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Gig Performance Roadkil 5000 Generator
Stoßdämpfer-Dynamo für Elektroautos

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Ein US-Startup hat eine neue Idee zur Energiegewinnung während der Fahrt. Das System soll Achsbewegungen in Strom umwandeln, auch für den E-Antrieb.

Gig Performance Roadkil 5000 Generator
Foto: Gig Performance

Der Name Roadkil 5000 hört sich ein bisschen nach einer fiesen imperialen Waffe aus der Science Fiction-Komödie "Spaceballs" an, auch das amerikanische Synonym "Roadkill" für auf den Highways überfahrene Wildtiere vom Opossum bis zum Kojoten kommt einem spontan in den Sinn. Doch nichts von alledem hat laut John Woodward, Präsident des Start-ups Gig Performance, den Ausschlag für die Bezeichnung gegeben. Stattdessen stehe das "kil" im Namen für "Kilowatt" und soll damit beschreiben, aus der Straßenfahrt elektrische Energie zu gewinnen.

Unsere Highlights

Das Funktionsprinzip des Roadkil 5000 ist grob vergleichbar mit einem Gezeitenkraftwerk im Miniaturformat, bei dem lineare Impulse in eine Drehbewegung umgesetzt werden, um einen Generator anzutreiben. Was auf den ersten Blick etwas verschroben klingt, ist bei einem näheren Blick auf die technische Umsetzung verblüffend einfach (siehe Video "Funktionsweise" weiter unten). Die rahmenfest montierte Generatoreinheit wird während der Fahrt mittels einer achsseitig montierten Aktuatorstange über die ständigen Ein- und Ausfederbewegungen in Bewegung gesetzt. Diese Drehbewegung wiederum erzeugt elektrischen Strom.

Aus Achsbewegung wird Fahrstrom

Dabei handelt es sich wohlgemerkt um Energie, die aus einer ansonsten nutzlos "verpuffenden" Bewegung der Achse erzeugt wird, die also "gratis" zur Verfügung steht. Das macht die Idee von Gig Performance durchaus charmant. Generell sieht Gig Performance einen Einsatzort in praktisch jedem Fahrzeug vom ATV über Pkw bis zu Lkw und deren Anhängern, eben überall, wo Fahrzeugachsen installiert sind. So kann eine solche Roadkil-Einheit beispielsweise an einem Sattelauflieger mit Kühlkoffer genutzt werden, um die Kühlanlage elektrisch zu unterstützen. Auch die Stromgewinnung während der Fahrt zum Nachladen der Traktionsbatterie von Elektrofahrzeugen ist damit theoretisch möglich.

Das System ist problemlos skalierbar, denn die Funktionsweise ist ja unabhängig von der Größe des verbauten Generators. Das erklärt auch, warum Gig Performance einen Einsatz sowohl in Nutzfahrzeugen als auch in Pkw für plausibel hält. Der aktuelle Prototyp setzt allerdings auf die Verwendung an einer Starrachse mit einer zentral montierten Aktuatorstange, weshalb zunächst Lkw und später auch Pick-ups zu den ersten Anwendungsgebieten gehören sollen.

Noch ist die Leistung zu gering

Die Bezeichnung "Prototyp" erklärt allerdings auch, dass der Roadkil 5000 noch ein gutes Stück von Serienreife und Großserienproduktion entfernt ist, aktuell existieren laut Gig Performance erst zwei handgebaute Roadkil-Exemplare. Deren Leistung ist außerdem momentan noch recht überschaubar, 500 Watt generiert das in einem Lkw-Auflieger installierte Modul derzeit bei einer durchschnittlichen Fahrt. Bedeutet: Während einer Achtstunden-Schicht im Lkw kann der Roadkil 5000-Prototyp durchschnittlich vier kWh Strom produzieren. Das ist absolut gesehen durchaus ehrenwert, für den Betrieb eines Elektro-Trucks mit Verbrauchwerten jenseits 100 kWh/100 km allerdings eher vernachlässigbar.

Deshalb wird es interessant, ob Gig Performance die Leistung des Generators erheblich steigern und gleichzeitig eine kostensparende Großserienproduktion anstoßen kann. Denn weder über einen möglichen Preis, mögliche Leistungsstufen noch über eine mögliche Serienfertigung möchte die Firma aus Provo, Utah, aktuell eine Prognose abgeben.

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Fazit

Wertloses Achsgeschüttel in Strom umwandeln – diese Idee hat was. Die technische Umsetzung von Gig Performance ist dabei so verblüffend einfach wie clever. Allerdings ist die Technik, die auf dem momentanen Entwicklungsstand eine eher symbolische Leistung erbringt, von der großflächigen Serienanwendung trotz Patentanmeldung noch ein bisschen entfernt. Derzeit besteht Gig Performance nach einem aktuellen Image-Video im Wesentlichen aus ein paar klugen Köpfen, einer CNC-Maschine und jemand, der von Hand einen Stator wickeln kann. Aber aus solchen Konstellationen sind ja schon Weltkonzerne entstanden. Also warten wir einfach mal ab und senden unsere besten Wünsche nach Provo, Utah.

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