Auf der Battery Show Europe in Stuttgart Ende Juni hat Williams Advanced Engineering (WAE) eine neue Hochleistungsbatterie für Elektrofahrzeug-Anwendungen vorgestellt, die das Unternehmen als "branchenführend" bezeichnet. Williams Advanced Engineering ist eine Ausgründung des britischen Formel-1-Rennstalls Williams und wurde erst im Januar 2022 von einem australischen Bergbau-Unternehmen übernommen.
Batterietechnik aus dem Rennsport
Die von Williams als "Adaptive Multi-Chem" bezeichnete Batterietechnik wird in einem Elektro-Motorrad-Prototypen von Triumph vorgestellt (siehe Bildergalerie). Die Batterietechnik von WAE ist eine Entwicklung mit Ursprung in der Formel E, für die das Unternehmen vier Jahre lang als exklusiver Akku-Ausrüster tätig war. Die Batterie soll sich durch eine besonders hohe Leistungsdichte auszeichnen, also im Vergleich zu anderen Antriebsbatterien sehr kompakt bauen und dennoch eine hohe Leistungsabgabe aufweisen.
Am Beispiel der Triumph TE-1 werden durchaus eindrucksvolle Daten genannt. So soll der in dem Sportmotorrad verbaute Akku bei einer Kapazität von 15 kWh eine Maximalleistung von 130 kW erreichen. Außerdem sei die verbaute 360-Volt-Ladetechnik in der Lage, den Akku am Schnelllader in weniger als 20 Minuten von null auf 80 Prozent zu befüllen.
Die Erhöhung der Energie- und Leistungsdichte von Batterien wird allgemein als eine der größten Herausforderungen der Elektrifizierung angesehen. Die Hersteller müssen in der Regel einen Kompromiss zwischen Energie- und Leistungsdichte eingehen, da sie versuchen, die Größe und das Gewicht der Batteriepacks bei einem bestimmten Leistungsniveau zu minimieren. Die Adaptive Multi-Chem-Technologie von Williams Advanced Engineering nutzt einen bidirektionalen DC/DC-Wandler, um hohe Energie- und Leistungsdichte zu kombinieren.
![Williams Advanced Engineering](https://imgr1.auto-motor-und-sport.de/Williams-Advanced-Engineering--169Inline-163a7e4e-1912792.jpg)
Der Einsatz der Adaptive Multi-Chem-Technologie ermöglicht laut WAE eine 37-prozentige Steigerung der Energiedichte. Ein kompaktes Wärmemanagementsystem sorgt für ausreichende Kühlung bei geringem Platzbedarf. Ein Demonstratormodul wurde erstmals auf der Low Carbon Vehicle Show im September 2019 vorgestellt, die Einheit hatte eine Gesamtkapazität von 60 kWh bei einer Kernbatteriemasse von 345 kg.
Fazit
Wie leistungsstarke Batterien für E-Fahrzeuge realisiert werden können, hat Williams Advanced Engineering bereits im Formel-E-Rennsport unter Beweis gestellt. Mit der dort entwickelten Technik will das Unternehmen auch künftige E-Fahrzeuge für den Straßenverkehr ausrüsten. Die Akkutechnik soll bei hoher Leistung vergleichsweise leicht und kompakt bauend sein.