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Energiemanagement von Nissan und Partnern
Der Leaf als Stromspeicher

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In einem Pilotversuch nutzen Nissan, Tennet und The Mobility House Elektroautos als Stromspeicher. Das Ziel ist die bessere Nutzung von regenernativ erzeugter Energie.

Nissan Leaf e+, Exterieur
Foto: Rossen Gargolov

Der Autohersteller Nissan forciert mit dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet und dem Technologieunternehmen The Mobility House ein Vehicle-tp-Grid (V2G) Projekt. Darunter ist die Möglichkeit, den Akku eines Elektroautos als Stromspender für das Energienetz zu nutzen, zu verstehen. Die Voraussetzung ist eine Möglichkeit im Auto, bidirektional Strom zu laden bzw. diesen auch wieder abzugeben.

Tennet betreibt Hochspannungsleitungen in den Niederlanden und Deutschland, das Netz umfasst eigenen Angaben nach rund 23.000 Kilometer. Damit werden 41 Millionen Endverbraucher erreicht. Das Ziel des Unternehmens ist die Speicherung und Einspeisung von lokal produziertem Strom, um damit unter anderem den Anteil erneuerbarer Energien zu steigern.

Neue Mobilität im Alltag

Wenn in Norddeutschland zum Beispiel zu viel Windstrom produziert wird und der Betreiber diese Energie entsprechend abregeln muss, kann es sein, dass gleichzeitig im Süden der Republik eine große Menge konventionell erzeugter Strom benötigt wird.

Überschüssiger Windstrom im Auto-Akku

Der Plan: Der überschüssige Windstrom (ohne eine andere regenerative Energie) wird in die Akkus von Elektroautos geladen, anstelle ihn abzuregeln. Die Fahrzeuge nutzen ihn in der Region für Mobilität. Der punktuell gestiegene Strombedarf im Süden wird aus den Batterien von Autos gewonnen, die aktuell ebenfalls an Ladevorrichtungen parken, aber nicht bewegt werden. Je nach voreingestellter Abfahrzeit bekommen die Auto-Akkus ihre Ladung möglichst umweltfreundlich zurück. Zum Beispiel mit Sonnen- oder Windenergie.

The Mobility House kümmert sich im Rahmen des Modellversuchs, bei dem das Elektroauto Nissan Leaf eingesetzt wird, um die Software für die Steuerung des Lade- und Energiemanagements.

Hohe CO2-Einsparung möglich

Angaben der beteiligten Firmen zufolge wurden in den Jahren 2017 und 2018 jeweils über fünf Terrawattstunden Windstrom abgeregelt, da dieser nicht zu dem Zeitpunkt benötigt wurde, an dem er erzeugt werden konnte. Hätte man diese Strommenge komplett in Elektroautos zwischenspeichern können, wäre im genannten Zweijahreszeitraum eine CO2-Einsparung von bis zu acht Millionen Tonnen möglich gewesen.

Nissan nennt den von den Japanern verwendeten CHAdeMO-Ladestandard als Hauptvorteil seiner Fahrzeuge. Damit kann Energie bidirektional ausgetauscht werden. In Deutschland ist dieser Stecker aber ansonsten kaum verbreitet.

Fazit

Die Nutzung von Elektroautos oder stationären Batterien in Haushalten ist eine interessante Möglichkeit, regenerativ erzeugte Energie zu speichern und bei Bedarf zu nutzen. Auch eine Elektrolyse zur Erzeugung von "grünem" Wasserstoff ist langfristig eine Perspektive – zum Beispiel für den Schwerlastverkehr.

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