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Bluetooth im Auto
10 Systeme im Verbindungstest

Bluetooth im Auto ist beliebt, doch die drahtlose Übertragungstechnik funktioniert nicht bei allen Marken reibungslos. Zehn Systeme stellen sich bei auto motor und sport dem Verbindungstest.

Mazda 6 Kombi, Infotainment, Touchscreen, Bluetooth
Foto: Thomas Gerhardt

Aus dem Autoradio dröhnt der Achtziger-Jahre-Ohrwurm „1.000 und eine Nacht“. Als Klaus Lage den Refrain „Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert“ anstimmt, klingelt plötzlich das Handy. Verdammt, wo ist das blöde Ding? Die Aufmerksamkeit gilt nicht mehr dem Verkehr. Und als Punktlandung zur Textstelle „es hat Zoom gemacht“ macht es wirklich Zoom – der Autofahrer hat die Bremslichter des Vordermanns nicht bemerkt und dessen Heck getroffen.

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Das ist keine seltene Szene auf deutschen Straßen. Deshalb hat der Gesetzgeber schon vor Jahren ein Handyverbot im Auto erlassen. Nur wenn der Fahrer über eine Freisprecheinrichtung telefoniert, entgeht er einer Geldbuße von 40 Euro und einem Punkt in Flensburg. Die Fahrzeughersteller haben sich auf dieses Verbot eingestellt und bieten ihren Kunden entsprechende Lösungen an – wie zum Beispiel die Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Nahezu alle Marken statten ihre Autoradios und Multimediaanlagen mit dieser drahtlosen Übertragungstechnik aus. Zum Telefonieren kann das Handy bei aktiviertem Funkmodus in der Tasche bleiben, während Gespräche automatisch an die Audioanlage im Auto übertragen werden. Mehr noch: Selbst die Steuerung des Handys über die Herstelleranlage ist bereits Standard am Markt. Meist über Tasten am Lenkrad lässt sich auf das Telefonbuch zugreifen oder sogar eine Nummer eingeben. Eine feine Sache – zumindest auf den ersten Blick.

Verbindungsaufbau oft schwierig

Wie ein Test von auto motor und sport mit zehn verschiedenen Systemen zeigt, gestaltet sich der Verbindungsaufbau via Bluetooth häufig schwierig. Nur in den seltensten Fällen ist das Problem bei den Handys zu suchen, in der Regel liegt es an den Werksanlagen in den Autos. Sie sind im Vergleich zu den aktuellen Smartphones oft veraltet. Das Problem: Die Autohersteller hinken der Telekommunikationsbranche mindestens einen Schritt hinterher, was unter anderem an den unterschiedlichen Produktionszyklen liegt. Während Handyproduzenten jährlich ihre Produkte durchtauschen, geschieht dies bei den Herstellern erst frühestens nach drei Jahren. Somit trifft nicht selten neue auf alte Technik. Selbst bei gerade erschienenen Fahrzeugmodellen kann das der Fall sein. Deutlich wird dies beim Citroën C4 Aircross. Seit April 2012 ist der SUV im Handel. Doch die Freisprecheinrichtung kann nicht drahtlos mit dem Apple iPhone 5 und nur nach mehrmaligen Versuchen mit einem aktuellen Android-Handy gekoppelt werden. Erst mit einem älteren iPhone und Android-Modell klappt die Verbindung tadellos.

Doch es gibt auch Hersteller, die ihre Hausaufgaben gemacht haben und bei denen der Verbindungsaufbau per Bluetooth reibungslos funktioniert. Im Test konnten vor allem die Anlagen von VW, BMW und Ford überzeugen, die nicht nur schnell Kontakt herstellten, sondern auch mit neuen Handy-Generationen kommunizierten.

Oft sind es nur Kleinigkeiten in der Betriebssoftware der Herstelleranlagen, die das Koppeln scheitern lassen. Die Nachfrage beim Händler bezüglich eines Updates kann die Lösung bringen. Oder man schaut vor dem Kauf des Autos im Internet auf den Herstellerseiten, welche Handys mit den Anlagen kompatibel sind. Bei BMW und Ford zum Beispiel kann man diese Informationen online abrufen.

Audiostreaming oft möglich

Auf den Seiten erfahren die Kunden auch, ob das so genannte Audiostreaming unterstützt wird. Die meisten Handys am Markt verfügen mittlerweile über das spezielle Bluetooth-Protokoll A2DP, das die kabellose Übertragung von Musik erlaubt. Bei vielen Autoradios und Multimedia-Anlagen der Hersteller ist das ebenfalls der Fall. Im Test beherrschten alle Systeme das Musikstreaming. Jedoch ist die Steuerung im Vergleich zur Freisprechfunktion eingeschränkt. In Verbindung mit der Bluetooth-Steuerung AVRCP ist in der Regel das einfache Vor und Zurück bei der Titelsuche möglich sowie die Funktionen Wiedergabe, Pause und Stopp. Der Zugriff auf verschiedene Playlists im Handy sowie das gezielte Auswählen eines Titels wird nicht unterstützt. Auch der Name des Songs und des Interpreten fallen häufig unter den Tisch – vor allem bei den Android-Modellen ein Problem.

Was bei den Geräten der Hersteller noch ins Gewicht fällt, sind die Kosten. Denn Bluetooth im Auto hat seinen Preis. Oft gibt es die Technik nur in Verbindung mit den großen Multimedia-Anlagen, die je nach Modell bis zu 3.000 Euro kosten können. Der Zubehörmarkt hält für etwa 200 Euro günstigere Bluetooth-Freisprecheinrichtungen parat, die ebenfalls das Musikstreaming über die Audioanlage im Auto ermöglichen. Auch mit diesen Geräten lässt sich der Song der Klaus-Lage-Band gefahrlos genießen.

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AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten