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Trotz Gerichtsbeschluss Karolino auf IAA
Microlino-Bruder kommt im neuen Look

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Trotz einer Schlappe vor Gericht ein will Artega den Karolino auf der IAA zeigen. Das Fahrzeug soll sich aber deutlich vom Technik-Bruder Microlino unterscheiden.

5/2019, Artega Karolino
Foto: Artega

Der kleine deutsche Autohersteller Artega wollte auf der IAA (12. bis 22. September in Frankfurt am Main) sein Elektroauto Karo lino vorstellen. Das Oberlandesgericht München hat dies jetzt untersagt. Laut Artega-Geschäftsführer Klaus Dieter Frers bezieht sich der Gerichtsbeschluss allerdings lediglich darauf, dass der Karolino nicht aussehen darf, wie der Vorserien-Microlino. Das sei laut Frers auch nie die Absicht gewesen sei. "Auf unserem IAA-Stand B08 in Halle 5 wird unser Elektro-Stadtfahrzeug zu sehen sein!", erklärte Freres dazu gegenüber auto motor und sport. Hintergrund ist ein Streit zwischen dem Microlino-Erfinder Micro Mobility AG aus der Schweiz und Artega. Schließlich hat Artega das italienische Unternehmen gekauft, das den Microlino in Auftragsfertigung bauen sollte – und dann präsentierten die Deutschen mit dem Karolino auf eine eigene Version des Elektrofahrzeugs.

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Microlino-Karolino-Zwist

Das Schweizer Unternehmen Micro Mobility AG, das mit kleinen Tretrollern große Erfolge feiert, hatte mit dem Microlino genannten Elektro-Kleinstwagen große Pläne. Und hat sie weiterhin, auch wenn man den für 2019 geplanten Produktionsstart auf unbestimmte Zeit verschiebt.

Der Grund liegt im Verkauf des italienischen Auftragsproduzenten TMI, wo der Microlino gefertigt werden sollte, an das deutsche Unternehmen Artega. Dort wollte man 2012 mit dem Sportwagen GT eine neue Marke aufbauen, nach 153 gebauten Autos war aber Schluss.

5/2019, Artega Karolino
Artega
Artega fertigt sowohl den eigenen Karolino als auch den Microlino der Micro Mobility AG.

Karolino und Microlino sind Zwillinge

Artega will noch in diesem Jahr einen eigenen Elektro-Kleinwagen namens Karolino auf die Straße bringen, der sich mit dem Microlino zumindest das technische Konzept teilt. Auf ersten Bildern sahen die Karolino-Vorserienfahrzeuge dem Microlino sehr ähnlich. Das Serienfahrzeug soll sich aber laut Artega deutlich vom Microlino unterscheiden. Das Unternehmen aus Delbrück möchte im Oktober mit der Auslieferung des Karolino beginnen. Den bezeichnet Artega als weiterentwickeltes Schwestermodell des Elektromobils Microlino. Die Pilotproduktion des Stadtautos mit dem rundlichen Retrodesign der 50er Jahre sei "im neuen Artega-Werk erfolgreich angelaufen" heißt es seitens des Unternehmens. Man habe im November 2018 das Microlino-Entwicklungsprojekt und einige Vorserienfahrzeuge von der italienischen Tazzari-Gruppe übernommen und zur Serienreife weiterentwickelt.

Der Artega Karolino soll auf der IAA im September 2019 seine Weltpremiere feiern. Schon vorher will Artega eigenen Angaben zufolge regionale Vertriebszentren in Deutschland eröffnen, in denen potenzielle Kunden den Karolino zur Probe fahren können.

Deutlich überarbeiteter Karolino

Das Leichtfahrzeug selbst will Artega "in mehr als 150 technischen Punkten verbessert" haben. Fahrwerk und Chassis wurden neu konstruiert. Das Schwesterunternehmen Paragon liefert einen Sprachassistenten, eine Smartphoneintegration und ein Soundsystem zu. Außerdem sollen neue Batterien für den Elektroantrieb und ein neues Bordnetz auch Schnellladungen erlauben. Anfangs soll der Karolino in zwei Stunden zu 80 Prozent aufgeladen sein, später in einer Stunde.

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Fiese Nummer. Da wird den Schweizern ziemlich übel mitgespielt.Das ist Business. Da waren die Schweizer wohl ein bisschen zu naiv.

Während man den Karolino im Vergleich zum Microlino also deutlich überarbeitet hat, betont Artega auch, dass man weiterhin "exklusiver Hersteller des Microlino in Europa" bleiben wird. Ob man das in der Schweiz auch so sieht? Mit einer Social-Media-Kampagne wendet sich die Mico Mobility AG mit einer Entschuldigung an ihre Interessenten und teilt mit, dass man den Start des Microlino verschiebt.

Verzögerung beim Microlino

Angeblich ist man mit Klaus Frers und Artega uneins, was die Qualität des Serienautos betrifft. Von der Übernahme des Produzenten TMI durch Artega hat man erst im Nachhinein erfahren. "Wir hatten keine andere Möglichkeit, als zu versuchen, diesen Verkauf in den Medien positiv darzustellen", teilt Micro Mobility mit.

Die geplante Möglichkeit für Vorbesteller, ab Mai 2019 Anzahlungen für den nach Planungen 12.000 Euro teuren Microlino leisten zu können, wird verschoben. Das gilt als Zeichen dafür, dass sich der Marktstart nicht nur um ein paar Wochen oder Monate verzögert. Noch in diesem Monat will Micro Mobility aber einen Konfigurator freischalten, um die potenziellen Käufer bei Laune zu halten.

"Rückschläge sind Teil des Unternehmertuns", erklärt man. "Wir arbeiten hart daran, den Mircolino so bald wie möglich auf die Straße zu bringen." Artega-Geschäftsführer Frers betont aber trotz der aktuellen Unstimmigkeiten: "Im Übrigen laufen zwischen den Parteien konstruktive Einigungsgespräche!"

Fazit

Die Schweizer Micro Mobility AG hat im Kampf um ein Elektrofahrzeug im Stil der BMW Isetta einen kleinen Erfolg erzielt: Der Beschluss des Münchner Oberlandesgerichts, dass der Microlino-Bruder Karo lino so nicht auf der IAA zu sehen sein darf, ist für Artega zunächst unerfreulich. Schafft es Klaus Dieter Frers aber zur IAA wie angekündigt tatsächlich einen Karolino mit eigenem Look an den Start zu bringen, könnte die Sache doch noch ein erfolgreiches Ende finden.

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