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Haltbarkeit von Elektroauto-Akkus
Zweites Leben für die Batterie

Wie lange hält der Akku im Elektroauto? Diese Frage stellen sich potenzielle Kunden. Sorgen sind aber unberechtigt, wie erste Beispiele zur Haltbarkeit zeigen.

Vergleichstest, Audi e-tron, ams0819
Foto: Achim Hartmann

Elektroautos tragen große Batterien in sich, um ausreichend Reichweite zu bieten. Klein- und Kompaktwagen haben meist zwischen 40 und 60 kWh Speicherkapazität, der neue Opel Corsa-e und sein Konzernzwilling Peugeot e-208 beispielsweise 50 kWh. Große uns schwere Autos verbrauchen auch als Stromer mehr Energie und schleppen, auch damit ihre Kunden mehr Strecke machen können, größere Batteriepakete mit, bei einem Audi e-tron sind es 95 kWh, bei Tesla bis zu 100 kWh.

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Hersteller geben Garantien auf Akkus

Nicht wenige potenzielle Kunden fürchten, dass die Batterien irgendwann einmal kaputt gehen und ein Austausch dann sehr teuer wird, bis hin zum wirtschaftlichen Totalschaden für das Elektroauto. Dem treten die Autohersteller mit langen Garantien entgegen.

„Die Hochvolt-Batterie ist für die gesamte Lebensdauer eines Autos ausgelegt“, erklärt ein Audi-Sprecher. Die Ingolstädter gewähren auf die Akkus aktuell eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometern. Dabei wird, wie bei anderen Herstellern, nicht die volle Speicherleistung garantiert, die bauartbedingt mit fortlaufendem Alter einer Batterie sinken kann.

Beim koreanischen Autohersteller Kia sind auch die Stromspeicher in den Modellen e-Niro und e-Soul Teil der Garantie über sieben Jahre oder 150.000 Kilometer, die auch für das Gesamtfahrzeug gelten. In diesem Zeitraum wird eine Akkukapazität von 70 Prozent garantiert. Konzernschwester Hyundai stockt das Versprechen auf acht Jahre oder 200.000 Kilometer auf.

In der Realität halten die Batteriepakete aber deutlich länger als die Autos, in denen sie verbaut sind. Das zeigen Erfahrungen von Herstellern, die schon länger mit entsprechenden Modellen am Markt vertreten sind.

Leaf-Batterien spenden Fußballfans Strom

Nissan, deren Leaf seit 2010 ein E-Bestseller ist und 2017 in zweiter Generation eingeführt wurde, stellt bereits Akkus als stationäre Stromspeicher zur Verfügung. Nach ihrem ersten Leben in Autos stehen 148 Exemplare im Fußballstadion Johan Cruijff Arena in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Dort sind sie Teil eines Energiesystems, das auch Photovoltaik umfasst. Bis zu drei Megawatt Strom können gespeichert werden, um nicht nur die Fußballarena, sondern auch die Nachbarschaft zu versorgen.

Auch in der japanischen Kleinstadt Namie kommen ehemalige Leaf-Batterien zum Einsatz. Sonnenkollektoren auf Straßenlaternen nutzen die Akkus, um den durch das Sonnenlicht erzeugten Strom zu speichern, damit nachts die Straßenbeleuchtung mit der Energie aus der Batterie versorgt werden kann.

Recycling von Rohstoffen

VW hat mobile Ladestationen angekündigt, die bei Großveranstaltungen oder in Neubaugebieten vor Ausbau der Infrastruktur zum Einsatt kommen können. In ihnen stecken Akkus aus Elektroautos. Auch andere Hersteller wie Audi stellen nicht mehr benötigte Batterien für eine Zweitnutzung zur Verfügung, außerdem wird an Prozessen zum Recycling gearbeitet. Mit dem Recycling-Konzern Umicore hat Audi ein Verfahren entwickelt, 95 Prozent der Materialien von ehemals in Plug-in-Hybriden eingesetzten Akkus zu verwerten.

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