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Tandem E-Scooter von US-Startup
Bogo will den Sharing-Markt erobern

Das Startup Bogo bringt einen neuen Tandem E-Scooter und will damit auf dem Sharing-Markt Größen wie Bird oder Lime Konkurrenz machen.

BOGO E-Scooter
Foto: BOGO

In Großstädten auf der ganzen Welt boomt das E-Scooter Sharing. Die kleinen Roller können günstig gemietet, per App aktiviert und fast überall abgestellt werden. Besonders in den USA ist E-Scooter-Sharing sehr beliebt. Das US-Startup Bogo hat nun den ersten Zwei-Personen-Scooter vorgestellt und angegeben, damit auch die Sicherheit in den Großstädten erhöhen zu wollen. Nach Aussage von Allegra Steinberg, Co-Gründerin des Unternehmens, seien viele E-Scooter Unfälle darauf zurückzuführen, dass unerlaubt eine zweite Person darauf mitgenommen wird.

Unsere Highlights

Die Lösung für dieses Problem soll nun der auf fast die doppelte Länge eines gängigen E-Scooters gestreckte Bogo Scooter bringen. Ein zweiter Lenker, wie beim Tandemfahrrad ohne Lenkfunktion, der in der Mitte der Trittfläche befestigt ist, bietet dem Mitfahrer einen eigenen Platz. Das Problem der verlagerten Gewichtsverteilung bei der Nutzung eines Scooters durch zwei Personen soll dadurch angeblich gelöst und die Sicherheit erhöht werden.

Kritik von Zweiradexperten und Unfallforschern

Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherer ist da anderer Meinung. In einem Interview mit dem Spiegel warnte er davor, dass es auf einem solchen Roller schnell zum Unfall kommen könnte, wenn der Fahrer abrupt bremst oder die Richtung wechselt und der Beifahrer darauf nicht vorbereitet ist. Die Tatsache, dass die normalen E-Scooter immer häufiger für den Transport von zwei Personen genutzt werden, sei zwar auch hierzulande zu beobachten, allerdings müsse dann aktiv dagegen vorgegangen werden statt diesen „gefährlichen Unsinn“ zu legalisieren.

Lime E-Scooter
Lime
Bekannte Modelle wie der Lime-S sehen nur eine Person vor.

Eine ähnliche Meinung vertritt auch Johannes Müller, stellvertretender Test-Chef der Zeitschrift Motorrad mit langjähriger Erfahrung auf allen Arten von Krafträdern. „Das konzeptionelle Problem des Bogo liegt auf der Hand: Über den langen Hebel kann auch der “Beifahrer„ kräftig mitbestimmen, wohin die Fahrt geht – es bräuchte also ein gut eingespieltes Team, um den Tandemroller sicher durch bundesdeutsche Innenstädte zu zirkeln. Wenn man sich betrachtet, wie überfordert viele schon alleine mit so einem kippeligen Fahrzeug sind, dann lässt das nichts Gutes erahnen. Sollte die unsachgemäße Nutzung von E-Rollern durch zwei Personen in den USA tatsächlich so viele Unfälle verursachen – dann heißt die Lösung wohl kaum Tandemroller.“

In den USA schon bald am Start

Bogo will schon in wenigen Wochen die ersten Sharing-Scooter an den Start bringen. Zunächst sollen nur Großstädte in Kalifornien und Nevada versorgt werden. Der Preis für die Nutzung soll einmalig einen Dollar plus 15 Cent pro Minute betragen und liegt damit im Bereich der Einmann-Roller. Damit erhofft sich Bogo, dass vor allem Pärchen Geld sparen und den Doppelsteher nutzen.

Yorks s1-elite Prototyp
Svenja Faust
In Deutschland kostet die Zulassung eines Elektrokleinstfahrzeugs jährlich rund 30 Euro. Dafür bekommt der E-Scooter ein Kennzeichen, wie hier am Beispiel eines Yorks s1 elite Prototypen.

Angesichts der aktuellen Bedenken und Kritik, der sich hierzulande schon die Einzel E-Scooter stellen müssen, ist es unwahrscheinlich, dass die Zulassung eines „Elektrokleinstfahrzeugs“ für zwei Personen in Deutschland möglich sein wird.

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