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Voll-LED-Licht
So funktioniert die neue Lichttechnik

Dynamisches Voll-LED-Licht soll die Nacht für Autofahrer zum Tag machen. Audi und Mercedes sind die Vorreiter. Fast zeitgleich gehen Audi beim A7 und Mercedes beim CLS mit dem ersten, quasi elektronischen Voll-LED-Licht mit dynamischer Funktion an den Start. Wir erklären die Technik.

Mercedes CLS, Bremstest
Foto: Hans-Dieter Seufert

Leuchtdioden (LED = Light Emitting Diode), jene Halbleiterelemente, die man seit einigen Jahren auch als Tagfahr- und Abblendlicht kennt, haben jüngst enorme Fortschritte gemacht. Ihr Vorteil, sagen Lichtexperten, seien die praktisch unbegrenzte Lebensdauer, die inzwischen mögliche tageslichtähnliche Farbe und der geringe Energieverbrauch.

LED liefert mehr Licht als Xenon

Der hat sich, so Audi-Lichtexperte Stephan Berlitz, vom R8-Abblendlicht bis zum Audi A7 stark verbessert. So stieg die Lichtausbeute der LED von 50 auf 100 Lumen/Watt. Damit ließen sich bei vergleichbarem Strombedarf wie beim Xenonlicht größere Lichtleistungen erzielen und vor allem das Licht intelligenter verteilen. Natürlich ist dabei auch der technische Aufwand höher: Mercedes zum Beispiel verbaut 71 LED pro Scheinwerfer, die zum Teil in so genannten Arrays in Reflektoren und Projektionssystemen zusammengefasst sind. 

Vorteil dieser LED-Flut: Einzelne Gruppen lassen sich in Richtung und Intensität unterschiedlich ansteuern und erlauben so eine variable Lichtverteilung, wie sie heute nur adaptive Xenon-Systeme schaffen. Spezialisten von Automotive Lighting (AL) entwarfen dazu eigens zum Ansteuern eine anspruchsvolle Elektronik, die über das bisherige Intelligente Lichtsystem ILS von Mercedes hinausreicht. "Unsere Arbeit verlagert sich bei LED-Systemen immer mehr auf die Software", sagt AL-Entwickler Michael Hamm. Das Abblend- und Fernlicht der LED-Scheinwerfer wird so automatisch über fahrdynamische und andere externe Steuergrößen wie ein videobasiertes Situationsbild nach Verkehrs- und Wettersituation variiert. Dabei passt die gleitende Leuchtweiten-Regelung das Landstraßen- und Autobahnlicht blendfrei an den Gegenverkehr an.

LED gehört die Zukunft

Beim Kurvenlicht setzt Mercedes auf ein dynamisch schwenkendes Modul,  während Audi in engen Kurven das LED-Abbiegelicht zuschaltet. Natürlich gibt es im Detail Unterschiede in den Philosophien der Hersteller, das Ziel aber ist das gleiche: Das Fahrlicht soll für alle Verkehrsteilnehmer ein optimales Ausleuchten der Straße sicherstellen – und das in möglichst harmonischem Übergang und allen denkbaren Situationen. Nachdem sie mittlerweile auch in der Lichtausbeute konkurrenzfähig geworden ist, bietet die LED-Technik mit präziser Regelung dafür die optimalen Voraussetzungen.   

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