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Elektro-Offensive in den USA und Asien
Hondas E-Strategie beinhaltet zwei Sportwagen

Auch Hondas Zukunft ist weitgehend elektrisch. In den USA kooperieren die Japaner mit General Motors, in Asien versuchen sie es auf eigene Faust. Sportwagen sind ein fester Bestandteil der neuen Strategie.

04/2022, Honda Elektro-Strategie bis 2030
Foto: Honda Motor Co., Ltd.

Mit Honda hat der nächste Autohersteller seine Elektropläne für die kommenden Jahre skizziert. Sie konzentrieren sich auf den Heimatmarkt und die beiden weltgrößten Märkte in China und den USA. Für Letzteren haben die Japaner bereits Mitte März verkündet, dass sie die Technologie-Partnerschaft mit General Motors erweitern werden. Schon in der Vergangenheit hat Honda mit GM in den Bereichen Elektromobilität und Brennstoffzellentechnik zusammengearbeitet. In Nordamerika wollen beide Unternehmen künftig sowohl Elektroautos als auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf einer gemeinsamen Plattform bauen und verkaufen.

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In Nordamerika intensivieren Honda und General Motors ihre Technologie-Partnerschaft.

Im Zentrum der Kooperation steht GMs im März 2020 vorgestelltes modulares Batteriesystem namens Ultium. Die gleichnamige Plattform dient im GM-Universum als technische Basis für fast alles Elektrische vom autonomen Shuttle Cruise Origin über den Cadillac Lyriq bis hin zum neuen Hummer. Im Rahmen der intensivierten Partnerschaft sollen bis 2024 zwei neue Honda-Elektroautos entstehen, die in einem ersten Schritt sowohl die Ultium-Plattform als auch das Akkusystem nutzen. Perspektivisch möchte Honda mit GM für den nordamerikanischen Markt ein Batterie-Joint-Venture gründen und in den USA eine eigene E-Auto-Fabrik errichten.

Sofort als Honda zu erkennen

Beim Außen- und Innen-Design wollen die Japaner völlig eigene Wege gehen. Die neuen Elektroautos, die im SUV-Segment antreten werden, sollen sofort als Hondas zu erkennen sein. Unter Honda-Flagge handelt es sich dabei um den schon seit geraumer Zeit angekündigten Prologue. Hinzu kommt ein weiterer, deutlich größerer E-SUV des Edel-Ablegers Acura. Im Zuge der erweiterten Zusammenarbeit will Honda auch den GM-Telematikdienst On-Star in seine Elektroautos integrieren. Systeme zum autonomen Fahren sollen obendrein adaptiert werden.

Doch bei den SUV-Modellen soll es nicht bleiben. Ab 2027 will Honda zusammen mit GM entwickelte "bezahlbare" Elektroautos auf den Markt bringen, die in puncto Kosten und Reichweite mit einem Verbrenner-Modell vergleichbar sein sollen. Dies ist gleichzeitig der Startschuss für eine weltweite Elektro-Offensive, die bis 2030 nicht weniger als 30 neue E-Modelle hervorbringen soll; die Spanne soll vom "gewerblich genutzten Mini-EV bis zu Flaggschiff-Modellen" reichen. Zu diesem Zeitpunkt soll Hondas weltweites E-Auto-Produktionsvolumen mehr als zwei Millionen Einheiten betragen.

Auf die jeweiligen Marktbedürfnisse zugeschnitten

Global betrachtet will Honda sein Elektroauto-Angebot aber flexibel und auf die jeweiligen Märkte zugeschnitten halten. Daheim in Japan soll es Anfang 2024 mit dem bereits erwähnten gewerblich genutzten Mini-EV losgehen, das kurz darauf von einem Ableger für den Privatgebrauch und einer elektrischen SUV-Flotte ergänzt wird. China soll dagegen von 2027 an zehn neue eigene Elektro-Modelle erhalten, deren Batterien aus einer intensivierten Partnerschaft mit dem Akkuhersteller CATL stammen und die vor Ort in den Werken Guangzhou und Wuhan gefertigt werden. Auch das Thema Feststoff-Batterien hat Honda im Blick: Im Frühjahr 2024 soll eine Prototypen-Fertigung für solche Akkus ihren Betrieb aufnehmen; Ähnliches hat Konkurrent Nissan gerade angekündigt. Auch austauschbare Elektroauto-Akkus sind Teil der Strategie.

Die beiden angedachten elektrischen Sportwagen-Modelle dürften aber auf vielen Märkten ihre Spuren hinterlassen. Dabei soll es sich um ein "Sonder- und ein Flaggschiff-Modell" handeln. Möglich, dass es einerseits um den kompakten Sportler ZSX geht, der bereits seit fünf Jahren durch die internationale Autopresse geistert. Der andere Teil des Duos dürfte der Nachfolger des Hybrid-Sportwagens NSX sein. Honda USA hat bereits anklingen lassen, dass der nächste NSX, der dort unter dem Acura-Label vertrieben wird, rein elektrisch angetrieben werden könnte.

Honda organisiert sich komplett um

Doch ob Klein- oder Sportwagen: Ab 2026 ist die "e: Architecture" die zentrale Elektro-Plattform für alle Elektro-Hondas. Und nicht nur das: Das Skateboard-Chassis soll mit einer passenden Software-Architektur und zusätzlich mit einem Honda-Sensoren-Paket und eigenen Cloud- und Telematik-Diensten verknüpft werden. Der Hersteller nennt das "Connected Platform".

04/2022, Honda Elektro-Strategie bis 2030
Honda Motor Co., Ltd.
Eigene Plattform, eigene Software-Architektur, eigene Cloud- und Telematik-Dienste: Honda hat sich in Sachen Entwicklung viel vorgenommen.

Auf dem Weg dahin krempelt sich Honda komplett um: Statt wie bisher die Geschäftsbereiche Automobil, Motorrad und weitere Antriebe getrennt zu organisieren, wird es künftig inhaltlich getriebene Einheiten geben. Solche Kernbereiche sind unter anderem elektrifizierte Produkte und Dienstleistungen, Batterien, Wasserstoff oder Software/Konnektivitäts-Technologien. Damit sollen sich Synergien schaffen lassen, die bisher brachlagen. 2050 will der Hersteller komplett klimaneutral agieren. Dafür will er in den nächsten zehn Jahren insgesamt acht Billionen Yen (fast 60 Milliarden Euro) investieren; allein fünf Billionen Yen (knapp 37 Milliarden Euro) sollen in die Forschung- und Entwicklung von Elektroantrieben und Software-Architekturen fließen.

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Fazit

Ford nutzt den MEB von Volkswagen, Honda wird "Kunde" der neuen GM-Elektro-Plattform. Allerdings bleibt die Technik-Kooperation wohl lokal begrenzt: Außerhalb Nordamerikas wird Honda seine neue Elektroautoflotte auf eine eigene Plattform stellen, die software-seitig ebenfalls von eigenen Entwicklungen komplementiert wird. Im Zuge dieser globalen Strategie, bei der die europäischen Märkte allenfalls eine Nebenrolle spielen, investiert Honda riesige Summen.

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