VW ID. Buzz AD: Elektro-Bus wird zum serienreifen Robotertaxi

VW ID. Buzz AD
VWs erstes Roboterauto ist ein selbstfahrender E-Bus

Veröffentlicht am 17.06.2025

Mit der Vorstellung des ID. Buzz AD betritt Moia für sich die nächste Entwicklungsstufe der autonomen Mobilität. In Hamburg präsentierte das Tochterunternehmen des Volkswagen-Konzerns die Serienversion des ID. Buzz AD. Dabei handelt es sich um nicht weniger als das erste vollautonome Serienfahrzeug aus dem Hause Volkswagen, optimiert für den Einsatz im öffentlichen und privaten Mobilitätsdienst. Das Shuttle soll das Herzstück eines ganzheitlichen Ökosystems werden, das Fahrzeug, Software-Plattform und Betreiberunterstützung vereint.

Kunden sollen VW-Komplettlösung vertrauen

Die sogenannte "Moia Turnkey Solution" zielt darauf ab, Städte, Gemeinden und Flottenbetreiber bei der schnellen und sicheren Einführung autonomer Fahrdienste zu unterstützen. Sie umfasst neben dem ID. Buzz AD samt integriertem "Self-Driving-System" des Kamera-, Software- und KI-Spezialisten Mobileye auch die selbst entwickelte "AD MaaS"-Plattform (das steht für "Autonomous Driving Mobility-as-a-Service"). Die Software steuert Flotten in Echtzeit, übernimmt Sicherheitsfunktionen, unterstützt die Passagiere digital und lässt sich nahtlos in bestehende Buchungssysteme integrieren.

Ein drittes Schlüsselelement ist das "Operator Enablement", das Flottenbetreibern umfangreiche Unterstützung bietet – von Simulation und Schulung über die Implementierung bis hin zum Live-Betrieb. Damit will Moia den Weg zur autonomen Mobilität nicht nur technisch, sondern auch operativ ebnen. "Mit unserem vollautonomen Komplettpaket schaffen wir eine Mobilitätslösung, die in dieser Form einzigartig ist", betont Oliver Blume, der Chef des Volkswagen-Konzerns. Es sei einfach skalierbar, technologisch führend und stamme aus einer Hand.

Sensortechnik aus 27 Komponenten

Die Sensortechnik des VW ID. Buzz AD, der auf SAE-Level 4 autonom fährt, besteht aus 27 Einzelkomponenten. Sie umfasst 13 Kameras sowie neun Lidar- und fünf Radarsysteme. Dadurch soll das Fahrzeug eine nahtlose und redundante 360-Grad-Ansicht seiner Umgebung anfertigen können. Obwohl sich der Elektro-Bus autonom bewegen kann, gibt es noch einen Fahrersitz in der ersten Reihe. Wie auf Level 4 gefordert, kann der ID. Buzz AD auch aus der Ferne gesteuert werden, wenn er selbst mal nicht mehr weiterweiß.

Für einen gesteigerten Praxisnutzen verfügt der VW ID. Buzz AD über den langen Radstand und ein angehobenes Dach. Im hinteren Bereich des Elektro-Vans befinden sich Sitzgelegenheiten für vier Passagiere; ihr Gepäck findet neben dem Fahrersitz Platz. Eine beifahrerseitige Schiebetür und zusätzliche Haltegriffe sollen Komfort und Sicherheit optimieren. Herbeigerufen wird das Robotaxi selbstverständlich via Smartphone, das dann auch die Tür öffnet.

Von Hamburg nach Europa und in die USA

Zuerst soll der VW ID. Buzz AD in Hamburg in den Regelbetrieb gehen. Die Serienzulassung des autonomen Shuttles für weitere Regionen Europas und der USA strebt VW für 2026 an. Das Ziel: nachhaltige, autonome Mobilitätslösungen im großen Maßstab. "Mit dem ID. Buzz AD wird Zukunftstechnologie marktreif", unterstreicht Christian Senger, der CEO von Volkswagen Autonomous Mobility. "Unser Ziel ist es, intelligente Mobilitätslösungen zu schaffen, die in Europa und weltweit einsatzfähig sind."

Auch gesellschaftliche Herausforderungen will Moia mit der neuen Lösung adressieren: Fahrermangel, unzureichende Mobilitätsangebote in ländlichen Räumen und die Nachfrage nach flexiblen, von mehreren Nutzerinnen und Nutzern geteilten Transportlösungen sollen durch autonome Shuttles besser bewältigt werden. Sascha Meyer, CEO von Moia, sieht im Zusammenspiel von künstlicher Intelligenz und autonomem Fahren einen zentralen Hebel dafür: "Mobilität ist ein menschliches Grundbedürfnis", und mit seinem Angebot schaffe die VW-Tochter vielen Menschen "Zugang zu flexibler, geteilter, komfortabler und bezahlbarer Mobilität".