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Revolutioniert Tesla den Karosseriebau?
Model Y und Co. aus nur noch vier Teilen

Tesla will künftig Fahrzeugkarosserien in Alugusstechnik fertigen. Die Expertenmeinungen gehen jedoch auseinander.

Tesla Druckgussmaschine
Foto: Tesla

Bereits 2019 hat Tesla eine neue Druckgussmaschine patentiert lassen, die im Werk in Freemont künftig Karrosserieteile fertigen wird. Die Maschine soll zudem auch in der Gigafactory in Shanghai und später auch im deutschen Werk in Grünheide nahe Berlin zum Einsatz kommen.

Tesla-Boss Elon Musk twitterte unlängst: "Das wird umwerfend sein, sie in Betrieb zu sehen. Die größte Gießmaschine aller Zeiten. Wird ein Heckelement in einem Stück fertigen, einschließlich Stoßfänger".

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Das US-Tech-Blog Tesmanian zitiert Musk, Tesla werde von Stanzteilen auf Aluminiumguss übergehen. Die Anzahl der Karosserieteile für das Modell Y (siehe Fotoshow zum Fahrbericht: "Stark, schnell und mies verarbeitet") sinke von 70 auf vier.

Entsprechend sinken auch die Kosten in der Herstellung sowie die Energiekosten. Für die Fahrzeuge bedeutet die Alugusskarosse weniger Gewicht und dadurch auch eine Verbesserung der Batterie-Effizienz. Schlussendlich werden die Tesla-Modelle dank der Gussmaschine auch schneller gefertigt werden können.

Tesla Druckgussmaschine Patent
US Patentamt
Schon Mitte 2019 hat Tesla seinen Druckgussmaschine zum Patent angemeldet.

Dudenhöffer: Revolution!

Gegenüber Business-Insider bewertet Ferdinand Dudenhöffer, Autoexperte der Hochschule Duisburg-Essen die neue Technik: "Der Karosserie-Rohbau ist sehr investitionsintensiv. Tesla braucht weniger Pressen und Schweißroboter und kann damit gut 20 bis 30 Prozent Kosteneinsparungen im Rohbau realisieren. Damit hat Tesla wieder einmal einen deutlichen Zeitvorteil gegenüber anderen Autobauern." Früher oder später würden andere Autohersteller nachziehen, weil man eine solche Innovation nicht allzu lange schützen könne, so Dudenhöffer weiter. Er sehe hier, dass Tesla eine große Revolution angestoßen hätte, deren Tragweite mit der Just-in-Time-Produktion aus den 70er-Jahren vergleichbar sei.

Leichtbau-Professor: Teuer, unpraktisch, nicht für die Großserie

Im Gegensatz dazu relativiert Professor Jörg Wellnitz, Inhaber des Lehrstuhls für Leichtbau an der Technischen Hochschule Ingolstadt, die Euphorie. Das Portal Kfz-Betrieb sprach mit dem Experten über die Aluguss-Technik. "Aluminium wird im Sommer deutlich wärmer als Stahl und dehnt sich entsprechend aus – die darüber befindlichen Bleche müssen extrem genau darauf abgestimmt sein". Außerdem sei eine Reparatur unmöglich, beschädigte Karosserieteile, etwa nach einem Unfall, müssten großflächig herausgesägt werden, so Wellnitz und resümmiert ab: "Aluminium ist ein superteurer Werkstoff – von der Ökobilanz ganz zu schweigen." In der Großserie sehe er dieses Verfahren nicht.

Fazit

Tesla-Boss Elon Musk treibt die Autoindustrie wieder einmal voran – auch wenn sein Aluguss-Verfahren durchaus in der Kritik steht: Teuer, umständlich zu reparieren, nicht für die Großserie geeignet. Mit dem neuen Karosseriebau senkt Musk die Kosten seiner Produktion und könnte diese Ersparnis auch an die Kunden weitergeben.

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