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Juice Booster Ladekabel und -stationen
In 200 Wochen überholt das E-Auto den Verbrenner

Juice entwickelt smarte Ladekabel und -stationen. Aus Überzeugung. Das Schweizer Unternehmen glaubt an den Sieg des E-Autos. Schon 2024 soll sich Autos mit Stecker besser verkaufen als Verbrenner.

Juice Booster 3 Air
Foto: Juice

In 200 Wochen verkaufen sich mehr Elektroautos und Plugin-Hybride als Autos mit Verbrennungsmotor – weltweit. Da ist sich Zukunftsforscher Lars Thomsen, der gleichzeitig Mitglied im Verwaltungsrat beim Schweizer Ladeinfrastruktur-Entwickler Juice ist, ganz sicher. Das heißt: Bereits in der zweiten Jahreshälfte von 2024 übersteigt die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos und leichten E-Nutzfahrzeuge die der neu zugelassenen Verbrenner. Ein halbes Jahr später sind dann Elektroautos aus dem gleichen Segment und mit vergleichbaren Leistungsdaten beim Anschaffungspreis genauso teuer wie Verbrenner – bei der Gesamtkostenbetrachtung ist dieser Punkt, je nach den Bedingungen des jeweiligen Landes, schon eher erreicht.

Unsere Highlights
Zukunftsforscher Lars Thomsen
Gregor Hebermehl
"In der zweiten Jahreshälfte 2024 wird bei Neuwagen und leichten Nutzfahrzeugen der Anteil von Elektroautos und Plugin-Hybriden die 50-Prozent-Marke übersteigen." ist Zukunftsforscher Lars Thomsen sicher.

Batterien werden monatlich deutlich besser

Thomsen rechnet vor, dass sich seit 2015 die Zahl der Elektrofahrzeuge auf den wichtigsten Märkten in Europa, Amerika und Asien jährlich verdoppelt. Die Fähigkeiten der Akkus verbessern sich dabei nach der 3-x-1-Prozent-Regel: Zwar erfolgt die Entwicklung der Batterietechnik in Sprüngen, aber im Schnitt steigen Energiedichte, Zyklenfestigkeit und Schnellladefähigkeit monatlich um ein Prozent. Gleichzeitig sinken die Akkukosten – ebenfalls im Monatsrhythmus. Im zweiten Quartal 2020 hatten 7,2 Prozent der in der EU neu zugelassenen Pkw einen Stecker. Wenn sich ein Vierpersonen-Haushalt ein Elektroauto zulegt, muss er davon ausgehen, dass sich sein Stromverbrauch in diesem Moment verdoppelt (bei 15.000 bis 20.000 Kilometer Jahreslaufleistung beträgt der Verbrauch zirka 3.000 bis 4.500 Kilowatt).

Juice Booster 2 im Juice Charger 3
Gregor Hebermehl
Den Juice Booster kann der Elektroauto-Fahrer separat einsetzen, oder ihn komfortabel als Teil der Ladestation nutzen.

Juice sorgt für schlaues Laden

Damit der Strom sicher und bestmöglich koordiniert ins den Akku kommt, entwickelt das Schweizer Unternehmen Juice Ladestationen und schlaue Ladegeräte. Jetzt hat der Ladeinfrastruktur-Betreiber mit dem Juice Booster 3 Air sein neuestes Gerät für Ladeleistungen bis elf Kilowatt vorgestellt. Es ist kleiner als der Juice Booster 2 (die Länge sinkt von 48,4 auf 28 Zentimeter), hat aber mehr Funktionen und ist mit einer neuen Steuerungssoftware ausgestattet, die auch die anderen Juice-Lader bekommen. Der Schweizer Hersteller betont, dass das neue Air-Modell den Booster 2 nicht ersetzt, sondern dass beide Gerät gleichzeitig im Angebot sind. Während der Booster 2 als mobiles und stationäres Ladekabel sowie als Typ-2-Ladekabel einsetzbar ist, kommen beim Air noch ein Zugangsmanagement mit Authentifizierung, ein Lastmanagement und die dafür notwendige Anbindung an das Juice-Backend J+ hinzu.

Juice-CEO Christoph Erni
Gregor Hebermehl
Juice-CEO Christoph Erni setzt vom Prozessor über Booster, Charger und HUB auf ein hochskalierbares System. Sämtliche Komponenten arbeiten dabei mit der gleichen Software.

