Hyundai vs. VW: Plattform-Duell bei E-Autos unter 25.000

Hyundai gegen VW
Wer hat die bessere Plattform für Billig-Stromer?

Zuletzt aktualisiert am 18.07.2025

Hyundai und Volkswagen verfolgen derzeit jeweils eine eigene Plattformstrategie für das kommende Segment der Elektro-Kleinwagen. Ziel ist ein Einstiegspreis unterhalb von 25.000 Euro bei gleichzeitig hoher Alltagstauglichkeit. Beide setzen auf 400-Volt-Technik, unterscheiden sich jedoch in Zellchemie, Software-Architektur und Produktionsstrategie deutlich.

Hyundai nutzt für kommende Kleinwagenmodelle eine vereinfachte Architektur auf Basis der bestehenden E-GMP. Diese basiert auf einem 400-Volt-Bordnetz und verzichtet damit auf die Hochvolt-Technik der großen Modelle. Zudem setzt sie auf kostengünstige LFP-Akkuzellen. Die maximale Ladeleistung liegt bei rund 100 Kilowatt, die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent beträgt laut Werksangaben etwa 25 Minuten.

Die neue Plattform ist ausgelegt auf maximale Bauteilgleichheit innerhalb der Konzernmarken. Neben dem Hyundai Ioniq 2, der 2026 als erste Baureihe erscheinen soll, plant Kia ein Schwestermodell unter dem Namen EV2. Beide E-Autos sollen im europäischen B-Segment positioniert werden.

Auf Software-Seite kommt erstmals das neue Betriebssystem "Pleos" zum Einsatz. Dieses basiert auf einer zentralisierten Rechnerarchitektur mit Cloud-Anbindung. Over-the-Air-Updates, personalisierte Fahrzeugprofile und lernfähige Assistenzsysteme zählen zum Standardumfang. Die Software-Struktur ist vollständig modular aufgebaut und erlaubt die nachträgliche Aktivierung zusätzlicher Funktionen.

MEB Small für ID.2, Cupra Raval und Skoda Epiq

Volkswagen entwickelt fast zeitgleich mit dem MEB Small eine eigene Einstiegsplattform. Die Architektur basiert ebenfalls auf 400-Volt-Technik, ist jedoch eine vollständige Neuentwicklung unterhalb des MEB. Zwei Batteriegrößen sind vorgesehen, die Zellchemie dürfte je nach Modellvariante zwischen LFP und NMC wechseln. Die Ladeleistung soll bei bis zu 125 Kilowatt liegen. Das entspricht einem typischen Nachladevorgang von etwa 30 Minuten.

Erstes VW-Serienmodell mit der neuen Plattform wird der VW ID.2all sein, dessen Serienversion für 2026 angekündigt ist. Noch etwas früher erscheint auf gleicher technischer Basis der Cupra Raval; etwas später kommt noch der Skoda Epiq. Die technische Auslegung ist strikt kostenoptimiert: Akkus und E-Antriebe können quer eingebaut werden, Fahrwerkskomponenten sind modular einsetzbar.

Im Gegensatz zu Hyundai setzt Volkswagen softwareseitig weiterhin auf das bestehende ID-System. Die ID-Software 4.0 erlaubt Funktions-Updates, bleibt jedoch in ihrer OTA-Tiefe limitiert. Ein vollständiger Umstieg auf das neue, zusammen mit Kooperationspartner Rivian entwickelte Betriebssystem VW.OS ist erst für spätere Fahrzeuge geplant, die auf der kommenden SSP-Architektur basieren werden.

Hinweis: Im Teaservideo sehen Sie den Vergleich der beiden Elektro-Kleinwagen Hyundai Inster und BYD Dolphin Surf.