Brennstoffzellen, in denen Wasserstoff mit Sauerstoff reagiert und damit Strom für den Elektromotor eines Fahrzeugs erzeugt, gelten vor allem im Fern- und Schwerlastverkehr als Alternative zu großen Batterien. Die Akkus für schwere Lkw und Busse müssten so groß und schwer sein, dass die Nutzlast massiv eingeschränkt wird.
Toyota hat in Japan bereits einen Bus mit Brennstoffzelle vorgestellt. Im Jahr 2020 sollen Zuschauer und Athleten während den Olympischen Spielen in Tokio unter anderem damit mobil gehalten werden. Der Fernbusanbieter Flixbus hat jetzt angekündigt, erstmals Brennstoffzellenbusse im Fernlinienverkehr testen zu wollen.
Drei E-Busse aus China
Aktuell hat das Unternehmen, neben herkömmlichen Fahrzeugen mit Dieselmotor, auch drei Elektrobusse mit Batterie im Einsatz. Die von den chinesischen Herstellern BYD und Yutong zugelieferten Busse werden von Flixbus auf bestimmten Routen in Deutschland und Frankreich eingesetzt. Für die Brennstoffzelle sucht das Unternehmen einen Bushersteller in Europa, erste Gespräche laufen eigenen Angaben zufolge.
500 Kilometer Reichweite
Technologiepartner von Flixbus für die Entwicklung von Bussen mit Brennstoffzelle ist das Unternehmen Freudenberg Sealing Technologies. Ziel ist eine Reichweite von 500 Kilometern, bis wieder Wasserstoff getankt werden muss. Der Tankvorgang soll maximal 20 Minuten betragen. Das ist länger als bei aktuellen Brennstoffzellen-Pkw. Zum einen sind in Bussen (und Lkw) größere Tanks verbaut, zum anderen wird der Wasserstoff hier mit einem Druck 350 Bar statt 700 Bar in Pkw wie dem Hyundai Nexo oder dem Toyota Mirai gespeichert.
Fazit
Fernbusse mit Elektromotor und Brennstofzelle sind ein guter Ansatz. Was noch fehlt, ist ein europäischer Anbieter für die entsprechenden Fahrzeuge. Gut möglich, dass nach den drei E-Bussen auch die Fahrzeuge mit Wasserstofftanks aus Asien zugeliefert werden.