J+: Gemeinsame Software für alle Geräte

Auf seine J+ genannt Software-Lösung ist Juice-CEO Christoph Erni besonders stolz. Er sieht in seinem Unternehmen viel eher einen Soft- als einen Hardware-Anbieter. Eine möglichst geringe Fertigungstiefe in Kombination mit ausgeklügelten Softwarelösungen ist seit Jahren ein allgemeiner Industrie-Trend. Eine ausgereifte Software ist für Erni der Schlüssel zu einem intelligenten Ladesystem. Und Kompatibilität ist dem Firmenchef ebenso wichtig: Alle Juice-Produkte, die das J+-Logo tragen, sollen problemlos zusammenarbeiten können. Die ersten Auslieferungen des Booster 3 Air sind für Anfang 2021 geplant.

Bausteine für Skalierung

Die Kompatibilität ist ein unerlässlicher Baustein in der Juice-Welt. Schließlich kann der Booster Teil der Wallbox Juice-Charger sein. Der Charger ist eine Ladestation mit Display, in dessen Inneren der Booster arbeitet. Die Charger arbeiten wiederum als HUB zusammen. Somit kann Juice die jeweiligen Bedarfe perfekt anpassen, was eine der Grundlagen für schlaues Laden ist.

Mit dem Charger 3 stellt Juice seine neueste Generation einer Wallbox vor. Sie beherrscht die bereits von Juice bekannten Funktionen wie Freischaltung über eine Nummernschilderkennung und Bezahlung per Kreditkarte – außerdem ist sie jetzt mit einem hochauflösenden Touchdisplay ausgerüstet, über das sich der Charger wie ein Smartphone bedienen lässt. Der Charger bietet unter anderem einen Zugriff auf Google Maps – dies ist insbesondere in Gegenden mit schlechtem Mobilfunkempfang von Vorteil. So kann der Fahrer beispielsweise direkt am Charger nach einem nahegelegenen Restaurant suchen.

In allen Produkten erledigt dabei ein selbst entwickelter Prozessor namens Juice Jet Engine die Rechenarbeit.

Juice World 2020
Gregor Hebermehl
Alle Juice-Geräte, die das "J+"-Logo tragen, sind miteinander kompatibel.

Sorglos-Paket für Parkplatz-Betreiber

Um Betreibern großer Parkareale den Einstieg in die Elektromobilität zu erleichtern, hat Juice ein Mietangebot für die Großabnehmer entwickelt. In der Miete sind die Planung der Infrastruktur und der Stromverteilung, die Installation, die Verwaltung, der Support, die zeitlich unbeschränkte Garantie, die Softwareupdates, der Service und die Ladestationen enthalten. Die Rundum-sorglos-Miete heißt Charging-as-a-Service, Juice bietet sie für Garagen oder Parkplätze mit mindestens 30 Elektroauto-Stellplätzen bei einer Mietdauer von zehn Jahren ab 69 Euro pro Monat an – die Mindestmietdauer beträgt fünf Jahre (dann ist der Mietpreis allerdings höher). Die Schweizer betonen, dass selbst 20 Jahre Mieten günstiger wären als Kaufen.

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Ja, wenn es genügend Ladestationen gibt, ist das kein Problem für mich.Nein, bei den aktuell noch recht langen Ladezeiten, möchte ich zu Hause laden können.

Fazit

Die Elektromobilität breitet sich immer schneller aus – auch weil Unternehmen wie Juice die technischen Lösungen, die elektrische Mobilität erst ermöglichen, permanent verbessern. Dabei bietet das Schweizer Unternehmen einen ganzheitlichen, extrem anpassungsfähigen Lösungsansatz: Der speziell für die Bedürfnisse des Elektroautoladens entwickelte Prozessor sitzt im Booster, der Booster ist Teil des Chargers und mehrere Charger sind zu einem HUB oder einem HUB public verbunden.

Dies sorgt für eine außergewöhnlich gute Skalier- und Steuerbarkeit, zumal sämtliche Komponenten mit der gleichen Software arbeiten. Hinzu kommt das "Wir-kümmern-und-um-alles"-Mietangebot für Betreiber großer Parkflächen, dass das Potential hat, die Zahl der intelligent gesteuerten Elektroauto-Ladestationen explosionsartig zu erhöhen. Dies könnte die Hemmschwelle, sich ein Elektroauto zu kaufen, deutlich senken. Schließlich ist der Elektroautomarkt längst kein Freak-Markt mehr – und vielleicht werden die Verbrenner 2024 wirklich zu den "alternativen Antrieben".

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten