Der Technische Direktor von Robotiz3d, Dr. Sebastiano Fichera, und sein Team sind genervt von kaputten Straßen. Deshalb hat das britische Startup jetzt in der Zusammenarbeit mit der Fakultät für Ingenieurswissenschaften der Universität Liverpool eine vollautonomes Straßen-Reparaturfahrzeug entwickelt. Dieses fährt im Verkehr mit und untersucht dabei permanent den Straßenbelag.
Soll besser als ein Mensch arbeiten
Seit fünf Jahren arbeiten Robotiz3d und die Universität Liverpool an dem autonomen Fahrzeug. Jetzt soll der Roboter seine Fähigkeiten in der Realität beweisen. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Sensortechnik des Roboters Straßenschäden schneller und besser erkennt als menschliche Straßenbauer. Beim Erkennen einer Beschädigung hält das mit einer großen Walze ausgerüstete Fahrzeug an, warnt den nachfolgenden Verkehr und repariert die beschädigte Stelle innerhalb weniger Minuten. Auch die Reparatur soll schneller und besser erledigt sein als von Menschen. Diese stünden dann laut Robotiz3d für die Erledigung wichtigerer Arbeiten zur Verfügung.
Reparaturen noch vor stärkeren Beschädigungen
Nach der Reparatur fährt der Roboter wieder Patrouille. Fichera geht davon aus, dass die Reparaturmaschine aufgrund von maschinellem Lernen und damit verbundenem automatisiertem Verhalten (sogenannte künstliche Intelligenz) frühzeitig bauliche Probleme der Straße erkennt und diese sogar behebt, bevor es zu einem Schaden kommt. Das System zum Erkennen und Bewerten von Straßenschäden funktioniert auch unabhängig von der Reparatureinheit – es lässt sich also auch an öffentlichen Verkehrsmitteln, Müllfahrzeugen und Taxis montieren, was eine kontinuierliche großflächige maschinelle Überwachung des Straßenzustands zur Folge hätte.
Schäden Erkennen in sechs Monaten
Die Straßenschäden-Erkennungseinheit soll in einem halben Jahr auf den Markt kommen. Die Reparatureinheit für Risse soll dann Ende 2021 ihre Marktreife erreicht haben. Der komplette Roboter mit der Fähigkeit zur autonomen Reparatur von Schlaglöchern soll dann 2023 autonom auf Patrouille gehen.
Fazit
Eine Maschine, die autonom im Verkehr mitschwimmt, dabei permanent den Straßenzustand überwacht und gleichzeitig Überwachungsdaten von anderen Verkehrsteilnehmern empfängt, und die beim Entdecken von Schäden schnell und autonom eine Reparatur durchführt, ist eine gute Idee. Bei ihrer Umsetzung müssen die Verantwortlichen von Robotiz3d und der Universität Liverpool einige Hürden gemeistert haben.
Zu aller erst stellt sich die Frage, wie die autonome Maschine tatsächlich autonom fahren soll – bisher gibt es keine Fahrzeuge, die das nach der notwendigen höchsten Stufe 5 (vollautonomes Fahren) können. Des weiteren müssten die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine Zulassung eines solchen Baufahrzeugs in den meisten Ländern erst noch geschaffen werden. Robotiz3d geht davon aus, dass dies 2023 erledigt ist.
Sollte die Technik funktionieren, wäre dies ein gewaltiger Schritt Richtung permanent verbesserter Straßen bei, möglicherweise, überschaubaren Kosten.