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Audi E-Tron mit Software-Fehler
Warum der Elektro-SUV zum Ölwechsel will

Bei im Herbst 2018 gebauten Exemplare von Audis E-SUV enthält das Infotainmentsystem Spuren von Verbrenner-Software: Das Zentralinstrument weist auf einen bald fälligen Ölwechsel hin. Was dahinter steckt.

Audi E-Tron 55 Quattro Ölwechsel Bug
Foto: Audi AG

Audis erstes Großserien-Elektroauto basiert nicht auf einer reinen Elektro-Plattform. Während die ID.-Familie von VW oder der Audi Q4 E-Tron , der 2021 auf die Straße rollt, auf dem komplett neu entwickelten Modularen Elektrobaukasten (MEB) basieren, steht der große E-SUV wie andere Oberklasse-Fahrzeuge des Konzerns mit Verbrennungsmotor auf einer modifizierten Version des MLB evo (Modularer Längsbaukasten).

Wer einmal im E-Tron saß stellt fest, dass natürlich auch Instrumente und Infotainmentsystem eng mit anderen Oberklasse-Audis verwandt sind. Warum auch nicht? Ihre Funktionalität ist ja bei Elektroautos nicht fundamental anders. Unterschiede gibt es allerdings schon. Zum Beispiel was Verbrauch oder Wartungshinweise angeht. Der Verbrauch wird beim E-Auto natürlich in kWh/100 km und nicht in Litern pro 100 Kilometer angegeben. Weil der Verbrauch allein schon der Reichweite wegen bei E-Autos wichtig ist, lässt er sich wie bei Verbrennern ständig anzeigen. Das fällt jedem Fahrer auf, allein schon weil die Zahlen meist etwa doppelt so hoch sind wie beim Verbrenner. Inspektionshinweise hingegen poppen in der Regel erst nach mehreren Tausend Kilometern auf.

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E-Motoren im Schmierölbad?

Trotzdem fiel laut Audi schon bei der Erprobung des E-Tron auf, dass sein Infotainmentsystem noch darauf programmiert war, fällige Ölwechsel anzuzeigen – die bei einem Elektromotor natürlich nicht notwendig sind. Bis zum Beginn der Serienproduktion in der KW 38 2018 ist der Bug aber dann doch wieder durchgerutscht. Sechs Wochen lang entstanden Autos, deren Software-Code irgendwann nach einem Ölwechsel verlangen würde.

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Wie auf Bild im Tweet von Georg Konjovic. Direkt neben der Verbrauchsanzeige (hier durchschnittlich 25,2 kWh/100 km) prangt der stilisierte Schraubenschlüssel und darunter: „Oilchange and Inspection in 3100 km“. Für Audi ist der Fehler natürlich „sehr ärgerlich“, technisch aber „unbedenklich“. Die genaue Stückzahl prüft das Audi-Werk in Brüssel gerade. Laut Audi dürfte nur eine sehr niedrige Zahl von Fahrzeugen den „alten“ Datensatz auf dem betroffenen Steuergerät haben. Es könne auch gut sein, dass das Foto im Tweet von einem Vorserienfahrzeug stamme – denn derzeit gebe es noch keine offizielle Kundenbeanstandungen. Aber der Fehler ist bei Audi bekannt und wurde im Rahmen der Absicherung festgestellt. Da es sich nicht um sicherheitskritisches Thema handelt, plant Audi bislang kein Kundenanschreiben. Über einen Diagnosetester ließe sich der Bug in wenigen Minuten beheben. Zum Beispiel beim ersten Service. Der ist nach einem Festintervall von 30.000 Kilometern oder nach zwei Jahren fällig, je nachdem was zuerst eintritt.

Unter dem Tweet finden sich inzwischen übrigens weitere Bilder von Verbrenner-Hinweisen in E-Autos. So etwa die Aufforderung „Bitte Zündung ausschalten“ ebenfalls in einem Audi E-Tron oder die Warnung vor der demnächst fälligen „gesetzlichen Abgasuntersuchung“ in einem BMW i3 (angeblich ohne Range Extender). Andere Kommentare erwähnen die wenig sinnvollen POIs (Points of Interests) in den Navigationssystemen, die in Renaults Zoe unverdrossen Tankstellen anzeigen. Audi ist also nicht allein mit den Phantomschmerzen angesichts fehlender Verbrennungsmotoren.

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Fazit

Für den E-Tron -Fahrer ist der Hinweis auf den demnächst fälligen Ölwechsel allenfalls verwirrend, vielleicht aber auch amüsant. Immerhin lässt er sich auch als große Sorgfalt interpretieren: Der E-Tron hat selbst Wartungsarbeiten im Sinn, die er gar nicht braucht.

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