Tesla-Leasing-Rückläufer als Robotaxis für 2020/2021

Kein Kauf nach Leasing mehr
Tesla will aus Leasingfahrzeugen Robotaxis machen

Zuletzt aktualisiert am 23.04.2019
Tesla Model 3
Foto: Dani Heyne

Auf der jüngsten Investoren-Konferenz stellte Tesla-Boss Elon Musk einen zusammen mit Samsung entwickelten Prozessor für das autonome Fahren vor. Aktuell in der Produktion befindliche Teslas sollen den Chip bereits bekommen. Im nächsten Jahr sollen die ersten vollautonomen Teslas damit im öffentlichen Straßenverkehr fahren. Wer einen Tesla least, hat in den USA dann nicht mehr das Recht, ihn nach Ablauf der Leasingzeit zu kaufen. Tesla möchte die Autos zurückhaben, um damit eine Flotte aus autonomen Taxis aufzubauen.

Tesla Model 3 (2019)
Tesla

Für die Flotte sollen alle aktuellen Modellreihen von Tesla zur Verfügung stehen – also die Oberklasselimousine Model S, das SUV Model X und die Mittelklasse-Limousine Model 3. Auch Eigentümer eines Tesla sollen diesen als Robo-Flottenfahrzeug zur Verfügung stellen können und in der Zeit, in der sie das Fahrzeug nicht nutzen, mit Robotaxifahrten Geld verdienen.

Tesla Model S P100D - Elektroauto - Sportwagen - Test
Rossen Gargolov

Autonome Taxiflotte mit Gebrauchtfahrzeugen

Tesla scheint zwar aktuell genügend Fahrzeuge zu produzieren, um eine Robotaxi-Flotte aufzustellen, allerdings könnte die Rücknahme geleaster Fahrzeuge Vorteile mit sich bringen. So ist mit einem niedrigeren Stand an Gebrauchtfahrzeugen zu rechnen, was wiederum möglicherweise für höhere Gebrauchtwagenpreise sorgt. Außerdem muss Tesla nicht Leasingrückläufer mit vielleicht nicht mehr ganz so fitter Batterie auf dem schwierigen Endkundenmarkt anbieten.

Vergleichstest, Audi E-Tron, Tesla Model X, ams0819
Achim Hartmann

Experten verfolgen Musks Pläne hinsichtlich einer autonomen Taxiflotte mit Skepsis. So heißt es bei der auf die Entwicklung von Techniken zum autonomen Fahren spezialisierte Alphabet-Tochter Waymo, dass die Einführung von autonomen Fahren etwas länger dauern könnte als zunächst erhofft – Waymo gilt im Gegensatz zu Tesla als führend hinsichtlich der Technologien für autonomes Fahren.

Zweifel an Musks Vision

Die gesamte sich mit Roboterautos beschäftigende Branche stand 2018 unter Schock, als ein vom Fahrdienstvermittler Uber auf autonomes Fahren umgebauter Volvo XC90 eine Fußgängerin überfuhr – der erste tödliche Unfall mit einem Roboterauto. Die Fußgängerin schob ein Fahrrad mit einer am Lenkrad hängenden Plastiktüte über die Straße. Die Erkennungssysteme des Uber-Volvo hatten anscheinend nur die Plastiktüte erkannt, als „unwichtiges Objekt“ eingestuft und das Fahrzeug mit unverminderter Geschwindigkeit weiterfahren lassen. Dies machte allen Beteiligten klar, dass es bis zu einem sicher fahrenden vollautonomen Auto noch ein sehr weiter Weg ist.