Die Organisation Transport and Environment (T&E) hat eine neue Studie vorgestellt, nach der Feststoffbatterien in Elektroautos im Vergleich zu den heute üblichen Lithium-Ionen-Akkus den sogenannten CO₂-Fußabdruck batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) um 24 Prozent verringern könnte. Dadurch verbessere sich die Ökobilanz von BEV gegenüber Verbrennern noch weiter. Transport & Environment ist eine Nichtregierungs-Organisation mit Sitz in Brüssel, deren Mitglieder zahlreiche europäische Umweltverbände sind.
Feststoffbatterien könnten laut T&E die Klimabilanz sogar um 39 Prozent im Vergleich zu den derzeitigen Lithiumbatterien verringern, wenn bei der Herstellung von Feststoffbatterien die am nachhaltigsten gewonnenen Rohstoffe verwendet werden. Für die Herstellung von Feststoffbatterien sind bis zu 35 Prozent mehr Lithium als bei der derzeitigen Lithium-Ionen-Technologie erforderlich, dafür wird jedoch weniger Grafit und Kobalt benötigt. T&E fordert außerdem eine Verschärfung der Ziele in der EU-Batterieverordnung im Hinblick auf das Akku-Recycling. So solle das Lithium-Recycling im Jahr 2025 verpflichtend bei mindestens 70 Prozent und ab 2030 bei 90 Prozent liegen.
Mehr Reichweite, weniger Gewicht
Die Entwicklung von Feststoff-Batterien in Richtung Massenproduktion hat in der Industrie aktuell ohnehin eine starke Dynamik. Mit der Technik des festen statt flüssigen Elektrolyts, wie er in aktuellen Lithium-Ionen-Batterien verwendet wird, steigt die Leistungsdichte erheblich an. In Folge ließen sich bei vergleichbarer Größe zu heutigen Traktionsbatterien sehr deutliche Steigerungen bei der Reichweite bis in den 1.000-km-Bereich hinein realisieren oder stattdessen bei vergleichbarer Reichweite das Gewicht und der Bauraum der Batterie stark reduzieren. Es wird damit gerechnet, dass um das Jahr 2025 herum mit der Großserienfertigung von Feststoffbatterien gestartet werden kann.
Fazit
Die NGO Transport & Environment hat in einer Studie berechnen lassen, dass Feststoffbatterien gegenüber den heute gebräuchlichen Lithium-Ionen-Batterien mit flüssigem Elektrolyt über die Lebensdauer betrachtet eine erhebliche Reduktion des CO2-Fußabdrucks bewirkt. An dieser Technik forscht und entwickelt die Industrie aber ohnehin mit Hochdruck.