Auch Elektroautos fahren auf Straßen aus Asphalt oder Beton. Die vollständige Abkehr von Öl als einer der Rohstoffe für Mobilität weltweit ist auch dann nicht gegeben, wenn die Fahrzeugflotten vollständig elektrifiziert wären. Denn in den Straßen steck oft auch Öl. Und zwar in Form von Bitumen. Dieses Kohlenwasserstoff-Gemisch, das bei der Aufbereitung von Erdöl gewonnen wird, nutzen Straßenbauer als Klebstoff.
Das norwegische Unternehmen Carbon Crusher möchte neue Straßen umweltfreundlicher gestalten. Anstelle von Bitumen soll Lignin zum Einsatz kommen. Zusammen mit Cellulose und Chitin ist Lignin eine der am häufigsten vorkommenden organischen Verbindungen auf unserem Planeten. Dabei handelt es sich um einen Feststoff, der in die pflanzliche Zellwand eingelagert wird und hier die Verholzung der Pflanze – und damit ihre Stabilität – vorantreibt.
Lignin eignet sich auch für Sanierungen
Carbon Crusher will herausgefunden haben, dass Lignin hervorragend als Klebstoff im Straßenbau eingesetzt werden kann. Die Norweger versprechen sich damit einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Das CO2, dass von Bäumen aufgenommen wird, speichert sich letztendlich im Lignin ab, dass im Straßenboden steckt. Zusätzlich wird durch den Bitumen-Verzicht weiteres CO2 eingespart.
Mit einer eigens entwickelten Baumaschine, die mutmaßlich elektrisch angetrieben wird, will Carbon Crusher auch den Bau nachhaltig gestalten. Neben der Erstellung neuer Fahrbahnen soll ich das Material mit Lignin auch zur Stabilisierung und damit zur Sanierung bestehender Straßen eignen. Unternehmensangaben zufolge ist die neue Fahrbahn dann auch witterungsbeständiger, verschleißt also weniger schnell.
Fazit
Mit Lignin statt Bitumen sollen der Neubau und die Sanierung von Straßen klimafreundlicher gestaltet werden. Das Unternehmen Carbon Crusher sieht hier einen vielversprechenden Ansatz, die Abhängigkeit vom Öl weiter zu verringern.
