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Neue Standheizungs-Systeme
Autos kuschelig vorheizen

Wenn die Fahrzeugscheiben im Winter wieder einmal vereist sind, wünschen sich viele Autofahrer eine Standheizung. Dass solche Systeme laut, teuer und Spritfresser sind, stimmt schon lange nicht mehr. Denn moderne Ausführungen sind echte Hightech-Geräte.

 Standheizungen, Winter, Schnee
Foto: Beate Jeske

Die technische Entwicklung im Automobilbereich schreitet immer weiter voran – und stoppt auch nicht bei den Standheizungen. Hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan, was Effizienz und Wirtschaftlichkeit angeht.

Im Auto kommt in der Regel die Wasserheizung zum Einsatz. Sie ist kompakt, kann nahezu an jeder Stelle im Motorraum untergebracht werden und lässt sich ohne viel Aufwand an den Kühlkreislauf des Motors sowie der Spritversorgung anschließen. Die von einer Brennkammer erzeugte Wärme gibt das Gerät an das Wasser ab; sie gelangt über eine elektrische Umwälzpumpe dann zum Wärmetauscher der Fahrzeugheizung. Von dort aus wird die Wärme über das Gebläse im Innenraum des Autos verteilt.

Effiziente und umweltschonende Systeme

Das ist das Konzept einer Standheizung in Kurzform, daran hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht viel geändert. Die Systeme wurden allerdings perfektioniert. Die neuesten Generationen der Standheizungen am Markt arbeiten nahezu emissionsfrei, die Verbräuche liegen bei etwa 0,2 Liter in 30 Minuten – was ungefähr der Zeit für einen warmen Innenraum entspricht. "Unsere Standheizungen arbeiten mittlerweile mit einer Effizienz von mehr als 80 Prozent", sagt Uwe Kohle, Vice President R & D bei Eberspächer. Nicht allein die verbesserten Brenner-Technologien führten dazu, ein ausgeklügeltes Thermomanagement hat ebenfalls einen großen Beitrag geleistet.

Was darunter zu verstehen ist, zeigt sich an der Hydronic 2 Comfort von Eberspächer. Auf der IAA im letzten Jahr präsentierte das Unternehmen erstmals ein 5,2 kW starkes Wasserheizgerät mit integrierter Thermomanagement-Funktion. Anders als herkömmliche Modelle erwärmt die Hydronic 2 Comfort zu Beginn nicht den kompletten Kühlwasserkreislauf inklusive Motor, sondern nur den kleineren zwischen Heizgerät und Wärmetauscher. Bereits nach wenigen Minuten sind die Scheiben vom Eis befreit, auch der Innenraum ist aufgeheizt.

Vergleichsmessungen von Eberspächer bei −7 °C ergaben, dass zugefrorene Scheiben nach 20 Minuten eisfrei waren – knapp zehn Minuten schneller als bisher. Damit sind Standheizungen jetzt auch für Kurzstreckenfahrer attraktiv – wegen der geringeren Batteriebelastung genügen wenige Kilometer Fahrt, um den Akku wieder vollzuladen.

Geringer Kraftstoffverbrauch dank klugem Ventil

Möglich wird dies durch die thermohydraulische Regelung des Geräts, die unmittelbar auf die Temperatur des Kühlmittels reagiert. Erreicht die Standheizung nicht den definierten Wert von 67 °C, bleibt der Wasserkreislauf zum Motor verschlossen. Sobald diese Temperatur anliegt, gibt das System den kompletten Kühlkreislauf frei und wärmt das Antriebsaggregat mit auf. Durch das kluge Thermoventil verkürzt die Hydronic 2 Comfort nicht nur die Zeit für das Aufheizen, sondern verringert nebenbei auch Spritverbrauch und CO2-Ausstoß um bis zu 60 %. Der Kraftstoffbedarf ist dabei so gering, dass er durch den Minderverbrauch des vorgewärmten Motors in den meisten Fällen ausgeglichen wird.

Intelligente Steuerung

Und obendrein schont die Motorvorwärmung die Fahrzeugtechnik: Die äußerst verschleißfördernde Kaltstartphase, die so belastend ist wie 70 km Autobahnfahrt, wird auf diese Weise deutlich reduziert. Moderne Standheizungen können auch schon mit der Autoelektronik kommunizieren. Das ist gerade dann wichtig, wenn der Fahrer beim Aussteigen vergisst, die Gebläsestufe vorzuwählen und die Lüftung richtig einzustellen. Unter Umständen muss man am nächsten Morgen dann doch den Eiskratzer aus dem Handschuhfach kramen. Heutige Standheizungen greifen daher schon automatisch auf das Gebläse zu. Seit Neuestem muss der Fahrer auch nicht mehr an die Ausrichtung der Lüftungsgitter denken. Bei Eberspächer gibt es dafür eine automatische Steuerung namens Gebläse-Modul.

Sie greift auf die Klappen in der Lüftungsanlage zu und leitet die heiße Luft so, dass sie zu 80 Prozent auf die Scheiben trifft. Zu 20 % geht die Wärme in den Fußraum, damit der Fahrer nicht friert. Außerdem verschließt das Steuergerät zu einem Drittel die Umluft-Klappe. Dadurch kann zum einen die Hitze nicht so schnell entweichen, zum anderen strömt immer genügend warme Luft nach. Diese intelligente Steuerung gibt es bereits für Modelle von BMW, Mercedes, Opel und VW. Preislich starten die modernen Standheizungen bei Eberspächer bei rund 1.100 Euro (ohne Einbau). Die Anlagen kann man übrigens auch im Sommer nutzen. Wenn der Fahrer einige Minuten vor dem Start das Gebläse der Standheizung einschaltet, vertreibt sie mit Frischluft die aufgestaute Hitze im Innenraum.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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