Induktives Laden wird den Alltag mit Elektroautos wesentlich vereinfachen. Schwere und sperrige Kabel können zuhause oder im Kofferraum bleiben, wo sie nach einem Ladevorgang bei Regen oder Schnee oft das Gepäck oder die Auslegeware im Gepäckabteil des Fahrzeugs verschmutzen. Verschiedene Unternehmen entwickeln Möglichkeiten zum induktiven Laden auf einem Stellplatz oder in einer Garage. Dafür wird das Elektroauto über die Ladeplatte gestellt, der Energiefluss kann beginnen.
Laden und Abrechnung während der Fahrt
Das bayerische Unternehmen Magment aus Oberhaching bei München geht einen Schritt weiter. Die Technologie des Start-ups soll dabei helfen, Autos und andere Fahrzeuge auch in Bewegung mit Strom zu versorgen. Dabei setzt Magment auf magnetischen Beton, der bereits vor 18 Jahren patentiert wurde. In den Beton sind Keramikelemente eingelassen. Das darin enthaltene Metalloxid erzeugt mit der Reaktion auf einen Magneten ein Induktionsfeld, das zum Laden von Strom verwendet werden kann. Die Straße ist also an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.
Die Abrechnung des geladenen Stroms könnte mit Bewegungsdaten von Smartphones und GPS-Daten streckengenau oder je nach Dauer des Ladevorgangs abgerechnet werden. Die Identifikation des Autos auf der Lade-Straße ist technisch kein Problem. Doch nicht nur PKW könnten sich so laden lassen. Auch Busse im öffentlichen Nahverkehr, E-Scooter oder Nutzfahrzeuge könnten bei der Fahrt über magnetischen Beton induktiv mit Strom versorgt werden. Gabelstapler oder Transportfahrzeuge könnten auf Firmengeländen spezielle Wege nutzen, auf denen sie geladen werden.
Fazit
Magnetischer Beton soll Elektroautos während der Fahrt mit Strom versorgen. Das Aufladen per Kabel dürfte von induktiven Wegen und Straßen nicht abgelöst werden, da an Ladesäulen höhere Leistungen möglich sind. Als Unterstützung zur Stromversorgung sowie in klar abgegrenzten Gebieten für bestimmte Nutzergruppen kann hier aber eine interessante Alternative entstehen.