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Tesla zeigt Batteriefertigung
Seltener Rundgang durch das Werk Shanghai

Tesla hat einen Film mit einem Rundgang durch sein Werk in Shanghai veröffentlicht. Dort ist auch die selten gezeigte Batterieproduktion zu sehen.

Tesla Gigafactory 3 in Shanghai
Foto: Tesla

Einblicke in seine Batterieproduktion gibt Tesla selten. Jetzt hat der US-amerikanische Elektroautohersteller ein Imagevideo seines chinesischen Werks in Shanghai veröffentlicht. Der Rundgang durch die Gigafactory 3 erfolgt im Video im hohen Tempo – bei der zum Teil geheimen Batterieproduktion läuft der Film besonders schnell.

Kaum Tesla-Mitarbeiter im Film

Die Aufnahmen aus dem Inneren des Werks beginnen mit den Blechstanzen – nicht nur hier ist die Gigafactory 3 eine ganz normale Autofabrik, wie sie die meisten Großserien-Hersteller nutzen. Alles läuft hochautomatisiert; dort wo es geht, ersetzten Roboter den Menschen. Nach der Blechbearbeitung ist kurz die Produktion eines Chassis-Teils zu sehen – dann springt der Film zwischen der Batterieproduktion und der Motorenfertigung hin und her.

Unsere Highlights
Tesla Model Y, Exterieur
Hans-Dieter Seufert
In seinem Shanghaier Werk baut Tesla auch das Model Y - solange das Tesla-Werk im brandenburger Grünheide nocht nicht seine Produktion aufgenommen hat, kommen die Model Y für den deutschen Markt aus der Gigafactory 3 in Shanghai.

Seltene Aufnahmen von Batterie-Produktion

Riesige Gehäuse sind mit aufrecht in Reih und Glied stehenden zylinderförmigen Batteriezellen vollgepackt. Ein Roboter schließt das Gehäuse mit einer von oben angebrachten Blechplatte. Gleichzeitig läuft die Motoren-Montage auf vollen Touren: Ein Roboter nimmt Rotor-Rohlinge aus vorbereiteten Zulieferer-Regalen und einen Moment später sind die Kupferdrähte des Rotors perfekt gewickelt. Die zusammengesetzten Motoren laufen eng gestaffelt auf einem Band zum nächsten Produktionsschritt.

Tesla Gigafactory 3 in Shanghai
Tesla
Ein Roboter verlötet die einzelnen Batteriezellen.

Großserien-Produktion – wie bei anderen Herstellern

Dann zeigt Tesla das Kathodische Tauchlackbeschichten (KTL): Die Rohkarosse überschlägt sich in einem Tauchbad, damit der schützende Grundlack in jede verwinkelte Blechecke fließen kann – jede Karosserieform bekommt hier ihre eigene Eintauchstrategie. Auch diese Vorgehensweise gehört in der Autoindustrie zum Standard. Das Aufsprühen des Farblacks zeigt Tesla anscheinend besonders gern – schließlich hatten die Amerikaner in ihrem Stammwerk im kalifornischen Fremont im vergangenen Jahr große Probleme beim Lackieren des kompakten SUV Model Y.

Tesla Gigafactory 3 in Shanghai
Tesla
Die Elektromotoren gelangen über ein Förderband zum nächsten Montagepunkt.

Hochzeit auch bei Tesla wichtig

Dann folgt mit der sogenannten Hochzeit das, was Autohersteller als besonders wichtig und zeigenswert empfinden: Die Karosserie und der Antriebsstrang kommen zusammen. Bei der Montage des Panoramadachs sind dann wieder Mitarbeiter zu sehen – auch mit Dächern hatte Tesla Probleme. Ende November 2020 ordnete die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) wegen der Gefahr von wegfliegenden Dachteilen einen Rückruf des großen SUV Model X an.

Kampf ums Qualitäts-Image

Das Darstellen der abschließenden Qualitätskontrolle ist Tesla anscheinend wichtig – schließlich war der Anlauf der Model-Y-Produktion in Fremont von teilweise hanebüchenen Produktionsfehlern überschattet. In Foren tauschten sich die neuen Fahrzeugeigentümer darüber aus, ob sie den jeweiligen Fehler akzeptieren oder reklamieren sollen. Schiefe Spaltmaße und verschiedene Lackhelligkeiten bei ein und demselben Fahrzeug gehörten zu den kleineren Problemen, fehlende oder abfallende Baugruppen zu den großen. Und gerade in China musste Tesla vor kurzem eine schmerzhafte Niederlage einstecken: 250.000 Autos aus chinesischer Produktion brauchten wegen Assistenzsystem-Fehlfunktionen eine neue Software. Tesla ziert sich bisher gern vor Rückrufen bis zum Geht-nicht-mehr – vor dem chinesischen Regierungs-Rückrufbefehl ist Tesla-Chef Elon Musk allerdings umgehend eingeknickt. Zusätzlich musste sich Tesla für seinen Fehler bei seinen chinesischen Kunden entschuldigen. Insofern soll der jetzt veröffentlichte Film Teslas Image bei der chinesischen Bevölkerung aufpolieren.

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Fazit

Tesla musste im vergangenen Jahr reichlich Prügel für die teilweise katastrophale Auslieferungs-Qualität seines aus dem US-Werk im kalifornischen Fremont kommenden Model Y einstecken. In der Gigafactory 3 im chinesischen Shanghai sollte alles besser laufen – chinesische Tesla-Mitarbeiter posteten stolz Fotos von in China hergestellten Model Y, auf denen die Autos in der Tat tadellos aussahen.

Allerdings sitzt Tesla dort die chinesische Regierung im Nacken, die Schlampereien wie in Fremont nicht durchgehen lässt. Höhepunkt war der Rückruf von 285.000 Autos, davon 250.000 aus chinesischer Produktion, wegen Software-Mängeln. Das jetzt von Tesla veröffentlichte Video aus seinem Werk in Shanghai soll das Vertrauen der Chinesen in eine hochwertige Elektroauto-Fertigung stärken oder wieder herstellen. Dabei zeigen die Tesla-Verantwortlichen immerhin Teile der Batterie- und Elektromotor-Produktion, die bisher nicht zu sehen waren.

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