Das Technologieunternehmen ZF präsentiert mit ZF Rescue Connect ein vernetztes System, das den Einsatz von Rettungskräften revolutionieren könnte. Digitalisierung und die Integration von Echtzeitinformationen verbessern die Kommunikation zwischen Leitstelle, Einsatzfahrzeugen, Einsatzkräften und auch mit der Infrastruktur wie zum Beispiel Ampeln. Rettungskräfte können so schneller reagieren und sind sicherer unterwegs. Doch wie funktioniert dieses System genau und welche Vorteile hat es für das Rettungswesen?
ZF Rescue Connect: Digitalisierung im Rettungseinsatz
Die Rettungseinsätze in Europa sind derzeit noch oft von analogen Prozessen geprägt. Funkkommunikation, manuelles Verteilen von Plänen und verzögerte Datenübertragung beeinträchtigen viele Einsätze. Mit ZF Rescue Connect zielt das Tech-Unternehmen darauf ab, diesen Ist-Zustand zu modernisieren. Das System stellt digitale Lagebilder auf Tablets bereit und bietet Einsatzkräften Echtzeitinformationen. Dies ermöglicht einen Überblick über alle Einsatzkräfte – vom Krankenwagen über Rettungshubschrauber, von Feuerwehren bis hin zu Rettungshunden.
Echtzeitdaten für eine verbesserte Koordination
Ein Hauptmerkmal von Rescue Connect ist die Bereitstellung von Echtzeitdaten. Einsatzkräfte können Standorte von Notärzten, Rettungswagen und anderen Einheiten überblicken. Diese Informationen werden über Apps und mobile Geräte zugänglich gemacht. Dies erleichtert die Koordination und sorgt für schnellere und objektivere Entscheidungen am Einsatzort. Auch bei komplexeren Szenarien, wie Suchaktionen oder einem sogenannten Massenanfall von Verletzten, können alle Beteiligten sicher und effizient zusammenarbeiten.
Keine Schulungen nötig

ZF Rescue Connect erfordert keine Schulungen und kann durch gesteigerte Effizienz helfen, dem Personalmangel zu begegnen.
ZF legt bei Rescue Connect Wert auf eine intuitive Handhabung. Die Nutzung erfolgt ähnlich wie bei Smartphones und erfordert keine umfangreichen Schulungen. Einsatzfahrzeuge können über Plug-and-Play-Lösungen oder fest eingebaute Hardware integriert werden. Für die Einsatzkräfte ändert sich wenig. Das System arbeitet weitgehend im Hintergrund, und kann perspektivisch durch die sogenannte V2XTechnologie dafür sorgen, dass Ampeln grün schalten und andere Verkehrsteilnehmer zur Seite fahren und Platz machen.
Hilfe gegen Personalmangel
Die verbesserte Sicherheit von Einsatzkräften ist ein zentraler Faktor für die Akzeptanz des Systems. Zudem spielen finanzielle und gesetzliche Aspekte eine Rolle. So müssen Rettungsdienste in Deutschland strenge Hilfsfristen einhalten. Angesichts steigender Verkehrsdichten und Personalmangels kann ZF Rescue Connect helfen, diese Herausforderungen zu meistern, indem es die Effizienz und Sicherheit von Einsätzen steigert, aber auch administrativ im Alltag unterstützt.

V2X- Fahrzeuge kommunizieren mit der Infrastruktur.
Ein weiterer Teilbereich des Systems ist die sogenannte V2X-Technologie (Vehicle-to-Everything). Sie ermöglicht die Kommunikation zwischen Einsatzfahrzeugen, anderen Verkehrsteilnehmern und der Infrastruktur. Die Technologie funktioniert über ein ad hoc Netzwerk und ist nicht auf ein 5G-Netz angewiesen. Dies erlaubt eine nahtlose Kommunikation, auch in Gebieten mit schlechter Netzabdeckung. Fahrzeuge wie der VW ID.7 nutzen diese Technologie bereits. VW gibt als einer der ersten Pkw-Hersteller die Pionierleistung von ZF an seine Endkunden weiter – was mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bringt.
Deutschland und Österreich schon bereit
Die flächendeckende Einführung der V2X-Technologie erfordert Investitionen in die Infrastruktur. Einige europäische Länder wie Deutschland und Österreich setzen bereits auf diese Technik. Dennoch müssen weitere Automobilhersteller und Straßenbetreiber eingebunden werden. Standardisierte Technologien könnten eine Kommunikation zwischen unterschiedlichen Fahrzeugmarken und Infrastrukturen ermöglichen.
Vorteile, nicht nur für Rettungsdienste
ZF Rescue Connect bietet nicht nur für den Rettungsdienst Vorteile. Die Technologie könnte auch in Bereichen wie Smart Cities und der allgemeinen Verkehrssicherheit eine Rolle spielen. Passanten, Radfahrer und Fußgänger könnten in das Netzwerk eingebunden werden, um den Verkehr sicherer und effizienter zu gestalten. Dies zeigt das breite Anwendungsspektrum und enorme Potenzial der entwickelten Technologien.