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Mit Elektrizität statt Luft
Neuer Farbzerstäuber soll Toyota sauberer machen

Für die Lackierung seiner Fahrzeuge hat Toyota einen neuen Farbzerstäuber entwickelt. Mit dem neuen System will der Konzern nicht nur die Qualität der Lackierungen verbessern, sondern auch seine CO2-Emissionen senken.

Toyota, Lackierung, elektrostatisch
Foto: Toyota

Die Autoindustrie muss grüner werden. Das gilt nicht nur für die Fahrzeuge selbst, sondern auch für deren Produktion. Toyota will mit einem neuen Farbzerstäuber genau das erreichen. Das vom japanischen Autobauer selbst entwickelte System zerstäubt die Farbpartikel nicht mehr mit Druckluft, sondern elektrostatisch. Die Vorteile: weniger Materialverlust bei gleichzeitig verbesserter Qualität.

Konventionelle Lackzerstäuber verteilen den Lack mithilfe komprimierter Luft. Da bei diesem Verfahren viele Partikel aber von der Karosserie abprallen, beträgt der Wirkungsgrad dieses Beschichtungsverfahrens nur etwa 60 bis 70 Prozent. Beim neuen Lackzerstäuber mit statischer Aufladung sollen dagegen über 95 Prozent der Teilchen an der Karosserie haften bleiben.

Neue Mobilität im Alltag

Lack wird vor der Karosserie quasi angezogen

Was ist das Geheimnis? Die zylindrisch geformte Spitze der Farbpistole besitzt etwa 600 spezielle Rillen. Wird der Zylinder in Rotation versetzt bringt die erzeugte Zentrifugalkraft den Lack dazu, in die Rillen zu fließen wo er dann zerstäubt wird. Die statisch geladenen Lackpartikel schichten sich dann so auf, dass sie zur Fahrzeugkarosserie hin gravitieren, was die Menge an zerstreuten Partikeln stark reduziert. Ein weiterer Vorteil: Die Auffangvorrichtung am Boden der Lackierkabine kann kleiner ausfallen als beim bisherigen Verfahren.

Toyota, Lackierung, elektrostatisch
Toyota

Durch die Unebenheit der Fahrzeugkarosserie schwankt der Abstand zwischen dem zylindrischen Kopf und der Fahrzeugkarosserie, was den elektrischen Strom instabil macht. Der luftlose Lackzerstäuber überwacht jedoch ständig die Stromschwankungen und regelt automatisch die Spannung, wobei ein Abstand von etwa 10 Zentimetern zwischen dem zylindrischen Kopf und der Fahrzeugkarosserie eingehalten wird. Dadurch wird eine elektrostatische Zerstäubung und elektrostatische Lackierung unter einem festen Strom ermöglicht, was wiederum Schwankungen in der Größe der Lackpartikel verhindert – das Ergebnis ist eine qualitativ hochwertige Lackierung.

Nach eigener Aussage hat das Unternehmen den luftlosen Farbzerstäuber bereits in den Werken Takaoka und Tsutsumi im Einsatz. Die schrittweise Einführung in anderen Werken ist bereits in Planung. Darüberhinaus werden die Einführung in anderen Unternehmen der Toyota-Gruppe und die Lizenzierung der Technologie an andere Unternehmen erwogen.

Fazit

Toyotas neuer Lackzerstäuber spart Material und Platz, verbessert darüberhinaus die Qualität. Ein kleines Gerät mit großer Wirkung.

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AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten