Das Münchner Startup DeepDrive ist bekannt für kompakte, hocheffiziente E-Motoren – jetzt erweitert es das Portfolio um einen Doppelrotor-Radialfluss-Generator. Der MG 250 wurde für Hybrid- und Range-Extender-Systeme entwickelt und feiert Premiere auf der IAA Mobility 2025.
Das Doppelrotor-Prinzip
Herkömmliche E-Motoren setzen auf einen außen liegenden Stator und einen innen rotierenden Rotor. Außenläufer, bei denen der Rotor außen um den Stator läuft, sind im Auto selten. DeepDrive kombiniert beides: Innen- und Außenläufer in einem Gehäuse. Das Ergebnis: mehr Energiedichte, weniger Bauraum, geringeres Gewicht – und dazu, nach eigenen Angaben, niedrigere Materialkosten bei dennoch hoher Effizienz, selbst im Teillastbereich. Diese Technik steckt bereits in den Radnaben- und Zentralantrieben von DeepDrive und hat Investoren wie BMW und Continental überzeugt.
Marktchance für Hybrid-Generatoren
Traditionell ist ein Range Extender ein Verbrennungsmotor, der in Kombination mit einem Generator Strom für den Elektroantrieb erzeugt. Mit dem MG 250 hat DeepDrive jetzt laut eigener Aussage auf Wunsch der Industrie einen besonders kompakten und leichten entwickelt. In Märkten wie China, Indien und den USA, wo die Ladeinfrastruktur regional teilweise noch nicht flächendeckend ist, steigt aktuell die Nachfrage nach solchen Hybridlösungen. "Immer mehr Hersteller suchen nach skalierbaren Übergangslösungen", betont DeepDrive-Mitgründer Alexander Rosen.
Technik im Detail
- Durchmesser: 31 Zentimeter
- Länge: 16,5 Zentimeter
- Gewicht: 24 Kilogramm
- Dauerdehrmoment: 180 Nm
- Spitzendrehmoment: 250 Nm
- Spitzenleistung: Leistung 150 kW (204 PS)
- Dauerleistung: 120 kW
- Vollintegrierter SiC-Inverter

Mit dem MG 250 stellt das Münchner Start-up DeepDrive einen extrem effizienten Doppelrotor-Generator für Hybride vor - weil die Autoindustrie aktuell danach verlangt (der Aufdruck MG 300 ist nach Herstellerangaben ein Rendering-Fehler).
DeepDrive-Wickeltechnik
Kern der DeepDrive-Technologie ist die torsionssteife und selbsttragende Wellenwicklung. Dabei verlaufen die an beiden Enden laserverschweißten Leiterstäbe in einer sanften Helix um die Maschinenachse. Die dadurch entstehende rahmenartige Struktur leitet nicht nur den elektrischen Strom, sondern stützt nach Herstellerangaben auch das in der Doppelrotor-Anordnung erzeugte Drehmoment mechanisch ab – ganz ohne zusätzliches Tragelement. Das soll die Torsionssteifigkeit gegenüber herkömmlichen Wicklungen um mehr als das 40-fache erhöhen und durch extrem kurze Wickelköpfe die Kupferverluste reduzieren. Über einen Aluminium-Formträger ist die Wicklung direkt in das Kühlsystem eingebunden, was eine effiziente Wärmeabfuhr von Wicklung und axial angebautem Inverter ermöglichen soll.
Premiere auf der IAA Mobility 2025
Der MG 250 erzeugt nicht nur Strom, bei Bedarf dient er auch als Starter für den Verbrenner.
Zu sehen ist der MG 250 auf der IAA Mobility (9. bis 14. September 2025 in München) am Stand C23 in Halle A1. Der Marktstart erfolgt voraussichtlich 2028.