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Stellantis kooperiert mit Amazon
Opel-Infotainment kommt künftig von Amazon

Kehrtwende: Ab 2024  setzt Stellantis beim Infotainment auf Amazon. Ursprünglich war ab 2023 eine Zusammenarbeit mit Google (Android) geplant. Von der Kooperation sind alle Stellantis-Marken betroffen, also auch Opel, Peugeot, Fiat und Chrysler.

Opel Smart Cockpit Amazon STLA Stellantis
Foto: Opel / auto-motor-und-sport.de

Überraschung im Rahmen der CES 2022: Opel-Mutterkonzern Stellantis hat angekündigt, das nächste Infotainment-System mit Amazon zu entwickeln. Die neue digitale Plattform, die bei Stellantis "STLA SmartCockpit" heißt, soll künftig viele Millionen von Stellantis-Fahrzeugen vernetzen und den Zugang zu hochmodernen Features erlauben. Die softwaredefinierte Plattform soll sich nahtlos in das digitale Leben der Kunden integrieren. Im Fahrzeug steht eine Vielzahl von KI-gestützten Anwendungen zur Verfügung: Alexa-fähige Sprachassistenz, Audio-Streaming, Navigation, Fahrzeugwartung, E-Commerce-Marktplätze und Zahlungsdienste.

Unsere Highlights

Apps aus dem Amazon-Store

Welche Dienste in welchem Fahrzeug Anwendung finden und welche Benutzeroberfläche zum Einsatz kommt, entscheidet Stellantis, bzw. die entsprechende Fahrzeugmarke mit Blick auf die jeweiligen Märkte. Heißt: Das Infotainment-System von Opel kann und wird sich in Optik und Usability auch weiter von den Systemen unterscheiden, die zum Beispiel Peugeot, Fiat oder Chrysler nutzen. Lediglich die Software dahinter basiert auf dem STLA-SmartCockpit. Das System soll von seinen Nutzern lernen und so individuelle Vorschläge zur Bedienung machen. Neue Apps und Anwendungen können über einen eigenen Appstore ins Fahrzeug integriert werden. Regelmäßige Over-the-Air-Software-Updates (OTA) sollen im Laufe der Zeit zusätzliche Mehrwerte schaffen.

Opel Smart Cockpit Amazon STLA Stellantis
Stellantis / Opel
Stellantis wird in den nächsten Jahren 3 unabhängige Technologie-Plattformen entwickeln, die allen Konzernmarken zur Verfügung stehen: die zentrale Recheneinheit "STLA Brain", das digitale Cockpit "STLA Cockpit" und die skalierbaren Assistenzsysteme "STLA Drive".

Alexa vernetzt Auto und Smart-Home

Durch die Nutzung von Amazon-Software lassen sich die Stellantis-Fahrzeuge nahtlos mit den Smart-Home- und Sicherheitsdiensten von Amazon verknüpfen. Dadurch wird es möglich, dass Kunden ihr Zuhause von unterwegs im Auge behalten und vernetzte Geräte steuern können. Über mit dem Amazon-Sprachassistenten Alexa vernetzte Geräte soll es ab 2024 außerdem möglich sein, das eigene Fahrzeug von zu Hause aus oder direkt über die Alexa-App zu verwalten. Dazu gehört die Vortemperierung des Fahrzeug vor dem Einsteigen, die Wartungs-Planung oder auch die Bestellung von Zubehör.

"Die Zusammenarbeit mit Amazon ist ein integraler Bestandteil unserer Roadmap zum Aufbau von Fähigkeiten, die sowohl auf der Entwicklung interner Kompetenzen als auch auf der entscheidenden Zusammenarbeit mit führenden Technologieunternehmen basiert. Sie wird eine unserer wichtigsten Technologieplattformen, STLA SmartCockpit, mit bedeutender Expertise bereichern", erklärte Stellantis-Chef Carlos Tavares im Rahmen der CES in Las Vegas. "Durch den Einsatz von KI und Cloud-Lösungen werden wir unsere Fahrzeuge in personalisierte Lebensräume verwandeln und das gesamte Kundenerlebnis verbessern, so dass unsere Fahrzeuge zu Sehnsuchtsorten werden, in denen man sich gerne aufhält, auch wenn man gerade nicht fährt."

Google raus, Amazon rein

Die Ankündigung kommt durchaus überraschend. Denn eigentlich hatte sich der Stellantis-Vorgänger-Konzern PSA auf Google als Entwicklungspartner festgelegt. Nach dem Zusammenschluss mit Fiat-Chrysler zum Stellantis-Konzern wurde daraus aber offensichtlich nichts. Für den Suchmaschinen-Riesen und sein global überaus erfolgreiches Betriebssystem Android, bzw. Android Automotive ist das Abspringen von Stellantis durchaus ein herber Rückschlag. Dem Tech-Konzern bleiben neben Volvo (inkl. Polestar) noch General Motors und Renault-Nissan-Mitsubishi als Partner, die auf "Android Automotive" als Infotainment-Betriebssystem setzen.

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Fazit

Stellantis gibt Google einen Korb und bindest sich eng an Amazon. Technisch keine ganz unproblematische Kehrtwende, immerhin sind in die noch zu PSA-Zeiten beschlossene Kooperation mit Google bereits signifikante Aufwände geflossen. Außerdem kostet der Partner-Wechsel Zeit. Stellantis wird jetzt erst ab 2024 die Cockpits der Zukunft in die Autos bekommen. Mit Blick auf Stellantis-Tochter Opel können wir davon ausgehen, dass die nächste Generation des Opel Insignia das erste komplette STLA-Cockpit an Bord haben wird. Der Deal hat aber natürlich noch eine zweite Komponente: Im Gegenzug kauft nämlich Amazon neue Elektro-Transporter bei Stellantis.

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