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Antriebsvergleich S-Klasse
Luxusklasse mit Sprit-Spar-Potential

Die Antriebsvielfalt der Mercedes S-Klasse ist in der Oberklasse unübertroffen. Benzin- und Dieselmotoren konkurrieren jetzt mit der neuen Hybrid-Version. Bleibt die Frage zu klären, welches das beste Gesamtpaket ist.

S-Klasse Antriebe
Foto: Hans-Dieter Seufert

Sie machen es der S-Klasse-Kundschaft nicht gerade leicht bei Mercedes. Wer sich nicht für eines der V8- oder V12-Modelle entscheidet und auch in der Luxusklasse auf Umweltverträglichkeit und Kosten schaut, hat die Wahl zwischen Benziner, Diesel und Hybrid. Dabei stellt sich besonders beim 85.323 Euro teuren Mercedes S 400 H die Frage, ob die Variante mit der kombinierten Kraft aus V6-Benziner und E-Motor wirklich sparsamer als der S 350 (76.160 Euro) mit dem 3,5-Liter-V6 oder gar der S 350 CDI (73.007 Euro) mit Dreiliter-Diesel ist.

Die Mercedes S-Klasse mit Diesel-Antrieb verbraucht am wenigsten

Schaut man sich die ECE-Werte an, scheint die Sache klar: Der Diesel braucht am wenigsten. Sein Vorsprung ist mit 0,3 L/100 km auf den Hybrid gering. Der normale Benziner ist rund zwei Liter durstiger als der Mercdes S 400 H (der Mercedes S 400 H im Einzeltest). Aber grau ist alle Theorie, und die ECE-Werte haben meist wenig mit der Realität zu tun. Also auf zur Verbrauchsfahrt. Zunächst geht es auf den Paradeparcours des Mercedes S 400 H, in den Stadtverkehr. Nur bei ihm schaltet sich hier mit jedem Stopp der Motor ab und erwacht beim Lösen der Bremse wieder zum Leben. Diese Technik haben die beiden 350er nicht an Bord und lassen ihre Maschinen stetig weiterlaufen. Klarer Vorteil also für den Hybrid, der sich innerorts mit nur 9,8 L/100 km begnügt, während der normale V6 fast drei Liter mehr braucht.

Rein elektrisch fahren kann der Mercedes S 400 H nicht

Dass der Diesel hier allerdings einen halben Liter weniger schluckt, gibt zu denken: Wenn der Hybrid nicht einmal bei seiner stärksten Disziplin der Sparsamste ist, wie soll es erst bei Überlandfahrten aussehen? Hier schrumpft der prinzipielle Vorteil der aufwendigen Technik. Wegen der geringeren Standzeiten schaltet der Motor entsprechend seltener ab. Aber bei Daimler haben die Ingenieure vorgesorgt und den 3,5-Liter-V6 vom reinen ottomotorischen Verbrennungsprinzip hin zum effizienteren Atkinson-Zyklus getrimmt. Er schließt die Einlassventile später, um den Wirkungsgrad bei höheren Drehzahlen zu verbessern. Üblicherweise bleibt dabei allerdings eine Menge Drehmoment auf der Strecke. Der Hybrid kompensiert diese Schwäche mit seinem Elektromotor, der für zusätzlichen Schub sorgt - rein elektrisches Fahren ist mit dem Mercedes  S 400 H dagegen nicht möglich.

Die Mercedes S-Klasse mit V6-Benziner schafft akzeptable Verbrauchswerte

Auf den Mercedes S 350 CDI fehlen ihm außerdem 190 Nm, und die spürt man deutlich. Dennoch tritt der Hybrid kräftig an und distanziert den Benziner-V6 in dieser Hinsicht. Auch beim Konsum gelingt es ihm, sich vom Merceds S 350 abzusetzen. Lediglich bei schonendem Autobahntempo zwischen 120 und 130 km/h nähern sich die Verbräuche stark an. Der Diesel braucht bei dieser Fahrweise im Vergleich zum Hybrid mehr als zwei Liter pro 100 km weniger. Ein Abstand, der auch bei höherem Tempo (um 160 km/h) nicht kleiner wird, während der Durst des V6-Benziners zunimmt. Weil es ihm an Kraft fehlt, um an den beiden anderen dranzubleiben, steigt auch sein Drehzahlniveau. Im Testmittel liefert er dennoch mit 12,8 L/100 km einen akzeptablen Wert. Der liegt, wie schon beim ECE-Verbrauch, fast exakt zwei Liter über dem des Mercedes S 400 H (der Mercedes S 400 H im Vergleichstest), der im Durchschnitt günstige 10,9 Liter konsumiert.

Das Diesel-Antriebskonzept harmoniert gut mit der Luxusklasse

Unumstrittener Sparkönig bleibt jedoch der Diesel. Im Schnitt träufelt er lediglich 9,8 L/100 km durch die Einspritzdüsen. Dabei klingt er lediglich in der Stadt lauter, ohne Nachteile bei der Laufkultur. Üblicherweise egalisiert die höhere Diesel-Kfz-Steuer einen Teil der niedrigeren Kraftstoffkosten. Dennoch liegt der CDI in diesem Fall auch bei den monatlichen Unterhaltskosten vor den Benzinern. Als weiteren Pluspunkt kann der Selbstzünder seinen Kaufpreis ins Feld führen. Selbst ausstattungsbereinigt ist er 7.759 Euro billiger als der Hybrid. So fällt am Ende die Entscheidung für den Diesel. Nicht nur, weil er der Billigste und Sparsamste ist, sondern auch, weil sein Antriebskonzept gut mit der Luxusklasse harmoniert.

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