Reichweitenangst adé: Immer mehr Vielfahrer steigen aufs E-Auto um

Strom statt Diesel
Warum Vielfahrer immer öfter zum E-Auto greifen

ArtikeldatumVeröffentlicht am 09.08.2025
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Wer täglich lange Strecken zurücklegt, griff bislang eher zu Diesel oder Benzinern. Doch diese Zeiten ändern sich. Das aktuelle E-Barometer der HUK Coburg für das zweite Quartal 2025 zeigt: 6,1 Prozent der Vielfahrer (mehr als 12.000 Kilometer Fahrleistung pro Jahr) haben sich beim letzten Fahrzeugwechsel für ein reines Elektroauto entschieden. Das ist ein Drittel mehr als bei Wenigfahrern (4,2 Prozent) und somit ein klares Signal, dass Reichweitenangst und Ladefrust in dieser Gruppe stark abnehmen.

Reichweite und Ladeinfrastruktur als Schlüsselfaktoren

Lange galten E-Autos als ungeeignet für die Langstrecke. Die Reichweite war vielen Autofahrern zu gering, das Netz an Schnellladern zu grobmaschig. Inzwischen hat sich das Bild deutlich gewandelt. Moderne Modelle bieten reale Reichweiten von über 400 Kilometern, und das Schnellladenetz entlang der Autobahnen wächst stetig.

Zudem lässt die fortschreitende Entwicklung der Akkus Ladepausen immer kürzer werden. Viele aktuelle Stromer laden in rund 20 bis 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent. Langstreckenfahrer sind somit nicht an übermäßig lange Pausenzeiten gebunden.

Kostenargumente verschieben sich

Neben der technischen Entwicklung spielt auch die Wirtschaftlichkeit eine Rolle. E-Autos punkten bei hohen Jahreslaufleistungen mit deutlich niedrigeren Energiekosten pro Kilometer. Das lohnt sich besonders für Fahrer mit Zugang zu günstigen Stromtarifen oder eigener Photovoltaikanlage. Wartungs- und Verschleißkosten sind ebenfalls oft geringer als beim Verbrenner.

Bemerkenswert: 80 Prozent der Vielfahrer, die bereits ein E-Auto besitzen, entscheiden sich laut Studie auch beim nächsten Autokauf wieder für einen Stromer. Das zeigt, dass die Alltagstauglichkeit auf Langstrecken für viele kein Problem mehr ist.

Marktumfeld begünstigt Umstieg

Branchenanalysen zeigen, dass der Preisabstand zwischen E-Autos und Verbrennern inzwischen auf unter 3.000 Euro geschrumpft ist. Parallel dazu locken Hersteller mit attraktiven Rabatten, während steigende CO₂-Vorgaben in der EU zusätzlichen Druck erzeugen. Für Vielfahrer bedeutet das: Der Umstieg wird finanziell immer interessanter.

Von der Entwicklung profitieren vor allem VW, BMW und Mercedes. Modelle wie der VW ID.7, BMW i4 oder Mercedes EQE kombinieren hohe Reichweiten mit hohem Langstreckenkomfort – und sind damit auch für Außendienstler, Berufspendler und Vielreisende interessant.

Diese E-Autos kommen am weitesten: In unserer Bildergalerie sehen Sie die Top 10 der aktuellen Reichweitenkönige auf dem deutschen Markt.