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Ineos Grenadier mit Brennstoffzelle
Neuer Anlauf mit BMW-Brennstoffzelle

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Ineos stellt einen neuen Wasserstoff-Grenadier vor. Das zunächst mit Hyundai-Technik geplante Projekt ist nun mit einer BMW-Brennstoffzelle aufgebaut.

Ineos Grenadier FCEV Wasserstoff-Antrieb
Foto: Ineos

Der Ineos Grenadier, ein Geländewagen mit BMW-Motoren, ist inzwischen auf die Zielgerade eingebogen. Im ehemaligen Mercedes-Werk im französischen Hambach laufen seit Oktober 2022 die Serienfahrzeuge vom Band, die ersten Kunden haben ihre Grenadiere bereits erhalten. Die Wahl besteht zwischen einem Diesel und einem Benziner von BMW, jeweils die Sechszylinder mit drei Liter Hubraum, zum identischen Preis.

Kooperation mit Hyundai

Beim Thema alternative Antriebe für zukünftige Modelle setzte Ineos früh auf den Brennstoffzellenantrieb statt eines rein batterieelektrisch angetriebenen Grenadier. Mit einem "Memorandum of Understanding", zu Deutsch einer Absichtserklärung, hatten die Unternehmen Ineos und Hyundai am 23. November 2020 die Zusammenarbeit in der Wasserstoff-Technologie vereinbart. Beim Mutterkonzern Ineos handelt es sich um einen der größten Chemiekonzerne weltweit, mit zuletzt nach Eigenangaben rund 61 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz.

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Der Hyundai-Konzern, neben Toyota im Bereich der Brennstoffzellen-Technik für Pkw weltweit führend, bot mit dem Nexo damals das einzige Brennstoffzellen-SUV aus Serienfertigung an, auch in Deutschland. Die Zusammenarbeit beider Großkonzerne sollte sich entsprechend den Expertisen aufteilen: Hyundai bringt das Know-How im Bereich der Brennstoffzellen-Technik und deren Umsetzung im Automobilbau ein, Ineos soll sich um die Ausweitung der Wasserstoff-Versorgung kümmern. Ineos hat vor Kurzem ein neues Unternehmen zur Entwicklung und zum Aufbau "grüner" Wasserstoff-Kapazitäten in ganz Europa gegründet. Ineos stellt derzeit nach eigenen Angaben 400.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr her, allerdings momentan hauptsächlich als Nebenprodukt der chemischen Produktion.

Ineos produziert selbst Wasserstoff

Das Ineos-Tochterunternehmen Inovyn ist laut Ineos derzeit größter europäischer Betreiber von Elektrolyseverfahren, um Wasserstoff per Elektrizität herzustellen. Die Elektrolyse spielt bei der nachhaltigen Wasserstoff-Produktion eine wichtige Rolle, weil das Wasserstoffgas damit nicht aus der Verarbeitung fossiler Quellen erzeugt wird, sondern im Idealfall über regenerative Energien wie Wind- oder Solarstrom.

Der Ineos Grenadier im Video

Zwischenzeitlich war ein Versuchsfahrzeug mit Brennstoffzellen-Technik von Hyundai fertiggestellt und fahrbereit. Doch eine Serienfertigung wurde bis auf Weiteres verschoben. Wie Mark Tennant, Commercial Director von Ineos Automotive, bei der Pressevorstellung des Grenadier bekannt gab, solle der Wasserstoff-Grenadier im Jahresverlauf zwar etliche Tests absolvieren, ein Marktstart sei allerdings aktuell nicht absehbar.

Kein Vertrauen in die Infrastruktur

Laut Tennant ist die kaum vorhandene Tank-Infrastruktur der Grund für die Entscheidung. Dabei unterstrich Tennant, dass der Brennstoffzellenantrieb (FCEV) nach wie vor ein passendes Konzept für den Grenadier sei. Der limitierende Faktor wäre gegenwärtig die öffentliche Infrastruktur. Es gebe auch zu wenig politische Bewegung, um das Infrastruktur-Thema anzugehen. Daher sei es realistisch, dass frühestens zum Ende der Dekade hin ein FCEV-Grenadier in den Markt starten könne.

Jetzt mit BMW-Technik

Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, dass Ineos das Thema dennoch weiterverfolgt, allerdings mit einem neuen Partner: Auf dem Goodwood Festival of Speed zeigte das Unternehmen im Juli erstmals ein neues Versuchsfahrzeug mit Brennstoffzellentechnik, die jedoch von BMW stammt. BMW ist bekanntlich der Lieferant für die beiden Benzin- und Dieselmotoren des Grenadier, da sind entsprechende freundschaftliche Verbindungen bereits vorhanden.

Mit dem neuen Versuchsträger dürfte Ineos die Technik des neuen BMW iX5 Hydrogen zumindest in Teilen übernehmen, wobei es zu den technischen Details zur Präsentation keine Information gab. Bei BMW bringt es der aus Pufferbatterie und Brennstoffzelle gespeiste Elektroantrieb auf eine Leistung von maximal 295 kW, das dürfte auch für den schweren Geländewagen Grenadier ausreichen. Ob das Versuchsfahrzeug wie der iX5 Hydrogen lediglich über Hinterradantrieb verfügt, teilte Ineos anlässlich der Präsentation nicht mit. Eine Serienfertigung ist in näherer Zukunft jedoch unwahrscheinlich.

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ElektroantriebWasserstoff-Brennstoffzelle

Fazit

Im Februar 2023 verkündete Ineos das Aus für die bis dahin mit Hyundai vorangetriebene Entwicklung eines Brennstoffzellen-Grenadier. Fünf Monate später die Kehrtwende: Mit einem neuen Versuchsfahrzeug, das mit BMW-Brennstoffzellentechnik ausgestattet ist, geht die Entwicklung offenbar weiter. Eine Serienfertigung des Wasserstoff-Grenadier ist aber auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.

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