MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"16523596","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"16523596","configName":"ads.vgWort"}

E-Scooter für erste und letzte Meile
Erste Vermieter drängen auf deutschen Markt

Inhalt von

Elektro-Scooter dürfen nun auf Radwegen und Straßen fahren. Vermieter planen bereits Flotten für die innerstädtische Mobilität. Nun werden die ersten Anbieter konkret: Lime startet ab sofort seinen Verleih-Dienst in Berlin, TIER folgt in München.

06/2019, TIER Elektroscooter München
Foto: MVG / TIER

Am Samstag (15.6.2019) trat die neue Verordnung in Kraft, die eine Benutzung von elektrisch angetriebenen Tretrollern erlaubt. Mit maximal 20 km/h können sie dann auf Radwegen oder der Straße – aber nicht auf Fußwegen – bewegt werden. Eine Haftpflichtversicherung ist vorgeschrieben.

Eine Vielzahl von Anbietern, von Autoherstellern bis hin zu Importeuren und Handelsketten, stehen bereit, um die neuen Mobilitätslösungen für die erste und letzte Meile unter der Volk zu bringen. Aufgrund teils deutlich vierstelliger Preise dürfte aber nicht jeder Interessent gleich einen E-Scooter kaufen.

Unsere Highlights

Für die maximale Mobilität im innerstädtischen Bereich sind Mietroller im Zweifel das bessere Konzept. Wer mit dem Zug geschäftlich nach Frankfurt, Köln, Düsseldorf oder München reist, überlegt vor Ort vielleicht, die fünf Kilometer zum Termin mit einem elektrisch angetriebenen Roller zu fahren anstatt mit dem Taxi.

Flotten mit bis zu 3.000 E-Rollern

Wie das Magazin Heise Online berichtet, liegen alleine in Wiesbaden sechs Anfragen von interessierten Unternehmen für die Vermietung von E-Scootern vor. Beim Verkehrsdezernat der Stadt Frankfurt am Main wird von einzelnen Planungen gesprochen, die Flottengrößen von bis zu 3.000 Rollern vorsehen.

Los geht es aber in Berlin: Wie der E-Scooter-Verleihdienst Lime mitteilt, startet er ab sofort sein Geschäft in der bundesdeutschen Hauptstadt. Hamburg und Köln sollen zeitnah folgen. Lime will jeweils zunächst mit einigen hundert Elektrorollern beginnen und das Angebot je nach Bedarf ausweiten. Je nach lokalen Anforderungen und Gegebenheiten sollen die Scooter an geeigneten Standorten bereitgestellt werden. Die Firma setzt dabei seinen grün gekennzeichneten Lime-S-Elektroroller ein, der angeblich speziell für den deutschen Markt konzipiert wurde, alle technischen Anforderungen erfüllt und versichert ist.

Lime in Berlin, TIER in München

Lime ist in Berlin keine unbekannte Marke: Seit April 2018 unterhält die in den USA gegründete Firma bereits eine Verleihflotte von E-Bikes. Mit einer Reihe von Events, Informationsveranstaltungen und Initiativen will Lime zudem den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit den elektrischen Kleinstfahrzeugen vermitteln. Den Auftakt macht das „First Ride Festival“ am 30.6.2019 in Berlin, bei dem die Elektroroller getestet und der Umgang mit ihnen erprobt werden kann. Eine „Lime Crew“ soll zudem schlechtem Verkehrsverhalten vorbeugen und sicherstellen, dass die E-Roller an den dafür vorgesehenen Stellen abgestellt werden.

Umfrage
Haben Sie schon Erfahrungen mit einem E-Scooter gesammelt?
1784 Mal abgestimmt
Ja, klar! Ich habe mir sogar einen eigenen zugelegt.
Ich nutze hin und wieder die Sharing-Modelle.
Nein, dieses Mobilitätskonzept ist nicht sonderlich interessant für mich.

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) arbeitet dagegen mit dem Lime-Konkurrenten TIER Mobility zusammen. Im Rahmen einer offiziellen Kooperation will zusammen mit dem Anbieter unter ihrem Dach E-Scooter zum Vermieten anbieten. Dabei stellt TIER anfangs im gesamten Stadtgebiet mehr als 1.500 Roller zur Verfügung. Zuerst lassen sich die Kleinstfahrzeuge über die TIER-App mieten, ab Juli soll das Angebot auch in die „MVG more“-App integriert werden.

Herausforderung für das Verkehrsraummanagement

Die Mietroller dürften bald, zusätzlich zu Mieträdern, in den Innenstädten fahren und auch herumstehen. Das Verkehrsraummanagement muss sich dieser Herausforderung stellen. Gleichzeitig dürfte man die Vermieter anhalten, die Roller zum Beispiel nach Ende einer Veranstaltung einzusammeln. Für das Nachladen der Batterien müssen die Akkus von Zeit zu Zeit an das Stromnetz angeschlossen werden. Das funktioniert nur am Sitz des Vermieters oder in speziell ausgestatteten Depots.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub e.V. (ADFC) sieht der zusätzliche Bevölkerung der Radwegen mit E-Scootern entspannt entgegen. Landesgeschäftsführer Norbert Sanden wird mit den Worten „es wird Enttäuschungen geben“ zitiert. Der schlechte Zustand vieler Radwege dürfte die Fahrt mit den kleinen Rädern der E-Roller unmöglich machen.

Fazit

Das ging schnell: Kaum ist die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung in Kraft getreten, bringen sich die Verleihdienste in Stellung. Sie haben es nun in der Hand, das befürchtete Chaos, das es vor allem anfangs in den USA gegeben hat, gar nicht erst entstehen zu lassen. Helfen dürfte dabei die Strategie, mit den Städten und deren Verkehrsbetrieben eng zusammenzuarbeiten.

Die aktuelle Ausgabe
MOOVE 01 / 2024

Erscheinungsdatum 07.12.2023

Seiten