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5 Fragen an Albert Biermann
Was unterscheidet eigentlich Hyundai und Kia?

Ex-BMW-M-Manager Albert Biermann ist Entwicklungschef von Hyundai und Kia. Wir sprachen mit ihm über Vernunft, Vorteile des Zu-spät-Kommens und Wasserstoff.

Albert Biermann
Foto: Bernhard Schoke
Können Sie in kurz und möglichst präzise beschreiben, was die Hyundai-Autosparte mit der Tochtermarke Kia ausmacht?

Albert Biermann: In erster Linie bauen wir bei Hyundai und Kia vernünftige Autos für vernünftige Menschen mit guter Qualität und hoher Sicherheit. Bei Themen wie z.B. Autonomem Fahren müssen wir nicht die Ersten sein, stattdessen gehen wir lieber den sicheren Weg

Nach Vernunft sehen die heute aber gar nicht mehr aus – und fahren sich im Einzelfall auch sehr unvernünftig. Stichwort: Hyundai i30 N, sozusagen ihr Baby…

Biermann: Vernunft und Emotionalität stehen sich nicht grundsätzlich im Weg. Diesbezüglich sollen sich auch beide Marken künftig stärker differenzieren. Kia-Modelle dürfen etwas dynamischer aussehen und prinzipiell auch etwas dynamischer fahren, Hyundai darf sich über die N-Marke stärker abheben.

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Aber keine der beiden Marken darf mit irgendeiner Technologie in Vorlage gehen?

Biermann: Das Schöne ist doch: Wenn man später mit einer bestimmten Technologie auf den Markt kommt, kann man es besser machen. Dann bleibt Zeit für kundenrelevante Verbesserungen und bessere Qualität. Das sehe ich generell als die Stärke der koreanischen Industrie.

So wie etwa bei der Brennstoffzelle?

Biermann: Das Potential unserer Brennstoffzelle ist heute größer denn je. Nach 20 Jahren intensiver Entwicklungsarbeit sehen wir uns hier als Technologieführer. Mit unserem zweiten Serienmodell sind wir gut unterwegs, könnten weit mehr Autos verkaufen als bauen. Daher müssen wir hier schnell die Produktion erhöhen. Für nächstes Jahr planen wir eine Verdopplung der Nexo-Produktion auf rund 15.000 Fahrzeuge.

Worin investiert der Konzern mehr: Batterieelektrische Antriebe oder Brennstoffzelle?

Biermann: Mit unserer nächsten Elektrofahrzeug -Architektur wollen wir zunächst unseren Vorsprung bei den batterieelektrischen Autos ausbauen. Vor allem bei großen Pkw und Nutzfahrzeugen wird unsere Brennstoffzelle jedoch den batterieelektrischen Antrieb in wenigen Jahren überholen und ist die nachhaltigere Technologie. Daher investieren wir in beide Antriebe vergleichbar viel Arbeit.

Zu Person: Albert Biermann

Der gebürtige Westfale begann 1983 bei BMW und blickt auf über 30 Jahre Erfahrung in Sachen Hochleistungsauto-Entwicklung zurück. Ab 2008 war der studierte Maschinenbauer Entwicklungschef der BMW M GmbH. 2015 wechselte er Hyundai. Zunächst war er auch bei dem koreanischen Konzern für die Entwicklung von Hochleistungsmodellen verantwortlich. Ende 2018 stieg Biermann zum Entwicklungschef des Gesamtkonzerns auf.

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