In der Automobilindustrie ist dieser Tage oft von einem Umdenken zu hören. In den Konzernzentralen wird nicht nur die fortschreitende Ausbreitung elektrifizierter Antriebe vorangetrieben, sondern auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder.
Mobilitätsdienstleistungen und zusätzliche Services wie Stromlieferverträge sind das Eine, die Infragestellung alter Reviergrenzen das Andere.
Ford und VW haben im Januar eine Kooperation verkündet, die mit der gemeinsamen Entwicklung und Produktion von Nutzfahrzeugen beginnt und gewiss mit weiteren Projekten fortgesetzt wird.
Hyundai will 2030 bis zu 500.000 Brennstoffzellen für Automobile bauen, die dann auch an Mitbewerber geliefert werden. Mit der VW-Tochter Audi gibt es einen Kooperationsvertrag auf diesem Gebiet.
Der japanische Autobauer Toyota hat jetzt die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für die Entwicklung und Fertigung von Batterien mit Panasonic angekündet.
Bislang wurde Toyota, mit dem Prius bei den Hybriden der Pionier und erster Hersteller, der mit dem Mirai ein Brennstoffzellenauto in Serie brachte, Untätigkeit im Bereich Elektroautos vorgeworfen.
Den augenscheinlichen Rückstand will man jetzt wohl nicht nur mit der Entwicklung entsprechender Fahrzeuge, sondern auch mit dem Joint-Venture für Batterien aufholen.
Lieferung auch an andere Autohersteller
Im Fokus der neuen Firma, die bis Ende 2020 stehen soll, stehen prismatische Lithium-Ionen-Akkus, Festkörperbatterien und weitere, nicht näher spezifizierte „Batterien der nächsten Generation für Automobile“ stehen, wie die Japaner mitteilen.
Toyota wird, die Zustimmung der Kartellbehörden vorausgesetzt, 51 Prozent am neuen Unternehmen halten, Panasonic die restlichen 49 Prozent.
Panasonic wird seine langjährigen Kenntnisse im Bereich der Batteriefertigung einbringen, Toyota die Fahrzeugkompetenz und Produktions-Know-how.
Neben der Verwendung der zu entwickelnden Akkus für Elektroautos bei Modellen von Toyota und den Konzernmarken Lexus sowie Daihatsu sollen auch andere Autohersteller die Batterien kaufen.
Den Schulterschluss mit Toyotas Konkurrenten soll dann Panasonic wagen, die den Vertrieb der Energiespeicher übernehmen werden.