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Tesla in China
Giga-Factory in Shanghai liefert schon aus

Nicht mal ein Jahr nach Baubeginn hat der US-Elektroauto-Bauer Tesla die ersten 15 im Werk Shanghai hergestellten Model 3 aus der neuen Giga-Factory in China ausgeliefert. Die ersten Fahrzeuge übergab Tesla im Rahmen einer Zeremonie am 30.12.2019 an Mitarbeiter von Tesla.

Tesla Model 3, Best Cars 2020, Kategorie D Mittelklasse
Foto: Hans-Dieter Seufert

Im Mai 2018 wurde die chinesische Tochter von Tesla gegründet. Bereits im Juli 2018 unterschrieb Tesla-Chef Elon Musk eine Vereinbarung mit der Regionalregierung von Shanghai über den Bau der dritten Gigafactory. Die erste steht im US-Bundesstaat Nevada, in der Gigafactory 2 im US-Bundesstaat New York fertigt die Tesla-Tochter SolarCity Solaranlagen und die Gigafactory 4 wird in Brandenburg entstehen. In Grünheide (Kreis Oder-Spree) nahe Berlin will Tesla von 2021 an das Kompakt-SUV Model Y produzieren. Der Baubeginn für die Fabrik auf einer 300 Hektar großen Fläche soll im ersten Halbjahr 2020 sein.

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Die Grundsteinlegung in Shanghai fand am 7. Januar 2019 statt, die Bauarbeiten führte ein staatliches chinesisches Unternehmen durch. Diese schritten schnell voran, wie auf einem Twitter-Bild von Nutzer Vincent vom 8. April 2019 zu sehen war. Tesla-Fans schwärmten seinerzeit bei Twitter, dass die Produktion in Shanghai schon im Mai losgehen könnte. Da trat selbst der mit Ankündigungen sonst nicht sparsame Tesla-Boss Elon Musk auf die Bremse und twitterte zurück, dass es wohl noch einige Monate dauern wird, bis die Hallen so ausgerüstet sind, dass die Produktion aufgenommen werden kann. Eine realistische Einschätzung, wie sich jetzt zeigt. Aber nicht mal 12 Monate Bauzeit sind allemal beeindruckend und deutlich unter dem Limit.

Denn die chinesische Gigafactory steht auf einem 86,5 Hektar großen Gelände, das Tesla für 50 Jahre gepachtet hat. Im Vertrag zur Überlassung des Grundstücks ist auch geregelt, dass die Bauarbeiten nach 30 Monaten abgeschlossen sein müssen – das wäre erst Mitte 2021 gewesen. Weiteres Limit im Vertrag: Die oberirdischen Gebäude dürfen nicht höher als 30 Meter sein.

Tesla Gigafactory 2, Shanghai, 04/2019
@vincent13031925 https://pbs.twimg.com/media/D3uLmHKU8AEHsSU.jpg:large
Twitter-User Vincent hat ein Bild vom aktuellen Baufortschritt der Tesla-Gigafactory 3 im chinesischen Shanghai gepostet. Die Hallen könnten bereits im Mai 2019 stehen.

Lokale Produktion macht Teslas günstiger

DIe Herstellung der Fahrzeuge vor Ort ermöglicht dem US-Hersteller, seine Autos ohne hohe Einfuhrzölle deutlich billiger auf den größten Automarkt der Welt zu bringen. So entfällt für Tesla künftig eine Kaufsteuer von zehn Prozent. China fördert den massiven Ausbau der Elektromobilität. Schon heute ist das Land der weltweit größte Markt für E-Autos. 2018 wurden in der Volksrepublik erstmals eine Million Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verlauft. Allerdings entwickelte sich auch der Auto-Markt zuletzt wegen eines allgemein rückläufigen Wirtschaftswachstums in China schleppend.

Für Elektroautos ist vor allem in Städten wie Shanghai deren bevorzugte Zulassung ein enormer Kaufanreiz. Zulassungen für Benziner werden nur mehr verlost oder teuer versteigert. Käufer müssen daher oft jahrelang warten, E-Autos bekommen viel schneller ein Nummernschild. In Peking etwa gibt es zudem ein Fahrverbot an einem Wochentag, das für E-Autos nicht gilt.

Das Tesla-Werk in Shanghai ist für eine Kapazität von 500.000 Autos pro Jahr gedacht. Zu Beginn dürfte aber deutlich weniger produziert werden. In der Anfangsphase sollen das Model 3 und wie in Brandenburg das neue Model Y (siehe Bildergalerie) vom Band laufen – und zwar insgesamt 250.000 Exemplare pro Jahr. Sowohl die Autos als auch die dazugehörigen Batterien entstehen dann in der Gigafactory 3. Ganz neu ist Shanghai als Standort für Tesla allerdings nicht: Die Amerikaner betreiben dort bereits ein Zentrum für Forschung und Entwicklung.

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Fazit

Mit chinesischem Elan wird selbst Tesla schneller als eigene, ambitionierte Zeitpläne. China könnte für Tesla rasch zu einem riesigen Absatzmarkt werden. Der US-Hersteller setzt damit auch deutsche Autobauer auf dem weltgrößten E-Automarkt unter Druck.

Ob das Tesla-Werk in deren Heimat allerdings nur ansatzweise so schnell fertig wird wie das in China, ist äußerst zweifelhaft: Hierzulande sind die Genehmigungsverfahren und Auflagen erheblich komplizierter und der Pannenflughafen BER zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Politik in Deutschland Großprojekte gefährden kann.

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