Fahrer von Elektroautos und Plug-in-Hybriden haben sich mittlerweile an das in diesen Fahrzeugen meist verbaute Reduktionsgetriebe mit einem Vorwärtsgang gewöhnt. Dem Elektroantrieb reicht eine Übersetzung.
Der Automobilzulieferer GKN Driveline hat jetzt ein neues Zweigang-Getriebe vorgesellt, dass eine weitere Spreizung von Antriebsleistungen in zukünftigen E-Autos verkraften kann. Nach Aussage des Unternehmens soll damit nicht nur die Reichweite einer Akkuladung vergrößert werden können, sondern auch mehr Kraft in eine schnellere Beschleunigung und eine höhere Spitzengeschwindigkeit umgewandelt werden.
Jeep Renegade mit Elektroantrieb
Als Prototyp für die Erprobung des Zweigang-Getriebes dient ein auf Elektroantrieb umgebauter Jeep Renegade, den GKN Driveline GTD19 nennt. Der 120 kW starke Elektromotor kann seine Leistung nur an die Vorderachse oder auch an alle vier Räder schicken. Außerdem kann je nach Bedarfsfall auch nur eines der beiden Vorderräder angetrieben werden.
Damit kann das Twinster genannte Antriebssystem als Fahrstabilisierung genutzt werden, indem es die Untersteuerneigung eines Autos mit Vorderradantrieb in Kurven durch eine entsprechende Verteilung des Drehmoments minimiert.
Der elektrische Antriebsstrang mit dem neuen Getriebe wurde von den Ingenieuren in die bestehende Fahrzeugarchitektur des Jeep Renegade eingebaut. Damit will das Unternehmen eine problemlose Kompatibilität der Technologie mit bestehenden Plattformen und eine mögliche Integration in existierende Produktionsabläufe demonstrieren.
Ein E-Auto-Getriebe mit zwei Übersetzungsverhältnissen mag Vorteile bei der Fahrdynamik und Effizienz bieten. Die von vielen Kunden geschätzte neue Einfachheit weicht damit jedoch einer neuen Komplexität.