Toyota: Batterietauschsystem für Nutzfahrzeuge

Batterietauschsystem für Nutzfahrzeuge
Toyota entwickelt neuen Standard

Zuletzt aktualisiert am 28.07.2022
Toyota Batterietauschsystem Nutzfahrzeuge
Foto: Toyota

Der japanische Kurierdienst Yamato Transport und die Commercial Japan Partnership Technologies Corporation (CJPT), zu der auch der Autobauer Toyota gehört, arbeiten gemeinsam an der Standardisierung von austausch- und wiederaufladbaren Batteriekassetten für kommerziell genutzte Elektrofahrzeuge.

Schneller und günstiger

Gerade bei batterieelektrischen Nutzfahrzeuge sind lange Standzeiten für das Nachladen der Energiespeicher ein echter Nachteil gegenüber konventionell angetriebenen Transportern. Hier könnte ein Batterietauschsystem die Lösung bringen. Wenn das dann auch noch standardisiert wäre, könnte die ganze Branche von kurzen Wechselzeiten profitieren.

Toyota Batterietauschsystem Nutzfahrzeuge
Toyota

Mit einem entsprechenden Standard würden sich zudem die Anschaffungskosten batteriebetriebener Fahrzeuge reduzieren, da ein und dieselbe Batterie je nach Bedarf in unterschiedlichen Fahrzeugen eingesetzt werden kann. Auch der Installationsaufwand für die Ladeinfrastruktur minimiert sich. Zudem können die in den Tauschstationen vorgehaltenen Batterien so geladen werden, dass stets ein gleichmäßiger Strombedarf abgerufen wird – das verhindert Überlastungen zu Stromspitzenzeiten.

Erste Nutzfahrzeuge bereits ab 2023

CJPT will dazu die Entwicklung elektrischer Nutzfahrzeuge mit austauschbaren Batterien vorantreiben. Durch die Standardisierung der Batteriekassetten und Ladesysteme sollen Kosten gesenkt und die breite Nutzung der Technologie gefördert werden. Das Logistikunternehmen Yamato Transport arbeitet an einem grünen Ökosystem für den Lieferverkehr, das auch seine Transport- und Zustellpartner mit einbezieht. Gemeinsam mit den örtlichen Kommunen soll ein System zur Stromnutzung entwickelt werden, das die Nutzung von austauschbaren Batteriekassetten mit einschließt. Dabei untersucht das Unternehmen unter anderem Möglichkeiten, wie die neuen Batteriekassetten beispielsweise die Stromversorgung in Katastrophengebieten sicherstellen könnten.

Beide Unternehmen sind offen für die Zusammenarbeit mit neuen Partnern. Dadurch können Standardisierung und Kommerzialisierung der Batteriekassetten vorangetrieben werden, um einen weiteren Beitrag auf dem Weg zu einer CO₂-neutralen Gesellschaft zu leisten. Bereits im Juni 2022 hatten Toyota, Suzuki und Daihatsu angekündigt, zusammen mit CJPT bis zum Jahr 2023 kleine Elektrotransporter für den japanischen Markt zu entwickeln. Die elektrischen Nutzfahrzeuge sollen dann zunächst in der Präfektur Fukushima und in Tokio zum Einsatz kommen.