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TÜV Rheinland setzt auf Digitalisierung
Gutachten mit Scanner und K.I.

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Die Begutachtung eines Autos und die Untersuchung auf Schäden wird beim TÜV Rheinland digitalisiert. Ein neuer Scanner kontrolliert die Karosserie innerhalb einer Minute.

11/2019, TÜV Rheinland Hegelscanner
Foto: TÜV Rheinland

Nicht nur zur regelmäßigen Hauptuntersuchung nimmt der Mitarbeiter einer Prüforganisation ein Auto in Augenschein. Auch für die Erstellung von Gutachten, zum Beispiel um Schäden nach einem Unfall oder einem Unwetter zu dokumentieren, ist eine gründliche Untersuchung des Fahrzeugs nötig.

Der TÜV Rheinland setzt dabei künftig auf die Digitalisierung. Das Bochumer Start-up Adomea, das vor Kurzem von der Prüforganisation übernommen wurde, für die Erstellung von Gutachten einen neuen Fahrzeugscanner entwickelt. Das MIKo (Mobiles Identifikationssystem für Kraftfahrzeugoberflächen) genannte System soll innerhalb von einer Minute die Karosserieoberfläche eines Autos erfassen und in der Software abbilden können. Damit lassen sich auch kleinste Beschädigungen, zum Beispiel Beulen nach Hagelschlag, schnell erkennen. Auch Leasingrückläufer oder Mietwagen können somit schnell und effizient kontrolliert werden.

Unsere Highlights

Matthias Schubert, bei TÜV Rheinland weltweit verantwortlich für das Mobilitätsgeschäft, erklärt: „Bei den meisten Dienstleistern ermitteln Sachverständige bislang etwaige Schäden an Fahrzeugen manuell. Das neue System arbeitet nicht nur deutlich schneller, sondern bietet auch eine durchgängig hohe Qualität, da sämtliche Schäden innerhalb einer Minute automatisiert und objektiv erfasst werden.“

Künstliche Intelligenz ermittelt Schadenhöhe

Sein Kollege Andreas Blecker, verantwortlich für das Geschäftsfeld Autoservices und Gutachten beim TÜV Rheinland, zeichnet gar das Bild eines digitalisierten Gutachters: „Auch künftig ist die Expertise unserer Sachverständigen weiter gefragt – etwa, um mittels der Daten die tatsächliche Schadenhöhe festzustellen. Wir werden das System gezielt weiterentwickeln, um aus den Daten zukünftig die Schadenhöhe automatisiert zu ermitteln. Zu diesem Zweck werden wir unsere Technologie der Künstlichen Intelligenz mit Nachdruck vorantreiben.“

Das Ziel für die Software soll sein, Schäden aufgrund wiederkehrender Fälle automatisch zu erkennen und zu bewerten. Der menschliche Sachverständige soll dann mehr Zeit für die Überprüfung des Innenraums, des elektronischen Systems und zur Kontrolle der Wartungs- und Reparaturhistorie des Autos haben.

Fazit

Die Aufnahme und Protokollierung von Schäden mit einem automatisierten Scan versprechen eine genaue Kontrolle in kurzer Zeit. Die Software dürfte aber, im Gegensatz zum Menschen, kein Gefühl für den Gesamtzustand des kontrollierten Autos haben. Gut möglich, dass Versicherungen mit einer Automatisierung künftig versuchen, die Ansprüche von Unfallopfern geringer zu vergüten.

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