siegreiche Ampelstarts, 7,7 Sekunden auf 100 grundsätzlich flottes Vorankommen. Wenn auch nur bis 90 Prozent Ladezustand, danach verschwindet ein Teil der Spitzenleistung. Egal, schnell genug für den Alltag bleibt der 3,67-Meter-Viersitzer so oder so. Alltag liegt ihm eh, sofern man sich mit der Testreichweite von 148 Kilometern arrangiert. Immerhin labt sich der 37,8-kWh-Akku (netto) mit maximal 85 kW am Schnelllader. Nach denen es freudig weitergeht in einem schicken Innenraum mit Alcantara an den bequemen Sportsitzen, Armaturenbrett und Lenkrad.

Best Cars 2025 goes public Bei Deutschlands größter Leserwahl von auto motor und sport haben mehr als 90.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 462 Modellen in 13 Kategorien für ihre Lieblingsfahrzeuge abgestimmt. Automobile Faszination trifft maritimes Flair: BEST CARS 2025 öffnet nun erstmals die Türen zu einer exklusiven Schau mit 30 prämierten Modellen. Vom 9. bis 11. Mai sind die Siegerfahrzeuge in der Altonaer Fischauktionshalle zu sehen, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung findet während des 836. Hafengeburtstags Hamburg statt. In der imposanten historischen Kulisse der Fischauktionshalle wird den Besuchern zudem ein vielseitiges Rahmenprogramm geboten. Kulinarische Highlights von verschiedenen Foodtrucks, Getränke und Live-Musik machen den Besuch der BEST CARS 2025-Ausstellung zu einem Erlebnis.

Hochsitz mit Lautsprecher

Wie üblich sucht jeder instinktiv nach der Sitzhöhen- und Lenkradverstellung – doch die Biester stehen schon am Anschlag. Sei’s drum, je enger die Strecke, desto flitschiger gibt sich der Abarth 500e. Minimale Abmessungen und maximaler Lenkeinschlag begeistern beim Rangieren in der Stadt, das agile Handling auf kurviger Landstraße. Die allerdings nicht zu pockig asphaltiert sein sollte, ansonsten bockt das straffe Fahrwerk. Mäßig ansprechende Federelemente, 18-Zöller sowie kurzer Radstand und hoher Schwerpunkt bremsen die Dynamikparty.

Hartes Beschleunigen überfordert das Griplevel der Vorderachse, was harte Kerls von einer Sperre träumen lässt – oder eine rundere Fahrweise nahelegt. Mit ihr läuft es besser, mit dem Gefühl, die Piste sei einen halben Meter breiter als sonst. Bleibt die Frage des passenden Fahrmodus: Im schärfsten reduziert der Abarth Lenkservo, spricht schärfer an und verzichtet auf Zwangsrekuperation am Fahrpedal, handelt sich dabei aber eine gewisse Eckigkeit ein. Eine Stufe drunter fährt er geschmeidiger, rekuperiert jedoch zwangsweise. So oder so: Das Bremspedalgefühl ist für einen kleinen Stromer okay.

Wobei "klein" nicht für den Preis gilt, denn 46.690 Euro für den Turismo in Poison Blue mit Rolldach sind stattlich. Zumindest, wenn man nicht zu den Monaco-Residents zählt.

Technische Daten
Fiat Abarth 500 e Cabrio Turismo
Grundpreis45.990 €
Außenmaße3673 x 1682 x 1518 mm
Kofferraumvolumen185 bis 550 l
Höchstgeschwindigkeit155 km/h
0-100 km/h7,7 s
Verbrauch0,0 kWh/100 km
Testverbrauch26,9 kWh/100 km