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Petaluma in Kalifornien verbietet neue Tankstellen
American-Graffiti-Stadt macht auf grün

Die kalifornische Stadt Petaluma, Drehort für den Film-Klassiker American Graffiti (1973), strebt bis 2030 Klimaneutralität an. Um den Umschwung zu forcieren, verbietet ein Stadtratsbeschluss dort unter anderem den Bau neuer Tankstellen für fossile Brennstoffe.

Beim Tanken kommt es raus: Der Normverbrauch hat mit der Realitär nichts zu tun.

Rock'n'Roll-Soundtracks, wilde Autorennen, Drive-Ins und Cruisen – so lässt sich der Coming-of-Age-Kultfilm American Graffiti zusammenfassen, den Star-Regisseur George Lucas Anfang der Siebziger in Petaluma nahe San Francisco drehte. Knapp 50 Jahre später passt das noch immer gut zum Bild der kleinen Stadt: Sie zählt nur rund 60.000 Einwohner, dafür aber insgesamt 16 Tankstellen auf einer Fläche von 14,5 Quadratkilometern. Hier kannst Du mit der Karre die Gegend unsicher machen und kriegst Treibstoff an jeder Ecke. Wahrlich genug oder gar zuviel Cruiser-Potenzial, wenn es nach dem dortigen Stadtrat geht. Deshalb sein Beschluss: keine neuen Tankstellen mehr!

Unsere Highlights

Spaß beiseite. Bis zum Jahr 2030 will Petaluma in Sachen CO2 komplett klimaneutral werden, und genau daher weht der Wind des Verbots neuer Tankstellen mit fossilen Brennstoffen (in unserer Bildergalerie finden Sie Länder, die ein Verbot für Autos mit Verbrennungsmotor planen). Bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h erreiche hier jeder Autofahrer locker in fünf Minuten mindestens eine der Spritquellen. "Wir verfügen über eine ausreichende Infrastruktur für fossile Brennstoffe, um den Bedürfnissen unserer Bewohner gerecht zu werden", sagte Petalumas Stadträtin D'Lynda Fischer am vergangenen Dienstag gegenüber dem Fernsehsender KTVU Fox 2.

Bestand bleibt, alles Neue ist Tabu

Bereits seit Mitte 2019 hat die Stadt Genehmigungen für neue Tankstellen-Bauten blockiert. War der Gesetzesentwurf damals noch auf zwei Jahre befristet, gilt das Verbot fortan permanent. So hat der Stadtrat jetzt entschieden. Übrigens: Der Beschluss bezieht sich nicht nur auf komplette Neubauten. Er untersagt ebenfalls die Errichtung neuer Vorratstanks und Zapfsäulen für Benzin, Diesel oder Erdgas an den bestehenden Tankstellen. Diese dürfen bleiben, es soll allerdings ein zügigeres Umdenken in Richtung alternative Energien stattfinden.

Support für die Betreiber

Laut Stadtrat will Petaluma die Tankstellen-Betreiber bei der Umstellung des Geschäftsmodells, sprich bei der Installation von Ladesäulen für E-Autos unterstützen. Auch für Brennstoffzellen-Fahrzeuge sollen gemeinsam Tankmöglichkeiten aufgebaut werden. Die Maßnahmen passen zum Ziel des Bundesstaats Kalifornien, der sich für die Klimaneutralität zwar Zeit bis 2045 nimmt, bis 2030 aber immerhin die Zulassung rund fünf Millionen neuer Autos ohne lokale Emissionen plant.

Um als Stadt bis dahin komplett grün zu sein, will Petaluma zudem so bald wie möglich nur noch erneuerbare Energien verwenden. Angedacht sind beispielsweise Solarpanels an städtischen Gebäuden und energiesparende LED-Lampen für die Straßenbeleuchtung.

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Um als Stadt schneller klimaneutral zu werden, genehmigt Petaluma keine neuen klassischen Tankstellen mehr. Wie findet ihr das?
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Guter Ansatz. Da ist jedes Mittel Recht.Zwanghaft und nicht zielführend. Vorhandene Tanken bleiben ja sowieso bestehen.

Fazit

Petaluma untersagt Neubauten klassischer Tankstellen und nimmt sich vor, bald komplett auf erneuerbare Energien umzusteigen. Außerdem will die Stadt den Betreibern bestehender Tankstellen bei der Umstellung auf Ladestationen und Wasserstoff-Zapfsäulen helfen.

Das sind durchaus interessante Maßnahmen, um das Erreichen der Klimaziele zu beschleunigen. Eine Frage, die sich allerdings aufdrängt: Wie genau unterstützt Petaluma die Tankstellen-Betreiber, und wie umfangreich fällt die Hilfe letztendlich aus?

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