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Kostendruck bei Paketdiensten
Packstation statt Haustür

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„Ding Dong“ könnte bald ins Geld gehen. Wenn der Zusteller ein Paket bis an die Haustür bringt, werden Onlinehändler die steigenden Kosten wohl an die Kunden weitergeben. Daran ist auch der Fahrermangel schuld.

3/2019, StreetScooter
Foto: DHL

Wenn von Mobilitätskonzepten für den Verkehr der Zukunft die Rede ist, betrifft ein großer Teil davon auch Lösungen für Liefer- und Zustelldienste. Kaum eine Branche boomt so sehr wie KEP (Kurier, Express und Paketdienste). Der Hauptgrund liegt im Konsumverhalten. Jeder online gekaufte Artikel kommt in Form eines Päckchens oder Pakets an die eigene Haustür.

3,5 Milliarden Pakete im Jahr 2018

Über 3,5 Milliarden Pakete waren es im Jahr 2018 allein in Deutschland, wie die Unternehmensberatung Oliver Wyman im Rahmen ihrer Analyse „Letzte Meile 2028“ berichtet. Darin wird, auch aufgrund steigender Personalkosten als Antwort auf den schon heute vorherrschenden Fahrermangel, von einer Verdoppelung der Zustellkosten bis in das Jahr 2028 gewarnt.

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Hohe Liefergebühren würden einen Vorteil der bequemen Bestellung vom Schreibtisch oder Sofa aus zunichte machen. Die Lieferung bis an die Haustür würde in Zukunft also keine Selbstverständlichkeit mehr sein, sondern ein Luxusgut, für das die Kunden entsprechende Preisaufschläge bezahlen müssen.

Der Analyse zufolge soll es schon in zwei Jahren die Regel sein, dass Pakete gesammelt an spezielle Auslieferungsautomaten oder Ladengeschäfte geliefert werden, von wo der Kunde seine Sendung dann abholt. Mit der Zustellung mehrerer Pakete können DHL, UPS, Hermes und Co den steigenden Kosten begegnen, zu den neben der Arbeitszeit des Fahrers auch die Energie- und Fahrzeugkosten zählen.

Die meisten Pakete kommen montags und dienstags

„Verschärft wird das Kostenproblem durch stark schwankende Paketmengen, die täglich ausgeliefert werden: Montags und dienstags ist die Paketflut besonders groß, an anderen Wochentagen werden deutlich weniger Lieferfahrzeuge gebraucht. Noch spüren Verbraucher nichts von dem steigenden Kostendruck, denn Preissteigerungen konnten sich im Markt bislang nicht durchsetzen“, sagt Michael Lierow, Supply-Chain-Experte und Partner bei Oliver Wyman.

Die hohe Konzentration der Auslieferungen am Wochenanfang hat einen Grund. Vor allem am Wochenende haben die Menschen Zeit, sich neue Bekleidungsstücke, Bücher und andere Produkte im Internet auszusuchen. Das schnelle Lieferversprechen des Onlineshops sorgt für die Paketzustellung am Montag oder Dienstag.

Um genügend Fahrer für den harten Job zu motivieren, ist laut Oliver Wyman eine Verdopplung der Stundenlöhne von 15 auf 30 Euro nötig, die die direkten Kosten pro Paket von 2,50 auf 4,50 steigen lassen. Höhere Versandkosten sind die Konsequenz, die Kunden mit einer Abholung ihrer Sendung an einer Packstation oder eines Paketshops reduzieren oder umgehen könnten.

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